Großer Preis der USA Ost 1978
Renndaten | ||
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15. von 16 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1978 | ||
Streckenprofil | ||
Name: | XXI Toyota United States Grand Prix | |
Datum: | 1. Oktober 1978 | |
Ort: | Watkins Glen | |
Kurs: | Watkins Glen Grand Prix Race Course | |
Länge: | 320,665 km in 59 Runden à 5,435 km | |
Wetter: | bewölkt, aber trocken | |
Zuschauer: | ~ 100.000 | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Vereinigte Staaten Mario Andretti | Vereinigtes Konigreich Lotus |
Zeit: | 1:38,114 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Frankreich Jean-Pierre Jarier | Vereinigtes Konigreich Lotus |
Zeit: | 1:39,557 min (Runde 55) | |
Podium | ||
Erster: | Argentinien Carlos Reutemann | Italien Ferrari |
Zweiter: | Australien Alan Jones | Vereinigtes Konigreich Williams |
Dritter: | Sudafrika 1961 Jody Scheckter | Kanada Wolf |
Der Große Preis der USA Ost 1978 (offiziell XXI Toyota United States Grand Prix) fand am 1. Oktober auf dem Watkins Glen Grand Prix Race Course in Watkins Glen statt und war das 15. Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1978.
Berichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Drei Wochen nach dem Massenunfall beim Großen Preis von Italien, an dessen Folgen Ronnie Peterson verstorben war, trat sein Lotus-Teamkollege Mario Andretti bereits als amtierender Weltmeister zu seinem Heimrennen in den USA an.
Da zum damaligen Zeitpunkt Riccardo Patrese als Auslöser des Unfalls angesehen wurde, versuchten manche Mitglieder der GPDA, den Veranstalter des US-Grand-Prix zu überzeugen, den Italiener von dem Rennen auszuschließen, was ihnen schließlich gelang. Patrese setzte sich dagegen zur Wehr, indem er versuchte, gerichtlich das gesamte Rennwochenende in Watkins Glen verbieten zu lassen. Dieser Vorstoß wurde abgelehnt, Patrese blieb ausgeschlossen und sein Team Arrows trat lediglich mit dem Fahrzeug von Rolf Stommelen an, für welchen es das 54. und letzte Rennen werden sollte.
Erst einige Jahre später konnte anhand von Videoaufnahmen des Unfalls belegt werden, dass in Wirklichkeit James Hunt der hauptsächliche Verursacher der Katastrophe war. Dieser gehörte zu denjenigen Piloten, die Patreses Teilnahme am US-Grand-Prix unbedingt verhindern wollten.
Die Lücke, die Peterson beim Lotus hinterließ, wurde kurzfristig mit Jean-Pierre Jarier geschlossen, der nach seinem Ausstieg bei ATS auf der Suche nach einem neuen Cockpit war. Jariers ehemaligen Stammplatz nahm Keke Rosberg ein, der zur Saisonmitte bereits dreimal für das deutsche Team angetreten war. Er durfte nun den ersten Renneinsatz des neuen Wagens mit der Bezeichnung D1 absolvieren.
Da mit Vittorio Brambilla und Rupert Keegan beide Surtees-Stammfahrer verletzungsbedingt ausfielen (ersterer durch den Massenunfall in Monza, letzterer bereits im Warm-Up zum Großen Preis der Niederlande), musste das Team mit einer völlig neuen Fahrerbesetzung antreten, die sich aus dem italienischen Debütanten Beppe Gabbiani sowie dem Franzosen René Arnoux zusammensetzte, dessen bisheriges Team Automobiles Martini sein Formel-1-Projekt nach nur sieben Teilnahmen eingestellt hatte. Das Privatteam BS Fabrications trat ebenfalls nicht mehr an. Daraufhin wechselte Brett Lunger zu Ensign Racing, um dort Harald Ertl zu ersetzen. Das Wolf-Team meldete erstmals in seiner Geschichte als Werksteam einen zweiten Wagen, mit dem Bobby Rahal sein Grand-Prix-Debüt bestreiten durfte.
Nelson Piquet, der einen Werksfahrervertrag bei Brabham für die folgende Saison unterschrieben hatte, war an diesem Wochenende bereits als dritter Fahrer neben Niki Lauda und John Watson vorgesehen. Es stand jedoch nicht rechtzeitig ein dritter Rennwagen zur Verfügung.
McLaren Racing trat zu den beiden finalen Überseerennen der Saison ausnahmsweise mit Löwenbräu als Hauptsponsor an.
Training
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Aufgrund von ausnahmsweise nur 27 Bewerbern für 26 Startplätze konnte auf die inzwischen fast obligatorische Vorqualifikation verzichtet werden.
