Reflexive Relation

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Drei reflexive Relationen, als gerichtete Graphen dargestellt
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Die Reflexivität einer zweistelligen Relation R {\displaystyle R} {\displaystyle R} auf einer Menge ist gegeben, wenn x R x {\displaystyle xRx} {\displaystyle xRx} für alle Elemente x {\displaystyle x} {\displaystyle x} der Menge gilt, also jedes Element in Relation zu sich selbst steht. Man nennt R {\displaystyle R} {\displaystyle R} dann reflexiv.

Eine Relation heißt irreflexiv, wenn die Beziehung x R x {\displaystyle xRx} {\displaystyle xRx} für kein Element x {\displaystyle x} {\displaystyle x} der Menge gilt, also kein Element in Relation zu sich selbst steht. Es gibt auch Relationen, die weder reflexiv noch irreflexiv sind, wenn die Beziehung x R x {\displaystyle xRx} {\displaystyle xRx} für einige Elemente x {\displaystyle x} {\displaystyle x} der Menge gilt, doch nicht für alle.

Die Reflexivität ist eine der Voraussetzungen für eine Äquivalenzrelation oder eine Ordnungsrelation; die Irreflexivität ist eine der Voraussetzungen für eine strikte Ordnungsrelation.

Formale Definition

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Ist M {\displaystyle M} {\displaystyle M} eine Menge und R M × M {\displaystyle R\subseteq M\times M} {\displaystyle R\subseteq M\times M} eine zweistellige Relation auf M {\displaystyle M} {\displaystyle M}, dann definiert man (unter Verwendung der Infixnotation):

R {\displaystyle R} {\displaystyle R} ist reflexiv : x M : x R x {\displaystyle \Longleftrightarrow \forall x\in M:xRx} {\displaystyle \Longleftrightarrow \forall x\in M:xRx}
R {\displaystyle R} {\displaystyle R} ist irreflexiv : x M : ¬   x R x {\displaystyle \Longleftrightarrow \forall x\in M:\neg \ xRx} {\displaystyle \Longleftrightarrow \forall x\in M:\neg \ xRx}
  • Die Kleiner-Gleich-Relation {\displaystyle \leq } {\displaystyle \leq } auf den reellen Zahlen ist reflexiv, da stets x x {\displaystyle x\leq x} {\displaystyle x\leq x} gilt. Sie ist darüber hinaus eine Totalordnung. Gleiches gilt für die Relation {\displaystyle \geq } {\displaystyle \geq }.
  • Die gewöhnliche Gleichheit = {\displaystyle =} {\displaystyle =} auf den reellen Zahlen ist reflexiv, da stets x = x {\displaystyle x=x} {\displaystyle x=x} gilt. Sie ist darüber hinaus eine Äquivalenzrelation.
  • Die Teilmengenbeziehung {\displaystyle \subseteq } {\displaystyle \subseteq } zwischen Mengen ist reflexiv, da stets A A {\displaystyle A\subseteq A} {\displaystyle A\subseteq A} gilt. Sie ist darüber hinaus eine Halbordnung.
  • Die Kleiner-Relation < {\displaystyle <} {\displaystyle <} auf den reellen Zahlen ist irreflexiv, da nie x < x {\displaystyle x<x} {\displaystyle x<x} gilt. Sie ist darüber hinaus eine strenge Totalordnung. Gleiches gilt für die Relation > {\displaystyle >} {\displaystyle >}.
  • Die Ungleichheit {\displaystyle \neq } {\displaystyle \neq } auf den reellen Zahlen ist irreflexiv, da nie x x {\displaystyle x\neq x} {\displaystyle x\neq x} gilt.

