Torpedo Moskau
Torpedo Moskau | |
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Basisdaten | |
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Name | Fußballklub Torpedo Moskau |
Sitz | Moskau |
Gründung | 1924 |
Farben | Schwarz-Weiß |
Präsident | RusslandRussland Denis Maslow |
Website | torpedo.ru |
Erste Fußballmannschaft | |
Cheftrainer | RusslandRussland Andrei Talalajew |
Spielstätte | Olympiastadion Luschniki |
Plätze | 80.000 |
Liga | Perwenstwo FNL |
2023/24 | 10. Platz |
Heim
Auswärts
|
Der FK Torpedo Moskau (russisch ФК Торпедо Москва) ist ein Fußballverein aus der russischen Hauptstadt Moskau, der seit der Saison 2022/23 wieder in der Premjer-Liga spielt. Die Vereinsfarben sind Schwarz-Weiß. Der Klub wurde drei Mal Meister auf nationaler Ebene und erreichte ebenfalls drei Mal einen europäischen Viertelfinal.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Namensentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Klub wurde 1924 gegründet und trug folgende Namen:
- RDPK (Rabotschi Dworez «Proletarskaja Kusniza», deutsch Arbeiterpalast „Proletarische Schmiede", 1924–1931)
- AMO (Awtomobilnoje moskowskoje obschtschestwo, deutsch Moskauer Automobilgesellschaft, 1931–1932)
- SiS (Sawod imeni Stalina, deutsch Stalinwerk, 1933–1935)
- Torpedo (1936–1995)
- Torpedo-Luschniki (1996–1997)
- Torpedo (seit 1998)
Sowjetunion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Mannschaft war während der Sowjetzeit die Werksmannschaft der SIL/ЗиЛ-Automobilwerke und spielte im Torpedo-Stadion . 1938 debütierte Torpedo in der höchsten sowjetischen Spielklasse. Die Schwarz-Weißen hatten ihre erfolgreichste Zeit in den 1950er- und 1960er-Jahren, als Eduard Strelzow (der „russische Pelé") bei ihnen spielte. Der Verein gewann drei Sowjetische Meistertitel (1960, 1965, Herbst 1976) und sechs Sowjetische Pokalwettbewerbe (1949, 1952, 1960, 1968, 1972, 1986). 1966 war Torpedo die erste Fußballmannschaft aus der Sowjetunion, die an der Austragung des Europapokals der Landesmeister teilnahm. In der Saison 1966/67 schied Torpedo allerdings bereits in der ersten Runde gegen den späteren Finalisten Inter Mailand nach einer 0:1-Auswärtsniederlage und anschließendem 0:0-Heimunentschieden aus. In der Spielzeit 1988 belegte Torpedo in der Wysschaja Liga den dritten Platz hinter den ukrainischen Vertretern von Dnjepr Dnjepropetrowsk (Meister) und Dynamo Kiew (Vizemeister), wodurch Torpedo die erfolgreichste russische Mannschaft jener Spielzeit war. Außerdem erreichte Torpedo das Pokalfinale, das gegen den ukrainischen Verein Metalist Charkow mit 0:2 verloren wurde. Auch in der folgenden Spielzeit wurde das Pokalfinale erreicht und diesmal gegen den Vorjahresmeister Dnjepr Dnjepropetrowsk mit 0:1 verloren.
Torpedo erreichte bisher drei Mal das Viertelfinale in Europapokal-Wettbewerben. Im UEFA-Pokal 1990/91 erreichte Torpedo über GAIS Göteborg, den FC Sevilla und den AS Monaco das Viertelfinale, in dem die Mannschaft sich dem dänischen Vertreter Brøndby IF erst im Elfmeterschießen geschlagen geben musste.
In der ewigen Tabelle der sowjetischen Liga belegt Torpedo den fünften Platz.
