Feme (1927)

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Film
Titel Feme
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1927
Länge 103 Minuten
Produktions­unternehmen Matador-Film GmbH
Stab
Regie Richard Oswald
Drehbuch
Produktion Richard Oswald
Musik Walter Ulfig (Berliner Aufführung)
Kamera Ewald Daub
Besetzung

Feme ist ein deutsches Stummfilmdrama aus dem Jahr 1927 von Richard Oswald nach einer Romanvorlage von Vicki Baum.

Eine rechtsradikale Politorganisation, die sich „Vereinigung Treue" nennt, sucht den Kontakt zu einem leicht verführbaren Mann, den sie in Joachim Burthe findet. Der Führer dieser zutiefst demokratieverachtenden Gruppierung, der ebenso charakter- wie gewissenlose Gregor von Askanius, flüstert dem nach Orientierung suchenden, fanatischen Studenten ein, dass es endlich Zeit sei, dem korrupten System und seinen Repräsentanten den Todesstoß zu versetzen. Burthe ist sehr empfänglich für die Botschaften des ehemaligen Offiziers Askanius und zeigt sich bereit, einen Repräsentanten dieser verhassten, liberalen Politikerkaste, einen Minister, zu ermorden. Er begeht die Tat.

Burthe erkennt nicht, dass er nur ein dummes, leicht beeinflussbares Werkzeug ebenso finsterer wie skrupelloser Mordgesellen wurde. Nach dem Attentat lassen ihn seine neuen „Freunde" wie eine heiße Kartoffel fallen, und er irrt, von der Polizei verfolgt, durch die Stadt. In einer Nervenheilanstalt findet er schließlich Unterschlupf. Unerkannt kann er dort eine Stelle als Gärtner antreten. Als ihn die Staatsmacht dort aufspürt, findet Burthe in dem gütigen Chefarzt der Klinik einen Helfer. Durch dessen Einfluss und nach einer erkenntnisreichen Begegnung mit der ihm verzeihenden Mutter des Ministers erkennt der flüchtige Verbrecher das Schreckliche seiner Tat. Burthe, gequält von der Erkenntnis, dass er einen rechtschaffenen Menschen umgebracht hat, sieht bald keinen anderen Ausweg mehr, als seine Mordtat mit dem eigenen Tod zu sühnen und bringt sich schließlich um.

Produktionsnotizen

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Feme entstand zwischen dem 28. Mai und dem 15. Juni 1927 im Efa-Atelier, Berlin. Die Uraufführung des siebenaktigen Films erfolgte am 23. August 1927 im Berliner Beba-Palast Attrium. Der mit Jugendverbot belegte Film erhielt das Prädikat „künstlerisch".

Der Film folgte einem im Ullstein-Verlag erschienen Illustriertenroman Vicki Baums, in dem die Autorin eine Attentatsgeschichte thematisierte. Dabei orientierte sich Baum an der 1922 erfolgten Ermordung des liberalen Politikers und deutschen Außenministers Walter Rathenau durch rechtsextremistische Täter.

Die Filmbauten stammen von Gustav A. Knauer, Walter Lichtenstein besorgte die Standfotos.

Politische Reaktionen

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Trotz der behutsamen Umsetzung des Stoffes zog Oswalds Umsetzung massive Attacken seitens der politisch äußersten Rechten (NSDAP) auf sich.[1]

