Thankmar von Münchhausen (Herausgeber)
Thankmar Freiherr von Münchhausen (* 18. Mai 1893 in Berlin; † 28. Juli 1979 in Bonn) war ein deutscher Jurist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Thankmar von Münchhausen wurde als Sohn des kaiserlichen Konsuls in Jerusalem, Thankmar von Münchhausen (1835–1909), geboren. Gemeinsam mit seiner Mutter Anna von Münchhausen zog er 1922 nach Oberweimar, wo sie in ein Gebäude einzogen, das später als Münchhausen-Haus bekannt wurde. In dieser Zeit pflegten sie einen regen Briefwechsel mit Rainer Maria Rilke, dessen Freundschaft und Einfluss auf das Leben von Münchhausen prägend waren.[1] Münchhausen und Rilke begegneten sich erstmals 1899 in Berlin und ein weiteres Mal vor dem Ersten Weltkrieg in Paris.[2]
Neben seiner Verbindung zu Rilke pflegte Münchhausen auch enge Kontakte zu Hugo von Hofmannsthal. Wie seine Mutter unterhielt er ein freundschaftliches Verhältnis zu Hofmannsthal, was sich auch in einem Briefwechsel mit dessen Frau, Christiane von Hofmannsthal, widerspiegelte, die häufig in Oberweimar verweilte.[3] [4]
Münchhausen war nicht nur als Herausgeber von Rilkes Briefwechsel und Werken tätig, sondern auch als Kunst- und Literaturvermittler sowie als Berater für Antiquariate und Verlage. Zudem leitete er das Goethe-Haus in Paris und war als Gutsverwalter aktiv.[5]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Rainer Maria Rilke: Briefwechsel mit Thankmar von Münchhausen: 1913 bis 1925. Herausgegeben von Joachim W. Storck; mit einem Geleitwort von Maleen Gräfin von Hatzfeld und Hieronyma Baronin Speyart van Woerden, Insel Verlag Berlin 2020, ISBN 978-3-458-24275-8.
- Rainer Maria Rilke: Briefwechsel mit Thankmar von Münchhausen 1913 bis 1925. Frankfurt am Main: Insel Verlag, 2004, ISBN 978-3-45817193-5.
- Rainer Maria Rilke: Gedichte in französischer Sprache. Verlag Leipzig; Frankfurt am Main: Deutsche Nationalbibliothek 2023, Original 1949.
- Christiane von Hofmannsthal: Ein nettes kleines Welttheater: Briefe an Thankmar Freiherr von Münchhausen. Hrsg. von Claudia Mertz-Rychner in Zusammenarbeit mit Maya Rauch, Frankfurt 1995, ISBN 978-3-10031554-0.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Theo Neteler: Rilkes Briefe an Anna von Münchhausen 1913-1917, in: Blätter der Rilke-Gesellschaft 32 (2014), S. 335–349.
- ↑ Briefwechsel mit Thankmar von Münchhausen 1913 bis 1925. Buch von Rainer Maria Rilke (Insel Verlag). In: www.suhrkamp.de. Abgerufen am 7. Februar 2025.
- ↑ Münchhausen-Haus. In: Geschichte Sichtbar Machen. 22. September 2022, abgerufen am 7. Februar 2025.
- ↑ Christiane Weber: Villen in Weimar. Bd. 2, RhinoVerlag, Arnstadt und Weimar 1997, S. 231–237.
- ↑ Münchhausen in der Nachlassdatenbank des Bundesarchivs
Personendaten | |
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NAME | Münchhausen, Thankmar von |
ALTERNATIVNAMEN | Münchhausen, Thankmar Freiherr von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1893 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 28. Juli 1979 |
STERBEORT | Bonn |