Iodchlorid
Strukturformel | |
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Strukturformel | |
Allgemeines | |
Name | Iodchlorid |
Andere Namen |
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Summenformel | ICl |
Kurzbeschreibung |
rotbraunes Öl bzw. rubinrote nadelförmige Kristalle[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
232-236-7
ECHA-InfoCard
100.029.306
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 162,36 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
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Dichte |
3,1 g·cm−3[2] |
Schmelzpunkt | |
Siedepunkt |
94,4 °C (Zersetzung)[3] |
Löslichkeit |
Zersetzung in Wasser[3] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 314‐335 |
P: 280‐301+330+331‐305+351+338‐308+310 [2] |
−23,8 kJ/mol[3]
Iodchlorid (auch Iodmonochlorid) ist eine Interhalogenverbindung, die aus den Elementen Iod und Chlor besteht. Es wurde 1814 von Humphry Davy sowie unabhängig auch von Gay-Lussac entdeckt.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Iodchlorid lässt sich aus den Elementen oder durch Kochen von Iod in Königswasser herstellen.[1]
- {\displaystyle \mathrm {I_{2}+Cl_{2}\longrightarrow 2\ ICl} }
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Iodchlorid zersetzt sich in Wasser zu Chlorwasserstoff, Iodsäure und Iod.[1] Die feste α-Form riecht stechend und ist wenig hygroskopisch, sie bildet rubinrote Nadeln. Die metastabile β-Form liegt in Form von braunroten, rhombischen Tafeln vor.[3]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Iodchlorid lässt sich zur Iodierung [4] verwenden. Mit einer essigsauren Iodchlorid-Lösung lässt sich außerdem die Iodzahl bestimmen (Wijs-Methode).[1]
Sicherheitshinweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Iodchlorid ist allgemein ätzend, die Dämpfe/Aerosole verursachen Husten, Atemnot und Schleimhautreizungen. Die niedrigste bekannte letale Dosis beträgt oral bei Ratten 50 mg/kg Körpergewicht, beziehungsweise 500 mg/kg bei der Aufnahme durch die Haut.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d Eintrag zu Iodchloride. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 4. Juni 2015.
- ↑ a b c Eintrag zu Iodchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 17. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c d e f A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 465.
- ↑ V. H. Wallingford and Paul A. Krueger: 5-Iodoanthranilic Acid In: Organic Syntheses . 19, 1939, S. 52, doi:10.15227/orgsyn.019.0052 ; Coll. Vol. 2, 1943, S. 349 (PDF).
- ↑ Datenblatt Iodchlorid bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.