Injektive Auflösung
Im mathematischen Gebiet der Kategorientheorie und der homologischen Algebra ist eine injektive Auflösung eine lange exakte Sequenz aus injektiven Objekten, die mit einem gegebenen Objekt beginnt.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Formal sei {\displaystyle C} eine abelsche Kategorie und {\displaystyle A} ein Objekt aus {\displaystyle C}. Dann heißt eine lange exakte Sequenz der Form
- {\displaystyle 0\rightarrow A\rightarrow I_{0}\rightarrow I_{1}\rightarrow I_{2}\rightarrow \cdots }
injektive Auflösung von {\displaystyle A}, wenn sämtliche {\displaystyle I_{i}} injektiv sind.[1]
Existenz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Ist in der abelschen Kategorie {\displaystyle C} jedes Objekt Unterobjekt eines injektiven Objektes, d. h. gibt es zu jedem Objekt {\displaystyle X\in \operatorname {Ob} (C)} einen Monomorphismus {\displaystyle X\rightarrow I}, wobei {\displaystyle I} injektiv ist, so sagt man auch, {\displaystyle C} besitze genügend viele injektive Objekte. Ein wichtiges Beispiel solcher Kategorien ist die Kategorie der Links-Moduln über einem Ring.
Unter diesen Bedingungen gibt es auch zu jedem Objekt {\displaystyle A} eine injektive Auflösung. Zunächst existiert nämlich nach Voraussetzung ein Monomorphismus {\displaystyle i_{0}:A\rightarrow I_{0}}, dann weiter ein Monomorphismus {\displaystyle i_{1}:\operatorname {coker} (i_{0})\rightarrow I_{1}} und dann per Induktion jeweils weiter {\displaystyle i_{n+1}:\operatorname {coker} (i_{n})\rightarrow I_{n+1}}.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Ist
- {\displaystyle 0\rightarrow A\rightarrow I_{0}\rightarrow I_{1}\rightarrow I_{2}\rightarrow \cdots }
eine injektive Auflösung und
- {\displaystyle 0\rightarrow A'\rightarrow A'_{0}\rightarrow A'_{1}\rightarrow A'_{2}\rightarrow \cdots }
eine exakte Sequenz, so lässt sich jeder {\displaystyle C}-Homomorphismus {\displaystyle f:A'\rightarrow A} (nicht notwendigerweise eindeutig) zu einem kommutativen Diagramm
- {\displaystyle {\begin{matrix}0\rightarrow &A'&\rightarrow &A'_{0}&\rightarrow &A'_{1}&\rightarrow &A'_{2}&\rightarrow \cdots \\&\downarrow &&\downarrow &&\downarrow &&\downarrow &\cdots \0円\rightarrow &A&\rightarrow &I_{0}&\rightarrow &I_{1}&\rightarrow &I_{2}&\rightarrow \cdots \\\end{matrix}}}
ergänzen. Eine wichtige Folgerung aus dieser Eigenschaft ist, dass je zwei injektive Auflösungen eines Objektes vom selben Homotopietyp sind.[2]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Der duale Begriff ist der der projektiven Auflösung.
- Eine Anwendung finden injektive Auflösungen in der Berechnung abgeleiteter Funktoren.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ P. J. Hilton: Lectures in Homological Algebra, American Mathematical Society (1971), ISBN 0-8218-1657-8, Definition 2.6
- ↑ Peter Hilton, Urs Stammbach: A course in homological algebra, 1. Auflage 1970, ISBN 3-540-90032-2, Kapitel IV, Theorem 4.4 und Satz 4.5
dual | diskret | klein | lokal klein | monoidal | symmetrisch monoidal | angereichert | ausgeglichen | erreichbar | vollständig | kovollständig
initial | terminal | null | injektiv | projektiv | Generator | Kogenerator | Pro | Ind | Gruppe | Monoid | exponential | frei | kompakt
Mono | Epi | Bi | Retraktion | Koretraktion | Injektive Auflösung | Projektive Auflösung
Kan-Erweiterung | Monade | Komonade | Kategorie der Elemente | Kommakategorie | Pfeilkategorie | Homotopie-Kategorie
Hom-Funktor | Potenzmengenfunktor | Diagonalfunktor | Ext | Tor