Russland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Nach dem Zerfall der Sowjetunion war Torpedo 1992 eines der Gründungsmitglieder der neu entstandenen russischen Premjer-Liga. 1993 holte der Verein den letzten nationalen Titel, als im Pokalfinale der ZSKA Moskau nach einem 1:1 in der Verlängerung im Elfmeterschießen mit 5:3 bezwungen werden konnte. Im Jahre 1996 verkaufte SIL die Mannschaft. Nachdem SIL 1997 eine neue Mannschaft, Torpedo Moskau, ins Leben rief, gab es eine Zeit lang in Moskau zwei Mannschaften mit dem Namen Torpedo, wobei die damalig neue Mannschaft (ehemals FK Moskau) bis 2002 den Beinamen SIL und danach Metallurg trug. SIL gründete dann 2003 erneut nach 1997 den FK Torpedo-ZIL Moskau. Galt Torpedo zu Sowjetzeiten noch als der vierte Verein in Moskau (hinter Spartak, ZSKA und Dynamo), so ist der Verein in der postkommunistischen Zeit auch noch schnell hinter Lokomotive zurückgefallen. Inzwischen galt sogar sein „eigentlicher Bruderverein" FK Moskau (wie Torpedo von der Autofabrik SIL gegründet) als populärer, wofür es zwei Gründe gab: zum einen spielte der FK Moskau bis zu seinem freiwilligen Rückzug im Jahr 2010[1] in der höchsten Spielklasse, während Torpedo seit dem Abstieg von 2006 bis 2014 nur noch unterklassig spielte. Zum anderen spielte der FK Moskau aber auch im alten Torpedo-Stadion, das mittlerweile in Eduard-Strelzow-Stadion umbenannt wurde. Somit befand sich dessen Heimat in jenem Gebiet, in dem ursprünglich Torpedo beheimatet war. So kam es schließlich zur Aufspaltung der alten Torpedo-Fanszene. Einige Fans blieben dem alten Namen treu und gingen fortan ins Luschniki-Stadion, während andere dem Stadion treu blieben und sich fortan die Spiele des FK Moskau ansahen. Wiederum andere besuchten fortan die Spiele beider Vereine.
2008 stieg Torpedo als 18. der 1. Division ab, schaffte es nicht rechtzeitig, sich für die 2. Division anzumelden und musste demzufolge in der obersten Amateurklasse, der Moskauer Amateurstadtliga, spielen. Der Club schaffte durch den Gewinn der Amateurstadtmeisterschaft im Jahre 2009 den sofortigen Wiederaufstieg. Anschließend konnte die Mannschaft die Staffelmeisterschaft der 2. Division gewinnen und in das Perwenstwo FNL aufsteigen. In der Saison 2013/14 belegte das Team den dritten Tabellenplatz im Perwenstwo FNL, der zur Teilnahme an den Relegationsspielen gegen Krylja Sowetow Samara berechtigte. Torpedo ging als Sieger aus den beiden Partien hervor (2:0, 0:0) und schaffte somit nach achtjähriger Abstinenz die Rückkehr in das russische Fußballoberhaus.[2] In der Saison 2014/15 belegte die Mannschaft nach einem guten Start und Erfolg versprechendem Verlauf (am 21. Spieltag belegte sie noch den 12. Platz der Tabelle) doch noch den vorletzten Tabellenplatz und sollte somit wieder in die zweite Liga absteigen. Allerdings zog der Verein sich aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten aus dem Perwenstwo FNL zurück und spielte in der Saison 2015/16 stattdessen in der drittklassigen Regionalliga mit der Bezeichnung Perwenstwo PFL Zentrum/Mitte. Aus diesem Grund verließen zahlreiche Spieler das nunmehr unterklassige Torpedo, entsprechende Leistungsträger konnten nicht ersetzt werden, da die finanziellen Möglichkeiten nicht mehr vorhanden waren. 2019 gelang die Rückkehr in das russische Unterhaus. In den Jahren 2020 und 2021 wurde der Aufstieg in die höchste Liga noch knapp verpasst, 2022 schaffte Torpedo dann als Meister der Perwenstwo FNL 2021/22 nach 7 Jahren die Rückkehr ins Oberhaus.
