Stickstofftribromid
Strukturformel | |
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Allgemeines | |
Name | Stickstofftribromid |
Andere Namen |
Tribromamin |
Summenformel | NBr3 |
Kurzbeschreibung |
dunkelroter, explosiver Feststoff[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
Eigenschaften | |
Molare Masse | 253,72 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
fest |
Schmelzpunkt |
explodiert > −100 °C[1] |
Sicherheitshinweise | |
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Stickstofftribromid ist eine chemische Verbindung, die zur Gruppe der Stickstoffhalogenide gehört. Durch ihre Empfindlichkeit und hohe Explosivität gibt es keine praktische Anwendung für die Verbindung.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Wird bei der Desinfektion von Schwimmbäder anstelle von Chlor Brom eingesetzt, kann durch die Reaktion mit Harnstoff aus menschlichen Ausscheidungen als Nebenprodukt Stickstofftribromid[3] [4] entstehen.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Stickstofftribromid lässt sich gewinnen durch Bromierung von Stickstofftrichlorid [5]
- {\displaystyle \mathrm {NCl_{3}+3\ KBr\longrightarrow NBr_{3}+3\ KCl} }
oder durch Umsetzung von Ammoniumbromid, Natriumchlorit und Eisen(III)-bromid
- {\displaystyle \mathrm {NH_{4}Br+\ NaClO_{2}+2\ FeBr_{3}\longrightarrow } } {\displaystyle \mathrm {NaCl+2\ FeBr_{2}+\ NBr_{3}+2\ H_{2}O} }
oder durch Reaktion von Bis(trimethylsilyl)bromamin mit Bromchlorid [6] bei −85 °C in Pentan als Lösungsmittel
- {\displaystyle \mathrm {[(CH_{3})_{3}Si]_{2}NBr+2\ BrCl\longrightarrow NBr_{3}+2\ (CH_{3})_{3}SiCl} }
Auch durch Elektrolyse einer Ammoniumiodid- und Kaliumbromidlösung (NH4I + KBr) kann Stickstofftribromid hergestellt werden.
Bei der Explosion zerfällt Stickstofftribromid in die Elemente:
- {\displaystyle \mathrm {2\ NBr_{3}\longrightarrow N_{2}+3\ Br_{2}} }
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Jochen Jander: Non-Aqueous Solvents for Preparation and Reactions of Nitrogen Halogen Compounds (PDF; 477 kB). Pure & Appl. Chem., Vol. 49, S. 67–73.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 702.
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ LennTech: Bromine as Desinfectant
- ↑ Water Quality and Health Council: Pool Health
- ↑ Lateral Science: Fulminating oils
- ↑ Jochen Jander: Non-Aqueous Solvents for Preparation and Reactions of Nitrogen Halogen Compounds (PDF; 477 kB). Pure Appl. Chem., Vol. 49, S. 67–73.