Der neue Weltmeister Andretti erreichte seine achte Pole-Position der Saison mit einer um mehr als einer Sekunde schnelleren Rundenzeit als der Zweitplatzierte Carlos Reutemann. Dessen Ferrari-Teamkollege Gilles Villeneuve folgte neben dem aufstrebenden Williams-Piloten Alan Jones auf dem vierten Startplatz. Die dritte Startreihe bildeten die WM-Kontrahenten der Saison 1976, Lauda und Hunt, vor Watson und Jarier. Die fünfte Reihe setzte sich aus den Schwagern Jean-Pierre Jabouille und Jacques Laffite zusammen.[1]
Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Aufgrund eines Unfalls im Warm-up, bei dem sein Einsatzwagen beschädigt wurde, ging Andretti mit dem für Jarier vorgesehenen Wagen ins Rennen. Der Franzose musste daraufhin mit einem Ersatzchassis vorliebnehmen.
Andretti ging von der Pole aus in Führung vor Reutemann, Villeneuve, Jones und Jarier. Ausnahmsweise hatten beide Lotus-Piloten Probleme mit ihren Fahrzeugen, sodass Andretti während der ersten Runden hinter Reutemann und Villeneuve zurückfiel, und Jarier hinter Hunt, Watson und Depailler.
Jones zeigte sich in guter Verfassung und übernahm in der 21. Runde den dritten Platz von Andretti. Als Villeneuve kurz darauf wegen eines Motorschadens ausfiel, nahm der Australier den zweiten Rang ein.
Nachdem Andretti und Lauda aufgrund technischer Probleme ausgeschieden waren, lag Jabouille im bislang wenig erfolgreichen turbogetriebenen Renault auf einem vielversprechenden dritten Platz. Bremsprobleme warfen ihn jedoch kurz vor dem Ende des Rennens zunächst auf den fünften Platz zurück. Durch Jariers Ausfall aufgrund von Kraftstoffmangel vier Runden vor Schluss wurde er letztendlich Vierter hinter Reutemann, Jones und Scheckter, was das beste Resultat und die ersten WM-Punkte für Renault und somit für ein Turbofahrzeug in der Formel 1 bedeutete. Emerson Fittipaldi und Patrick Tambay erhielten die letzten WM-Punkte des Tages.[2]
Meldeliste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Klassifikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Startaufstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Zeit | Ø-Geschwindigkeit | Start |
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01 | Vereinigte Staaten Mario Andretti | Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford | 1:38,114 | 199,421 km/h | 01 |
02 | Argentinien Carlos Reutemann | Italien Ferrari | 1:39,179 | 197,280 km/h | 02 |
03 | Australien Alan Jones | Vereinigtes Konigreich Williams-Ford | 1:39,742 | 196,166 km/h | 03 |
04 | Kanada Gilles Villeneuve | Italien Ferrari | 1:39,820 | 196,013 km/h | 04 |
05 | Osterreich Niki Lauda | Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo | 1:39,892 | 195,872 km/h | 05 |
06 | Vereinigtes Konigreich James Hunt | Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford | 1:39,991 | 195,678 km/h | 06 |
07 | Vereinigtes Konigreich John Watson | Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo | 1:40,000 | 195,660 km/h | 07 |
08 | Frankreich Jean-Pierre Jarier | Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford | 1:40,034 | 195,593 km/h | 08 |
09 | Frankreich Jean-Pierre Jabouille | Frankreich Renault | 1:40,136 | 195,394 km/h | 09 |
10 | Frankreich Jacques Laffite | Frankreich Ligier-Matra | 1:40,228 | 195,215 km/h | 10 |
11 | Sudafrika 1961 Jody Scheckter | Kanada Wolf-Ford | 1:40,762 | 194,180 km/h | 11 |
12 | Frankreich Patrick Depailler | Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford | 1:40,828 | 194,053 km/h | 12 |
13 | Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi | Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford | 1:41,007 | 193,709 km/h | 13 |
14 | Deutschland Hans-Joachim Stuck | Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford | 1:41,681 | 192,425 km/h | 14 |
15 | Finnland Keke Rosberg | Deutschland ATS-Ford | 1:41,773 | 192,251 km/h | 15 |
16 | Frankreich Didier Pironi | Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford | 1:41,815 | 192,172 km/h | 16 |
17 | Schweiz Clay Regazzoni | Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford | 1:41,855 | 192,097 km/h | 17 |
18 | Frankreich Patrick Tambay | Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford | 1:41,974 | 191,872 km/h | 18 |
19 | Irland Derek Daly | Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford | 1:42,179 | 191,487 km/h | 19 |
