Riedenberg
Riedenberg ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Bad Brückenau.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Gemeinde liegt im Oberen Sinngrund, mitten im Naturpark Bayerische Rhön und Biosphärenreservat Rhön. Durch Riedenberg führt der Fränkische Marienweg.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Es gibt zwei Gemeindeteile [2] (in Klammern ist der Siedlungstyp [3] angegeben):
- Neufriedrichsthal (Einöde)
- Riedenberg (Kirchdorf)
Auf dem Gemeindegebiet gibt es die Gemarkungen Oberriedenberg und Unterriedenberg.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der ursprüngliche Flurname Riedenberg besteht aus dem alten Personennamen Ritto und dem mittelhochdeutschen Wort bërc, das Berg bedeutet.[4] Als Erklärung ergibt sich daraus „Rittos Berg". Der Name ging von der Flur auf den Ort über.
Frühere Schreibweisen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]
- 1425 „Rittenbergk" (nur Flurname)
- 1490 „Rittenberg"
- 1502 „Riedenberg"
- 1537 „Ridenberg"
- 1555 „Rittenberg ahn der Sin"
- 1605 „Riedenbergk"
- 1747 „Riedenberg"
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bis zu den Gemeindegründungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das ehemalige Amt des Hochstiftes Würzburg, das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Oberriedenberg und Unterriedenberg, die am 1. April 1971 zur Gemeinde Riedenberg zusammengefasst wurden.[5]
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch. Riedenberg ist Sitz der römisch-katholischen Kuratie St. Martin, die zum Dekanat Hammelburg des Bistums Würzburg gehört.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl um 122 Einwohner bzw. um 11 %. 1995 hatte die Gemeinde 1189 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Jahr | Einwohner |
---|---|
1961 | 0838 |
1970 | 1015 |
1987 | 1072 |
1988 | 1109 |
1991 | 1169 |
1995 | 1189 |
2000 | 1132 |
2005 | 1110 |
2010 | 1016 |
2015 | 0991 |
2016 | 1001 |
2018 | 0987 |
2020 | 0984 |
2022 | 0967 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Gemeinderat von Riedenberg hat seit 1. Mai 2020 nur noch acht Mitglieder[6] zuzüglich des Bürgermeisters (bisher zwölf Mitglieder, 1000-Einwohner-Marke jetzt unterschritten). Die Wahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:[7]
- CSU/Freie Bürger: 4 Sitze (54,81 %)
- Freie Wählergemeinschaft Riedenberg: 4 Sitze (45,19 %)
Die Wahlbeteiligung betrug 75,9 %.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Roland Römmelt; er wurde am 15. März 2020 mit 86,4 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt. Seine Stellvertreter sind Peter Hergenröder (Zweiter Bürgermeister) und Mirko Metz (Dritter Bürgermeister).
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Wappen wurde von der Regierung von Unterfranken am 8. Dezember 1980 verliehen.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]2017 gab es in der Gemeinde 149 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 421 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 272 Personen größer als die der Einpendler. 12 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 13 landwirtschaftliche Betriebe.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):
- Eine Kindertageseinrichtung mit 53 Plätzen, die voll belegt waren
- Eine Volksschule mit drei Klassen und 55 Schülern
- Ein Förderzentrum mit neun Klassen und 110 Schülern
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Bayerische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön (Hrsg.): Historische Kulturlandschaft des oberen Sinntales – Gemeinde Riedenberg und Marktgemeinde Wildflecken. (= Historische Kulturlandschaft Rhön. Band 3). Michael Imhof Verlag, Petersberg 2012, ISBN 978-3-86568-888-0.
- Johann Kaspar Bundschuh: Riedenberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 521 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Riedenberg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises . Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 154 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Gemeinde Riedenberg
- Wappen von Riedenberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Gemeinde Riedenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. August 2021.
- ↑ Gemeinde Riedenberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 9. April 2021.
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 188 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 426.
- ↑ Mainpost zur Reduzierung der Mitgliederzahl @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.mainpost.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 24. Juni 2020
- ↑ Ergebnis Gemeinderatswahl 2020 @1 @2 Vorlage:Toter Link/wahlen.vgem-bad-brueckenau.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 24. Juni 2020
- ↑ Wappen von Riedenberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte