Petasis-Reagenz
Strukturformel | |
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Strukturformel der Petasis-Reagenz | |
Allgemeines | |
Name | Petasis-Reagenz |
Andere Namen |
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Summenformel | C12H16Ti |
Kurzbeschreibung |
orangefarbene Flüssigkeit[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer (Listennummer)
679-889-8
ECHA-InfoCard
100.204.841
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 208,13 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
flüssig |
Löslichkeit | |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 304‐315‐336‐361d‐373‐412 |
P: 210‐264‐280‐301+310‐303+361+353‐304+340‐331 [1] |
Bei dem Petasis-Reagenz handelt es sich um den Titan komplex Dimethyltitanocen. Es kann analog dem Tebbe-Reagenz zur Olefinierung von Ketonen, Aldehyden, Estern und Lactonen verwendet werden. Gegenüber dem Tebbe-Reagenz besitzt es den Vorteil der leichteren Herstellung und der höheren Stabilität. Des Weiteren erlaubt es auch die Einführung größerer Reste, während mit dem Tebbe-Reagenz nur eine Methenylierung möglich ist.[2]
Das Reagenz ist nach dem zyprisch-US-amerikanischen Chemiker Nicos A. Petasis (* 1954) benannt.
Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Herstellung des Petasis-Reagenz kann leicht aus Titanocendichlorid durch Substitution mit Methyllithium oder Methylmagnesiumchlorid bewerkstelligt werden.[3] Im Folgenden wird als Abkürzung für die Cyclopentadienyl-Liganden der auftretenden Komplexverbindungen die Abkürzung Cp verwendet.[4]
Reaktionsmechanismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Petasis-Reagenz wird analog dem Tebbe-Reagenz verwendet. Wahrscheinlich wird auch als aktive Spezies das gleiche Schrock-Carben gebildet. Die Reaktion wird allerdings bei höherer Temperatur (60–80 °C) durchgeführt. Dies ist nötig um aus dem Titankomplex Methan abzuspalten und so einen Carbenkomplex zu bilden.[4]
Die Methylenierung verläuft analog der Reaktion mit der Tebbe-Reagenz: Das durch Methanabspaltung erhaltene Schrock-Carben addiert zunächst an die Carbonylkomponente unter Bildung eines Oxatitanacyclobutans. Nach Ringöffnung erhält man das methylenierte Produkt. Ähnlich wie im Falle des Phosphors bei der Wittig-Reaktion ist die Affinität von Titan zu Sauerstoff Triebkraft der Reaktion.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Verwendet wird das Petasis-Reagenz zur Methylenierung von Ketonen, Estern, Aldehyden und Lactonen. Besonders bei Carbonylfunktionen, die durch die Wittig-Reaktion nicht olefiniert werden können (z. B. Ester, Lactone), bietet das Petasis-Reagenz eine Alternative. Anders als beim Tebbe-Reagenz lassen sich auch in bedingtem Umfang größere Reste, wie zum Beispiel einen Benzylidenrest, einführen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e Eintrag zu Bis(cyclopentadienyl)dimethyltitanium bei Thermo Fisher Scientific , abgerufen am 13. Oktober 2023.
- ↑ Tanja Schirmeister; Carsten Schmuck; Peter Richard Wich: Beyer / Walter Organische Chemie. 25., völlig neu bearbeitete Auflage. Hirzel, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-7776-1673-5, S. 700–701.
- ↑ Karl Clauss, Herbert Bestian: Über die Einwirkung von Wasserstoff auf einige metallorganische Verbindungen und Komplexe. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. Band 654, Nr. 1, 15. Juni 1962, S. 8–19, doi:10.1002/jlac.19626540103 .
- ↑ a b Jie Jack Li: Name reactions: A collection of detailed mechanisms and synthetic applications. 5. edition Auflage. Springer, Cham 2014, ISBN 978-3-319-03979-4, S. 474–475, doi:10.1007/978-3-319-03979-4 .