Weder reflexiv noch irreflexiv

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Die folgende Relation auf der Menge der reellen Zahlen ist weder reflexiv noch irreflexiv:

x R y :⟺ y = x 2 {\displaystyle xRy:\Longleftrightarrow y=x^{2}} {\displaystyle xRy:\Longleftrightarrow y=x^{2}}

Grund: Für x := 1 {\displaystyle x:=1} {\displaystyle x:=1} gilt x R x {\displaystyle xRx} {\displaystyle xRx}, für x := 2 {\displaystyle x:=2} {\displaystyle x:=2} gilt ¬ x R x {\displaystyle \neg xRx} {\displaystyle \neg xRx}.

Darstellung als gerichteter Graph

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Jede beliebige Relation R {\displaystyle R} {\displaystyle R} auf einer Menge M {\displaystyle M} {\displaystyle M} kann als gerichteter Graph aufgefasst werden (siehe Beispiel im Bild oben). Die Knoten des Graphen sind dabei die Elemente von M {\displaystyle M} {\displaystyle M}. Vom Knoten a {\displaystyle a} {\displaystyle a} zum Knoten b {\displaystyle b} {\displaystyle b} wird genau dann eine gerichtete Kante (ein Pfeil a b {\displaystyle a\longrightarrow b} {\displaystyle a\longrightarrow b}) gezogen, wenn a R b {\displaystyle aRb} {\displaystyle aRb} gilt.

Die Reflexivität von R {\displaystyle R} {\displaystyle R} lässt sich im Graphen nun so charakterisieren: Für jeden Knoten a {\displaystyle a} {\displaystyle a} gibt es eine Schleife a {\displaystyle {\stackrel {a}{\circlearrowright }}} {\displaystyle {\stackrel {a}{\circlearrowright }}}. Entsprechend ist die Irreflexivität dadurch gegeben, dass es für keinen Knoten a {\displaystyle a} {\displaystyle a} eine Schleife a {\displaystyle {\stackrel {a}{\circlearrowright }}} {\displaystyle {\stackrel {a}{\circlearrowright }}} gibt.

  • Mit Hilfe der identischen Relation I d M {\displaystyle Id_{M}} {\displaystyle Id_{M}} (die aus allen Paaren ( x , x ) {\displaystyle (x,x)} {\displaystyle (x,x)} besteht) kann man die Begriffe auch so charakterisieren:
    R {\displaystyle R} {\displaystyle R} ist reflexiv I d M R {\displaystyle \Longleftrightarrow Id_{M}\subseteq R} {\displaystyle \Longleftrightarrow Id_{M}\subseteq R}
    R {\displaystyle R} {\displaystyle R} ist irreflexiv I d M R = {\displaystyle \Longleftrightarrow Id_{M}\cap R=\varnothing } {\displaystyle \Longleftrightarrow Id_{M}\cap R=\varnothing }
  • Ist die Relation R {\displaystyle R} {\displaystyle R} reflexiv bzw. irreflexiv, dann gilt dies auch für die konverse Relation R 1 {\displaystyle R^{-1}} {\displaystyle R^{-1}}. Beispiele: die zu {\displaystyle \leq } {\displaystyle \leq } konverse Relation ist {\displaystyle \geq } {\displaystyle \geq }, die zu < {\displaystyle <} {\displaystyle <} konverse ist > {\displaystyle >} {\displaystyle >}.
  • Ist die Relation R {\displaystyle R} {\displaystyle R} reflexiv, dann ist die komplementäre Relation R c {\displaystyle R^{\rm {c}}} {\displaystyle R^{\rm {c}}} irreflexiv. Ist R {\displaystyle R} {\displaystyle R} irreflexiv, dann ist R c {\displaystyle R^{\rm {c}}} {\displaystyle R^{\rm {c}}} reflexiv. Dabei ist die komplementäre Relation definiert durch
    x R c y :⟺ ¬ x R y {\displaystyle xR^{\rm {c}}y:\Longleftrightarrow \neg xRy} {\displaystyle xR^{\rm {c}}y:\Longleftrightarrow \neg xRy}.
  • Die Relation auf der leeren Menge ist als einzige Relation sowohl reflexiv als auch irreflexiv.
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