Just Fontaine
Just Fontaine | ||
Just Fontaine (2007)
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Personalia | ||
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Geburtstag | 18. August 1933 | |
Geburtsort | Marrakesch, Französisch-Marokko | |
Sterbedatum | 1. März 2023 | |
Sterbeort | Toulouse, Frankreich | |
Größe | 174 cm | |
Position | Sturm | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1950–1953 | USM Casablanca | 48 0(62) |
1953–1956 | OGC Nizza | 69 0(44) |
1956–1962 | Stade Reims | 131 (122) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1953–1960 | Frankreich | 21 0(30) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
1967 | Frankreich | |
1968–1969 | Bagnères-de-Luchon SP | |
1973–1976 | Paris Saint-Germain | |
1978–1979 | FC Toulouse | |
1979–1981 | Marokko | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Just Fontaine (* 18. August 1933 in Marrakesch, Französisch-Marokko; † 1. März 2023 in Toulouse) war ein französischer Fußballspieler, -trainer und -funktionär.
Vereinskarriere
Fontaine, von der Öffentlichkeit meist liebevoll nur „Justo" genannt, begann seine aktive Karriere 1950 bei US Marocaine Casablanca. 1953 wechselte er nach Frankreich, spielte zunächst für den OGC Nizza (1953–1956) und anschließend für Stade Reims (1956–1962). Bei diesem Klub spielte er (wie in der Nationalmannschaft) mehrere Jahre mit hochkarätigen Offensivspielern (Piantoni, Vincent und Bliard) zusammen, die pro Saison zwischen 80 und 90 Treffer in der Division 1 erzielten, im Jahr von Kopas Rückkehr (1959/60) sogar 109 Tore in 38 Spielen. In Frankreich wurde Just Fontaine viermal Meister und zweimal Pokalsieger; außerdem war er zweimal Torschützenkönig in der höchsten Spielklasse. Mit Reims stand er zudem im Finale des Europapokals der Landesmeister 1959 gegen Real Madrid.
Als er 1960 zu Espanyol Barcelona wechseln wollte, erlitt er durch ein schweres Foul des Sochauxer Mittelstürmers Sékou Touré einen doppelten Beinbruch, von dem er sich trotz mehrerer Anläufe nie mehr richtig erholte. Zwei Jahre später, gerade genesen, brach er sich das rechte Bein erneut und beendete – mit nur 28 Jahren – seine aktive Laufbahn.
Ende 1961 wurde der streitbare Goalgetter zum ersten Präsidenten der französischen Spielergewerkschaft UNFP gewählt, er hatte diese Funktion bis 1964 inne. Fontaine war auch der erste französische Fußballspieler, der eine Schallplatte aufnahm (die Single Vas-y Fontaine und die LP Just Fontaine chante Gil Bernard).[1]
Der französische Nationalspieler
Der Stürmer wurde zwischen 1953 und 1960 insgesamt 21-mal in die Équipe Tricolore berufen; dabei erzielte er 30 Tore, also einen sagenhaften Schnitt von 1,43 Treffern pro Spiel – viermal gelang ihm dabei ein „Dreierpack", einmal (bei der WM 1958 im Spiel um Platz 3 gegen Deutschland) sogar vier Tore in einem Spiel. Just Fontaine hält auch den Torrekord bei einer Fußball-Weltmeisterschaft: Bei der Endrunde 1958 in Schweden erzielte er die bis heute gültige Bestmarke von 13 Treffern[2] – dabei war er nur dadurch in die Elf der Franzosen gerückt, weil sich sein Reimser Mannschaftskamerad René Bliard im Vorfeld der WM verletzt hatte.
Obwohl die Endrunde der Weltmeisterschaft 1958 das einzige Turnier war, an dem er teilnahm, rangiert er in der ewigen WM-Torschützenrangliste nur drei Treffer hinter dem Führenden, Miroslav Klose, welcher in insgesamt vier Turnieren getroffen hat.
Der Trainer
Nach dem Ende seiner aktive Laufbahn absolvierte Fontaine die Trainerausbildung, die er als Jahrgangsbester abschloss. Im Januar 1967 wurde er französischer Nationaltrainer, aber nach zwei Heimniederlagen in Freundschaftsspielen gegen Rumänien und die UdSSR bereits im Juli durch Louis Dugauguez ersetzt. Danach trainierte er unter anderem drei Jahre lang Paris Saint-Germain (1973–1976), mit dem er 1974 in die höchste Spielklasse aufstieg, sowie FC Toulouse (1978/79). Er war Anfang der 1980er außerdem Trainer der marokkanischen Nationalmannschaft.