Stadion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Verein trug seine Heimspiele von 1978, mit mehrjährigen Unterbrechungen, bis 2021 im Eduard-Strelzow-Stadion aus. Aufgrund des Verkaufs des alten Vereins durch die Autofabrik SIL entstand ein neuer Verein, der später unter der Bezeichnung FK Moskau auftrat und das Recht hatte, im Eduard-Strelzow-Stadion zu spielen. Somit war die reaktivierte Torpedo-Mannschaft gezwungen, ins Olympiastadion Luschniki (UEFA-Stadionkategorie 4) umzuziehen, das wegen der inzwischen relativ geringen Popularität der Mannschaft bei den Moskauer Fußballfans stark überdimensioniert war.
Ab Ende 2021 begann der vollständige Abriss des Komplexes. An gleicher Stelle soll bis 2025 ein neues Stadion entstehen.[3]
Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]National
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Meister:
- Sowjetunion (×ばつ): 1960, 1965, Herbst 1976
- Pokalsieger:
- Sowjetunion (×ばつ): 1949, 1952, 1960, 1968, 1972, 1986
- Russland (×ばつ): 1993
International
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Viertelfinalist Europapokal der Pokalsieger (×ばつ): 1967/68, 1986/87
- Viertelfinalist UEFA-Pokal (×ばつ): 1990/91
Trainer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Sowjetunion Sergei Buchtejew (1932–1934)
- Sowjetunion Sergei Buchtejew (1937–1939)
- Sowjetunion Konstantin Kwaschnin (1939–1940)
- Sowjetunion Wiktor Maslow (1942–1948)
- Sowjetunion Konstantin Kwaschnin (1949–1950)
- Sowjetunion Nikolai Morosow (1953–1955)
- Sowjetunion Konstantin Beskow (1956)
- Sowjetunion Wiktor Maslow (1957–1961)
- Sowjetunion Nikolai Morosow (1963)
- Sowjetunion Wiktor Marijenko (1964–1966)
- Sowjetunion Nikolai Morosow (1967)
- Sowjetunion Walentin Iwanow (1967–1970)
- Sowjetunion Wiktor Maslow (1971–1973)
- Sowjetunion Walentin Iwanow (1973–1978)
- Sowjetunion Wladimir Salkow (1979–1980)
- Sowjetunion Walentin Iwanow (1980–1991)
- RusslandRussland Juri Mironow (1992–1994)
- RusslandRussland Walentin Iwanow (1994–1996)
- RusslandRussland Alexander Tarchanow (1997–1998)
- RusslandRussland Walentin Iwanow (1998)
- RusslandRussland Witali Schewtschenko (1999–2002)
- RusslandRussland Sergei Petrenko (2002–2006)
- RusslandRussland Georgi Jarzew (2007)
- RusslandRussland Rawil Sabitow (2007–2008)
- RusslandRussland Wjatscheslaw Dajew (2008–2009)
- RusslandRussland Sergei Pawlow (2010)
- RusslandRussland Igor Tschugainow (2010–2012)
- RusslandRussland Boris Ignatjew (2012–2013)
- RusslandRussland Wladimir Kasakow (2013)
- RusslandRussland Alexander Borodjuk (2013–2014)
- RusslandRussland Nikolai Sawitschew (2014)
- RusslandRussland Waleri Petrakow (2014–2016)
- RusslandRussland Wiktor Bulatow (2016–2017)
- RusslandRussland Igor Kolywanow (2017–2019)
- RusslandRussland Sergei Ignaschewitsch (2019–2021)
- RusslandRussland Alexander Borodjuk (2021–2022)
- RusslandRussland Andrei Talalajew (2022–)
Bekannte ehemalige Spieler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Russland und Sowjetunion
- RusslandRussland Dinijar Biljaletdinow
- RusslandRussland Denis Bojarinzew
