-ung
-ung (Deutsch)
Singular | Plural | |
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Nominativ | die -ung | die -ungen |
Genitiv | der -ung | der -ungen |
Dativ | der -ung | den -ungen |
Akkusativ | die -ung | die -ungen |
Worttrennung:
- -ung
Aussprache:
Bedeutungen:
- häufig benutztes Suffix zur Bildung von Substantiven vorwiegend aus Verben
- [1] Nomen Actionis: Geschehen, Vorgang des verbalen Wortstammes
- [2] Nomen Acti: tatsächlich/oft physisch existierendes Ergebnis des Vorganges [1], bei transitiven Verben das grammatische Objekt des Verbs nach vollzogener Handlung
Herkunft:
- Das Suffix -ung entwickelte sich aus den im Germanischen parallel vorkommenden Endungen -inga und -unga (einen Sonderweg schlug von dort die Entwicklung des Englischen ein, die zur Verlaufsform der Verben, Bildung mit -ing, führte);
- im Althochdeutschen fand sich -ing bei Konkreta und -unga (eher) bei Abstrakta;
- im Mittelhochdeutschen zu -unge reduziert, wird es hauptsächlich zur Ableitung von Verben (deverbale Abstraktbildung) eingesetzt, steht aber in Konkurrenz zu anderen Wortbildungsmustern.[1]
- Als Pendant zum lateinischen Suffix -tion ersetzt die Endung -ung dieses bei der Übersetzung von Fremdwörtern, die oft als griechisch-/lateinischstämmige Fachbegriffe im wissenschaftlichen und technischen Bereich verwendet werden und keine allgemeine Verbreitung in der Alltagssprache haben.[Quellen fehlen]
- Im Gegensatz zur Substantivierung mittels Infinitivform des Stammverbums betonen auf -ung endende Wörter häufig das Kontinuierliche, Bestehende einer Bedeutung.[Quellen fehlen]
Sinnverwandte Wörter:
Beispiele:
- [1] Die Leugnung der Tatsache, dass der Verdächtige am Ort war, machte ihn nur noch verdächtiger.
- [1] Eine Vorlesung besteht meistens aus einer Reihe von Veranstaltungen, während das ›Vorlesen‹ eines Textes eine einmalige, abgeschlossene Handlung darstellt.
- [2] Für das ›Erfinden‹ von Ausreden benötigt man nur durchschnittliche Begabung, aber für große technische Erfindungen braucht es echte Genies.
- [2] Um den Kern ›neu‹ gibt es die Substantive Neuheit, Neuigkeit und Neuerung.
Wortbildungen:
- siehe ausschließlich: Verzeichnis:Deutsch/Wortbildungen/-ung
Übersetzungen / Entsprechungen
- Dänisch: -ing → da u , -ning → da u
- Dimli: -ış → diq
- Englisch: -ing → en, -ment → en
- Französisch: -ment → fr m
- Griechisch (Neu-): -μα (-ma) → el n, -ση (-si) → el f
- Italienisch: -mento → it m
- Latein: -mentum → la
- Niederdeutsch: -en → nds, -eng → nds, -enge → nds, -ing → nds, -inge → nds (Westfälisch); aber überall verbreitet in Anlehnung an das Hochdeutsche -ung → nds
- Niederländisch: -ing → nl f
- Polnisch: -nie → pl
- Portugiesisch: -mento → pt m
- Russisch: -ие (-ie☆) → ru
- Schwedisch: -ing → sv u , -ning → sv u , -mang → sv, -ment → sv
- Spanisch: -miento → es m
- Türkisch: -ma → tr, -me → tr
- Ungarisch: -ás → hu, -és → hu
- [1] Wikipedia-Artikel „-ung"
- [1, 2] Duden online „-ung"
- [1] Duden online „-ation/-ierung"
- [1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die Grammatik. Unentbehrlich für richtiges Deutsch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 8. Auflage. Band 4, Dudenverlag, Mannheim u. a. 2009, ISBN 3-411-04048-3 , Seite 727f
- [1, 2] Stefan Hartmann: Wortbildungswandel: Eine diachrone Studie zu deutschen Nominalisierungsmustern. Walter de Gruyter, 2016, Seite 59 (Zu lesen bei Google Books) .
- [1, 2] Grammis – Grammatisches Wörterbuch „-ung (Erinnerung)"
Quellen:
- ↑ Stefan Hartmann: Wortbildungswandel: Eine diachrone Studie zu deutschen Nominalisierungsmustern. Walter de Gruyter, 2016, Seite 59 (Zu lesen bei Google Books) .
Substantivierungssuffixe: -chen (wie in Stückchen) | -e (wie in Liebe) | -ei (wie in Bäckerei) | -el (wie in Ärmel) | -en (wie in Polen) | -er (wie in Berliner) | -heit (wie in Kindheit) | -ien (wie in Jordanien) | -iker (wie in Dramatiker) | -in (wie in Professorin) | -keit (wie in Sauberkeit) | -lein (wie in Männlein) | -ler (wie in Künstler) | -ling (wie in Frühling) | -nis (wie in Geheimnis) | -rich (wie in Fähnrich) | -sal (wie in Rinnsal) | -schaft (wie in Leidenschaft) | -sel (wie in Mitbringsel) | -tum (wie in Bürgertum) | -ung (wie in Erhebung)
Adjektivierungssuffixe: -bar (wie in fahrbar) | -en (wie in golden) | -erig (wie in pfefferig) | -ern (wie in steinern) | -fach (wie in einfach) | -frei (wie in bleifrei) | -haft (wie in scherzhaft) | -ig (wie in geschäftig) | -isch (wie in schwäbisch) | -lich (wie in häuslich) | -los (wie in freudlos) | -mäßig (wie in berufsmäßig) | -sam (wie in bedeutsam) | -sch (wie in pommersch)
Suffixe der Verbableitung: -el (wie in blödeln) | -er (wie in löchern) | -ig (wie in reinigen)
Andere Suffixe der deutschen Sprache: -ab | -end | -ens | -lei | -mal
Ortsnamen-Suffixe: -a; -ach; -atsch; -atz; -atzsch; -au; -aue; -bach; -beck; -bek; -berg; -borg; -broich; -born; -brunn; -brunnen; -burg; -brück; -brücke; -brügge; -busch; -by; -bü; -dal; -dorf; -dorp; -druf; -druff; -eck; -egge; -egk; -ei; -end; -ey; -feld; -felde; -fels; -ford; -forst; -fort; -furt; -furth; -förde; -gast; -hafen; -hagen; -hain; -hammer; -hart; -hausen; -haven; -heide; -heim; -hof; -hoff; -holm; -holt; -holz; -hoven; -horst; -husen; -hübel; -hütte; -in; -ing; -ingen; -itsch; -itz; -itzsch; -kerken; -kirch; -kirchen; -kloster; -land; -leben; -lohe; -mark; -markt; -mole; -molen; -möle; -mölen; -mühl; -mühle; -mühlen; -ow; -ov; -rich; -roda; -rode; -rose; -see; -stadt; -stedt; -stein; -städt; -stetten; -sund; -tal; -trop; -trup; -vörde; -wald; -walde; -wangen; -weiler; -wold; -wolde; -zell