Anschließend widmete sich der auch mit dem Titel Ritter der Ehrenlegion sowie von der Fachzeitschrift L’Équipe im Jahr 2000 als fünftbester französischer Fußballer des Jahrhunderts ausgezeichnete Fontaine seinen Justo Sport-Sportartikelgeschäften. Zudem besaß er zwei Lacoste-Läden.
Toulouse, die Heimat seiner Frau, mit der er seit 1960 verheiratet war, war lange Fontaines Lebensmittelpunkt.[3] Über seinen Ruhestand bemerkte er 2011: „Ich verbringe meine Tage damit, Belote zu spielen, darüber hinaus schaue ich mir den African Nations Cup, die Premier League, die Bundesliga, die Serie A, La Liga an ...".[4] In dieser Stadt verstarb er am 1. März 2023 im Alter von 89 Jahren und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.
Rekorde bei Fußball-WM 1958
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 schoss Just Fontaine insgesamt 13 Tore, womit er einige Rekorde aufstellte. Ein Teil davon besteht noch fort. So ist er bis einschließlich 2022 vor Sándor Kocsis (11, 1954) und Gerd Müller (10, 1970) einer von nur drei Torschützenkönigen, die mindestens 10 Tore in den Spielen einer einzelnen Fußball-Weltmeisterschaft erzielten. In jedem dieser Spiele schoss Fontaine mindestens ein Tor, in vier der sechs sogar mindestens jeweils zwei Tore. In zwei Begegnungen gelang ihm mindestens ein Hattrick, wobei er der einzige Spieler ist, dem dies während einer Fußball-Weltmeisterschaft gelang. Schließlich ist „Justo" der Einzige, der in der K.-o.-Phase sogar vier Treffer – im kleinen Finale am 28. Juni 1958 gegen Deutschland – erzielte. Bis 1974 blieb er der Spieler mit den meisten Toren bei Endrunden, ehe Gerd Müller diese Marke im WM-Finale 1974 überbot.
Erfolge
Als Spieler
- Französischer Meister: 1956 (mit Nizza), 1958, 1960 und 1962 (mit Reims)
- Französischer Pokalsieger: 1954 (Nizza), 1958 (Reims)
- Trophée des Champions: 1958, 1960
- Finalist im Europapokal der Landesmeister: 1959
- Torschützenkönig im Europapokal der Landesmeister: 1959
- Torschützenkönig in Frankreichs höchster Spielklasse: 1958, 1960 (sowie zweitbester Schütze 1957 und 1959)
- Einsätze und Torerfolge in der Division 1 : 200 Spiele und 165 Tore (69/43 für Nizza, 131/122 für Reims)
- 21 A-Länderspiele, davon eins in seiner Zeit bei Nizza, 20 bei Reims, mit 30 Toren
- Weltmeisterschafts-Dritter 1958, dort auch WM-Torschützenkönig (13 Treffer)
- Fontaine gehört auch zu den besten Fußballern aller Zeiten, den FIFA 100, und 2004 wurde er als bester Franzose in die UEFA Jubilee 52 Golden Players gewählt
Als Trainer
- Nationaltrainer Frankreichs (1967, allerdings der kürzest amtierende selectionneur aller Zeiten) und Marokkos (1979–1981).
- Aufstieg mit dem Paris Saint-Germain FC in die Division 1 (1974)
Auszeichnungen
- FIFA-Verdienstorden 1994[5]
- Golden Foot 2003
- Offizier der Ehrenlegion 2013
Literatur
Autobiographien
- Just Fontaine: Reprise de volée. Solar, o. O. 1970
- Just Fontaine: Mes 13 verités sur le foot. Solar, Paris 2006 ISBN 2-263-04107-9
Sekundärliteratur
- Jean Cornu: Les grandes équipes françaises de football. Famot, Genève 1978
- Pascal Grégoire-Boutreau/Tony Verbicaro: Stade de Reims – une histoire sans fin. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2001 ISBN 2-911698-21-5
- Michel Hubert/Jacques Pernet: Stade de Reims. Sa légende. Atelier Graphique, Reims 1992 ISBN 2-9506272-2-6
- L'Équipe (Hrsg.): Stade de Reims. Un club à la Une. L'Équipe, Issy-les-Moulineaux 2006 ISBN 2-915535-41-8
- Lucien Perpère/Victor Sinet/Louis Tanguy: Reims de nos amours. 1931/1981 – 50 ans de Stade de Reims. Alphabet Cube, Reims 1981
- Jacques und Thomas Poncelet: Supporters du Stade de Reims 1935–2005. Eigenverlag, Reims 2005 ISBN 2-9525704-0-X
Weblinks
- de.fifa.com: Just Fontaine: Ein Torjäger der Extraklasse
- Éric Michel: Tod von Just Fontaine, der französischen Fußballlegende vom 1. März 2023 bei leparisien.fr
Anmerkungen und Nachweise
- ↑ Fédération Française de Football (Hrsg.): 100 dates, histoires, objets du football français. Tana, o. O. 2011, ISBN 978-2-84567-701-2, S. 106
- ↑ WM-Rückblick: Just Fontaine hält noch immer den Rekord für die meisten erzielten Tore in einem einzigen WM-Turnier. In: guinnessworldrecords.de. 6. Juni 2014, abgerufen am 7. September 2015.