- RusslandRussland Dmitri Borodin
- RusslandRussland Dmitri Chochlow
- RusslandRussland Sergei Gorlukowitsch
- RusslandRussland Kirill Kombarow
- RusslandRussland Andrei Lunjow
- RusslandRussland Pawel Mamajew
- RusslandRussland Alexander Panow
- RusslandRussland Denis Popow
- RusslandRussland Igor Semschow
- RusslandRussland Igor Smolnikow
- RusslandRussland Konstantin Syrjanow
- RusslandRussland Andrei Talalajew
- RusslandRussland Igor Tschugainow
- RusslandRussland Juri Tischkow
- RusslandRussland Dmitri Wjasmikin
- Sowjetunion Leonid Burjak
- Sowjetunion Walentin Iwanow
- Sowjetunion Grigori Janez
- Sowjetunion Ansor Kawasaschwili
- Sowjetunion Wiktor Lossew
- Sowjetunion Slawa Metreweli
- Sowjetunion Leonid Ostrowski
- Sowjetunion Nikolai Pissarew
- Sowjetunion Juri Sawitschew
- Sowjetunion Sergei Schawlo
- Sowjetunion Eduard Strelzow
- Sowjetunion Wjatscheslaw Tschanow
- Sowjetunion Waleri Woronin
GUS und ehemalige Sowjetunion
- Armenien Roman Beresowski
- Armenien Jerwand Krbaschjan
- Estland Enar Jääger
- Estland Dmitri Kruglov
- Estland Andres Oper
- Estland Andrei Stepanov
- Estland Vladimir Voskoboinikov
- Estland Sergei Zenjov
- Lettland Edgars Gauračs
- Lettland Juris Laizāns
- Litauen Ignas Dedura
- Litauen Edgaras Jankauskas
- Litauen Saulius Klevinskas
- Litauen Aidas Preikšaitis
- Litauen Valdas Trakys
- Tadschikistan Arsen Awakow
- Usbekistan Alexander Heinrich
- Usbekistan Farchadbek Irismetow
- Belarus Andrej Lauryk
- Belarus Dsmitryj Ljanzewitsch
- Belarus Anton Puzila
- Belarus Maksim Ramaschtschanka
- Belarus Juryj Schaunou
Europa
- Bosnien und Herzegowina Amir Spahić
- Bosnien und Herzegowina Emir Spahić
- Island Arnór Smárason
- Kroatien Goran Blažević
- Nordmazedonien Artim Položani
- Polen Adam Kokoszka
- Polen Marcin Kuś
- Polen Grzegorz Piechna
- Rumänien George Florescu
- Serbien Nikola Jolović
- Slowenien Dalibor Stevanović
Rest der Welt
- AustralienAustralien Ivan Franjic
- Gambia Abdou Jammeh
Die Kader von Torpedos Meistermannschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]1960[4]
Tor
Abwehr
Mittelfeld
Angriff
Trainer
1965[5]
Tor
Abwehr
Mittelfeld
Angriff
- Boris Batanow
- Walentin Iwanow
- Wladimir Michailow
- Wladimir Schtscherbakow
- Oleg Sergejew
- Eduard Strelzow
Trainer
Herbst 1976[6]
Tor
Abwehr
Mittelfeld
- Waleri Filatow
- Alexei Jeskow
- Wladimir Jurin
- Jewgeni Khrabostin
- Sergej Petrenko
- Wladimir Sutschilin
- Nikolai Wassiljew
Angriff
Trainer
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Offizielle Website des Vereins (russisch)
Erläuterungen / Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ kicker online, Moskau steigt aus, 5. Februar 2010
- ↑ «Торпедо» вернулось в элиту российского футбола спустя восемь лет (Memento vom 23. Mai 2014 im Internet Archive )
- ↑ Начавшийся снос стадиона Эдуарда Стрельцова продлится три месяца - Москвич Mag - 08.11.2021. 8. November 2021, abgerufen am 9. November 2023 (russisch).
- ↑ Torpedos Kader 1960 gemäß weltfussball.de
- ↑ Torpedos Kader 1965 gemäß weltfussball.de
- ↑ Torpedos Kader 1976 gemäß weltfussball.de