Künstlerische Einordnung

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„Der Titel ist zwar nicht irreführend, aber er steht nicht für das eigentliche Interesse dieses Mitte der 20er-Jahre überaus aktuellen Themas. Der Fememord, die Tötung eines Ministers durch einen fanatischen Studenten, der von dem charismatischen Führer einer völkischen »Treue-Vereinigung« verführt wurde, ist nur Ausgangspunkt. Rudolf Forster gibt letzteren mit verführerischer Dämonie. Doch Feme verlässt den aktuellen gesellschaftspolitischen Anlass bald, um sich im Weiteren ganz der inneren Befindlichkeit des Täters zuzuwenden, den Oswalds bevorzugter Darsteller dieser Zeit, Hans Stüwe, spielt. Ihm gelingt es, die psychische Unbehaustheit und Verletzlichkeit dieses Mannes zu zeigen. Er selbst ist es, der sich die Tat nicht verzeihen kann, auch nicht, nachdem ihm die Mutter des Opfers vergeben hat. An diesem inneren Konflikt wird er zugrunde gehen. Er begeht schließlich Feme an sich selbst. Der Film, nach dem Roman von Vicki Baum, ist vor allem eine Erörterung männlicher Verstörtheit aufgrund der sozialen Verwerfungen der Nachkriegszeit. Sie bildet den Nährboden, auf dem nationalsozialistische Propaganda gedeihen konnte."[2]

Einzelnachweise

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  1. Oswald-Biografie in CineGraph
  2. Feme auf Stummfilm.at
Filme von Richard Oswald

Ivan Koschula | Das eiserne Kreuz | Lache, Bajazzo! | Die Geschichte der stillen Mühle | Hampels Abenteuer | Der Hund von Baskerville, III. Teil: Das unheimliche Zimmer | Die Sage vom Hund von Baskerville | Das Laster | Schlemihl | Die verschleierte Dame | Und wandern sollst du ruhelos ... | Die silberne Kugel | Dämon und Mensch | Der Fund im Neubau | Hoffmanns Erzählungen | Der Hund von Baskerville, IV. Teil: Der geheimnisvolle Hund | Seine letzte Maske | Das unheimliche Haus | Die Rache der Toten | Freitag, der 13. Das unheimliche Haus, 2. Teil | Der chinesische Götze | Zirkusblut | Es werde Licht! | Die zweite Frau | Königliche Bettler | Der Weg ins Freie | Der Schloßherr von Hohenstein | Das Kainszeichen | Des Goldes Fluch | Das Bildnis des Dorian Gray | Der ewige Zweifel | Das Perlenhalsband | Rennfieber | Das Tagebuch einer Verlorenen | Dida Ibsens Geschichte | Das Dreimäderlhaus | Die seltsame Geschichte des Baron Torelli | Der lebende Leichnam | Jettchen Geberts Geschichte | Die Reise um die Erde in 80 Tagen | Die Prostitution | Die Arche | Die letzten Menschen | Anders als die Andern | Unheimliche Geschichten | Manolescus Memoiren | Kurfürstendamm | Das vierte Gebot | Die Geheimnisse von London | Der Reigen | Nachtgestalten | Die Liebschaften des Hektor Dalmore | Das Haus in der Dragonergasse | Lady Hamilton | Lucrezia Borgia | Carlos und Elisabeth | Lumpen und Seide | Die Frau von vierzig Jahren | Halbseide | Vorderhaus und Hinterhaus | Im weißen Rößl | Dürfen wir schweigen? | Als ich wiederkam | Wir sind vom K. u. K. Infanterie-Regiment | Eine tolle Nacht | Lützows wilde verwegene Jagd | Feme | Gehetzte Frauen | Dr. Bessels Verwandlung | Funkzauber | Villa Falconieri | Die Rothausgasse | Frühlings Erwachen | Ehe in Not | Cagliostro | Der Hund von Baskerville | Die Herrin und ihr Knecht | Die zärtlichen Verwandten | Dreyfus | Alraune | Wien, du Stadt der Lieder | 1914, die letzten Tage vor dem Weltbrand | Schuberts Frühlingstraum | Viktoria und ihr Husar | Arm wie eine Kirchenmaus | Der Hauptmann von Köpenick | Unheimliche Geschichten | Gräfin Mariza | Ganovenehre | Die Blume von Hawaii | Ein Lied geht um die Welt | Wenn du jung bist, gehört dir die Welt | Abenteuer am Lido | My Song Goes Round the World | Die bleiche Bet | Heut’ ist der schönste Tag in meinem Leben | Sturm über Asien | I Was a Criminal | Isle of Missing Men | The Lovable Cheat | The Last Half Hour: The Mayerling Story

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