- ↑ Just Fontaines Tod: „Mahlzeit der Verrückten", seine Gattin, Pelé und Paris Match vom 1. März 2023 bei ladepeche.fr
- ↑ Rob Smyth: [The forgotten story of ... Just Fontaine's 13-goal World Cup], The Guardian, 12. Januar 2012.
- ↑ Liste der FIFA-Verdienstorden-Träger (Memento vom 5. September 2015 im Internet Archive ), abgerufen am 25. Oktober 2012 (PDF; 71 kB)
der Landesmeister
1956: Miloš Milutinović | 1957: Dennis Viollet | 1958: Alfredo Di Stéfano | 1959: Just Fontaine | 1960: Ferenc Puskás | 1961: José Águas | 1962: Bent Løfqvist / Ferenc Puskás / Alfredo Di Stéfano / Heinz Strehl / Justo Tejada | 1963: José Altafini | 1964: Vladimir Kovačević / Sandro Mazzola / Ferenc Puskás | 1965: Eusébio / José Augusto Torres | 1966: Flórián Albert / Eusébio | 1967: Jürgen Piepenburg / Paul Van Himst | 1968: Eusébio | 1969: Denis Law | 1970: Mick Jones / Ove Kindvall | 1971: Antonis Antoniadis | 1972: Johan Cruyff / Antal Dunai / Lou Macari / Silvester Takač | 1973, 1974: Gerd Müller | 1975: Eduard Markarow / Gerd Müller | 1976: Jupp Heynckes | 1977: Franco Cucinotta / Gerd Müller | 1978: Allan Simonsen | 1979: Claudio Sulser | 1980: Søren Lerby | 1981: Terry McDermott / Karl-Heinz Rummenigge / Graeme Souness | 1982: Dieter Hoeneß | 1983: Paolo Rossi | 1984: Wiktar Sokal | 1985: Torbjörn Nilsson / Michel Platini | 1986: Torbjörn Nilsson | 1987: Borislav Cvetković | 1988: Rui Águas / Jean-Marc Ferreri / Gheorghe Hagi / Rabah Madjer / Ally McCoist / Míchel / Petar Novák | 1989: Marco van Basten | 1990: Jean-Pierre Papin / Romário | 1991: Peter Pacult / Jean-Pierre Papin | 1992: Sergei Juran / Jean-Pierre Papin
1993: Romário | 1994: Ronald Koeman / Wynton Rufer | 1995: George Weah | 1996: Jari Litmanen | 1997: Milinko Pantić | 1998: Alessandro Del Piero | 1999: Andrij Schewtschenko / Dwight Yorke | 2000: Mário Jardel / Raúl / Rivaldo | 2001: Raúl | 2002, 2003: Ruud van Nistelrooy | 2004: Fernando Morientes | 2005: Ruud van Nistelrooy | 2006: Andrij Schewtschenko | 2007: Kaká | 2008: Cristiano Ronaldo | 2009, 2010, 2011, 2012: Lionel Messi | 2013, 2014: Cristiano Ronaldo | 2015: Cristiano Ronaldo / Lionel Messi / Neymar | 2016, 2017, 2018: Cristiano Ronaldo | 2019: Lionel Messi | 2020: Robert Lewandowski | 2021: Erling Haaland | 2022: Karim Benzema | 2023: Erling Haaland | 2024: Harry Kane / Kylian Mbappé
Personendaten | |
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NAME | Fontaine, Just |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Fußballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 18. August 1933 |
GEBURTSORT | Marrakesch, Französisch-Marokko |
STERBEDATUM | 1. März 2023 |
STERBEORT | Toulouse, Frankreich |
- FIFA 100
- Fußballnationalspieler (Frankreich)
- Fußballspieler (US Marocaine Casablanca)
- Fußballspieler (OGC Nizza)
- Fußballspieler (Stade Reims)
- Fußballnationaltrainer (Frankreich)
- Fußballnationaltrainer (Marokko)
- Fußballtrainer (FC Toulouse)
- Fußballtrainer (Paris Saint-Germain)
- Fußballfunktionär (Frankreich)
- Mitglied der Ehrenlegion (Offizier)
- Person (Marrakesch)
- Franzose
- Geboren 1933
- Gestorben 2023
- Mann