Schablonenmethode
Die Schablonenmethode (englisch template method pattern) ist ein in der Softwareentwicklung eingesetztes Entwurfsmuster, mit dem Teilschritte eines Algorithmus variabel gehalten werden können.[1] Es gehört zur Kategorie der Verhaltensmuster (engl. behavioral patterns). Das Muster ist eines der sogenannten Viererbanden-Entwurfsmuster (GoF).
Funktionsweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Beim Schablonenmethoden-Entwurfsmuster wird in einer abstrakten Klasse das Skelett eines Algorithmus definiert. Die konkrete Ausformung der einzelnen Schritte wird an Unterklassen delegiert. Dadurch besteht die Möglichkeit, einzelne Schritte des Algorithmus zu verändern oder zu überschreiben, ohne dass die zu Grunde liegende Struktur des Algorithmus modifiziert werden muss. Die Schablonenmethode (engl. template method) ruft abstrakte Methoden auf, die erst in den Unterklassen definiert werden. Diese Methoden werden auch als Einschubmethoden bezeichnet.
Zusätzlich können in der Schablonenmethode an bestimmten Stellen Hook-Operationen aufgerufen werden, deren Standardimplementierung in der abstrakten Klasse nichts tut. Auf diese Weise kann man an vordefinierten Stellen im Algorithmus zusätzliche Funktionalität einfügen.
Als Variante können die Einschubmethoden oder Hook-Operationen auch eine Standard-Implementierung besitzen, die von den konkreten Klassen genutzt werden können, aber nicht müssen.
Ein Beispiel dazu findet sich in der I/O-Datenstrom-Programmierschnittstelle von Java. Dort implementiert ein OutputStream
eine konkrete Methode zum Schreiben eines Byte-Arrays. Diese Methode benutzt eine Methode zum Schreiben eines einzelnen Bytes, um das ganze Array nach und nach zu schreiben. Die Methode für das einzelne Byte ist jedoch noch abstrakt, da ein OutputStream
selbst noch nicht spezifisch ist. Klassen wie FileOutputStream
können diese Methode implementieren. Sie erben dann eine bereits implementierte Methode zum Schreiben eines Byte-Arrays.
Policy-Based Design
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Policy-Based Design ist ein allgemeineres Entwurfsmuster, bei dem nicht nur Algorithmen, sondern ganze Klassen schablonenhaft aufgebaut sind. Sowohl Methoden bzw. Algorithmen als auch gespeicherte Datensätze, Basisklassen und Schnittstellen sind dann innerhalb der Skelettstruktur austauschbar. Dies erfordert in aller Regel Templatemetaprogrammierung, wie es sie in C++ und D gibt, ist jedoch theoretisch auch über Konstrukte einiger Skriptsprachen (eval, Makros, Autoloading von Quellcode o. Ä.), allerdings kaum in Sprachen wie C# oder Java realisierbar.
Beispiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Diese C++14 Implementierung basiert auf der vor C++98 Implementierung im Buch Entwurfsmuster.
#include<iostream> #include<memory> classView{// AbstraktKlasse public: // definiert abstrakte primitive Operationen, die von konkreten Unterklassen definiert werden, um die Schritte eines Algorithmus zu implementieren. virtualvoiddoDisplay(){} // implementiert eine Schablonenmethode zur Definition des Skeletts eines Algorithmus. Die Schablonenmethode ruft sowohl primitive Operationen als auch in AbstraktKlasse oder anderen Klassen definierte Operationen auf. voiddisplay(){ setFocus(); doDisplay(); resetFocus(); } virtual~View()=default; private: voidsetFocus(){ std::cout<<"View::setFocus\n"; } voidresetFocus(){ std::cout<<"View::resetFocus\n"; } }; classMyView:publicView{// KonkreteKlasse // implementiert die primitiven Operationen, welche die unterklassenspezifischen Schritte des Algorithmus ausführen. voiddoDisplay()override{ // stelle den Inhalt der Anzeige dar std::cout<<"MyView::doDisplay\n"; } }; intmain(){ // Die Smart pointers verhindern Memory leaks. std::unique_ptr<View>myview=std::make_unique<MyView>(); myview->display(); }
Die Programmausgabe ist:
View::setFocus MyView::doDisplay View::resetFocus
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Erich Gamma, Richard Helm, Ralph Johnson, John Vlissides: Entwurfsmuster. 5. Auflage. Addison-Wesley, 1996, ISBN 3-8273-1862-9, S. 366.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- PHP hates me: Die Schablonenmethode in PHP (deutsch), 13. Februar 2009.
Abstrakte Fabrik | Erbauer | Fabrikmethode | Prototyp | Singleton | Multiton | Objektpool
Adapter | Brücke | Decorator | Fassade | Fliegengewicht | Kompositum | Stellvertreter
Beobachter | Besucher | Interpreter | Iterator | Kommando | Memento | Schablonenmethode | Strategie | Vermittler | Zustand | Zuständigkeitskette | Interceptor | Nullobjekt | Protokollstapel
relationale Abbildung
Datentransferobjekt | Table Data Gateway | Row Data Gateway | Active Record | Unit of Work | Identity Map | Lazy Loading | Identity Field | Dependent Mapping | Embedded Value | Serialized LOB | Inheritance Mapper | Metadata Mapping | Query Object | Command-Query-Responsibility-Segregation
übermittlungsmuster
File Transfer | Shared Database | Remote Procedure Invocation | Messaging
Message | Command Message | Document Message | Event Message | Request-Reply | Return Address | Correlation Identifier | Message Sequence | Message Expiration | Format Indicator
Message Endpoint | Messaging Gateway | Messaging Mapper | Transactional Client | Polling Consumer | Event-driven Consumer | Competing Consumers | Message Dispatcher | Selective Consumer | Durable Subscriber | Idempotent Receiver | Service Activator
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