20 | Vereinigte Staaten Bobby Rahal | Kanada Wolf-Ford | 1:42,429 | 191,020 km/h | 20 |
21 | Frankreich René Arnoux | Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford | 1:42,541 | 190,811 km/h | 21 |
22 | Deutschland Rolf Stommelen | Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford | 1:42,741 | 190,440 km/h | 22 |
23 | Mexiko Héctor Rebaque | Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford | 1:43,028 | 189,910 km/h | 23 |
24 | Vereinigte Staaten Brett Lunger | Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford | 1:43,067 | 189,838 km/h | 24 |
25 | Niederlande Michael Bleekemolen | Deutschland ATS-Ford | 1:43,572 | 188,912 km/h | 25 |
26 | Italien Arturo Merzario | Italien Merzario-Ford | 1:44,286 | 187,619 km/h | 26 |
DNQ | Italien Beppe Gabbiani | Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford | 1:45,155 | 186,068 km/h | – |
Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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01 | Argentinien Carlos Reutemann | Italien Ferrari | 59 | 0 | 1:40:48,800 | 02 | 1:41,426 |
02 | Australien Alan Jones | Vereinigtes Konigreich Williams-Ford | 59 | 0 | + 19,739 | 03 | 1:41,293 |
03 | Sudafrika 1961 Jody Scheckter | Kanada Wolf-Ford | 59 | 0 | + 45,701 | 11 | 1:41,412 |
04 | Frankreich Jean-Pierre Jabouille | Frankreich Renault | 59 | 0 | + 1:25,007 | 09 | 1:41,421 |
05 | Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi | Brasilien 1968 Fittipaldi-Ford | 59 | 0 | + 1:28,089 | 13 | 1:41,703 |
06 | Frankreich Patrick Tambay | Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford | 59 | 0 | + 1:50,210 | 18 | 1:41,870 |
07 | Vereinigtes Konigreich James Hunt | Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford | 58 | 0 | + 1 Runde | 06 | 1:41,477 |
08 | Irland Derek Daly | Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford | 58 | 0 | + 1 Runde | 19 | 1:42,303 |
09 | Frankreich René Arnoux | Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford | 58 | 0 | + 1 Runde | 21 | 1:42,294 |
10 | Frankreich Didier Pironi | Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford | 58 | 0 | + 1 Runde | 16 | 1:42,686 |
11 | Frankreich Jacques Laffite | Frankreich Ligier-Matra | 58 | 0 | + 1 Runde | 10 | 1:41,047 |
12 | Vereinigte Staaten Bobby Rahal | Kanada Wolf-Ford | 58 | 0 | + 1 Runde | 20 | 1:43,983 |
13 | Vereinigte Staaten Brett Lunger | Vereinigtes Konigreich Ensign-Ford | 58 | 0 | + 1 Runde | 24 | 1:43,944 |
14 | Schweiz Clay Regazzoni | Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford | 56 | 0 | + 3 Runden | 17 | 1:42,739 |
15 | Frankreich Jean-Pierre Jarier | Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford | 55 | 1 | DNF | 08 | 1:39,557 (55.) |
16 | Deutschland Rolf Stommelen | Vereinigtes Konigreich Arrows-Ford | 54 | 0 | + 5 Runden | 22 | 1:45,309 |
– | Italien Arturo Merzario | Italien Merzario-Ford | 46 | 0 | DNF | 26 | 1:45,206 |
– | Niederlande Michael Bleekemolen | Deutschland ATS-Ford | 43 | 0 | DNF | 25 | 1:45,097 |
– | Osterreich Niki Lauda | Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo | 28 | 0 | DNF | 05 | 1:42,460 |
– | Vereinigte Staaten Mario Andretti | Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford | 27 | 0 | DNF | 01 | 1:43,006 |
– | Vereinigtes Konigreich John Watson | Vereinigtes Konigreich Brabham-Alfa Romeo | 25 | 0 | DNF | 07 | 1:42,736 |
– | Frankreich Patrick Depailler | Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford | 23 | 0 | DNF | 12 | 1:42,911 |
– | Kanada Gilles Villeneuve | Italien Ferrari | 22 | 0 | DNF | 04 | 1:41,404 |
– | Finnland Keke Rosberg | Deutschland ATS-Ford | 21 | 0 | DNF | 15 | 1:43,629 |
– | Deutschland Hans-Joachim Stuck | Vereinigtes Konigreich Shadow-Ford | 1 | 0 | DNF | 14 | 2:27,746 |
– | Mexiko Héctor Rebaque | Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford | 0 | 0 | DNF | 23 | – |
WM-Stände nach dem Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). Es zählten nur die besten sieben Ergebnisse aus den ersten acht Rennen und die besten sieben Ergebnisse aus den letzten acht Rennen. In der Konstrukteurswertung zählte nur das Ergebnis des bestplatzierten Fahrers eines Teams.
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ „Training" (Memento vom 29. Juli 2014 im Internet Archive ) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 17. August 2012)
- ↑ Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 16. Juli 2024.