Craig MacLean
Craig MacLean (2019) | |
Craig MacLean (2019) | |
Zur Person | |
---|---|
Geburtsdatum | 31. Juli 1971 |
Nation | Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich |
Disziplin | Bahn (Kurzzeit) / Paracycling |
Wichtigste Erfolge | |
| |
Letzte Aktualisierung: 19. Dezember 2022 |
Craig MacLean MBE (* 31. Juli 1971 in Grantown-on-Spey) ist ein schottischer Bahnradsportler, Pilot im Paracycling und Radsporttrainer.
Sportliche Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Craig MacLean fuhr als Jugendlicher BMX, zum Leistungs-Radsport auf der Bahn kam er erst im Alter von 24 Jahren. Während seines Studiums besuchte er als Zuschauer Rennen in der dortigen Radrennbahn „Meadowbank Stadium", trat einem Radsport-Club bei und bekam Interesse am Bahnradsport.[1]
MacLean wurde schnell der Leistungsträger der Briten im Teamsprint, der allerdings anfangs – in der Ära vor den großen Erfolgen des populären Chris Hoy – noch nicht den hohen Stellenwert wie heute in Großbritannien hatte. Besonders in dieser Disziplin konnte MacLean im Laufe seiner Karriere zahlreiche Titel und Podiumsplätze erringen. Bei den Bahn-Weltmeisterschaften 1999 in Berlin wurde MacLean Teamsprint-Vizeweltmeister (mit Hoy und Jason Queally). 1999 gewann er die traditionsreiche Champion of Champions Trophy.
Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney errang das britische Team Silber in der Besetzung MacLean, Chris Hoy und Jason Queally. Im Jahr darauf belegte das Team (mit Jamie Staff anstelle von Queally) den ersten Platz bei den Bahn-Weltmeisterschaften 2001 in Kopenhagen; 2002 wurde es in derselben Besetzung Weltmeister. 2002 siegte er im Grand Prix Kopenhagen. Bei den Olympischen Spielen 2004 war MacLean durch eine langwierige Erkrankung gehandicapt und konnte nicht im Sprint starten, im 1000-m-Zeitfahren belegte er den siebten und im Teamsprint den fünften Platz, wobei er nur die erste Runde bestritt (mit Chris Hoy, Jamie Staff und Jason Queally).[2] [3]
2006 wurde die schottische Mannschaft in der Besetzung MacLean, Ross Edgar und Hoy erste im Teamsprint bei den Commonwealth Games. Zuletzt wurde MacLean 2008 zweifacher Britischer Vize-Meister im Sprint und im Keirin. Schon in diesem Jahr war er als Trainer tätig; so betreute er Victoria Pendleton 18 Monate lang nach den Olympischen Spielen in Athen.[4]
Craig MacLean pausierte mit dem Leistungssport auf internationaler Ebene aufgrund andauernder Rückbeschwerden, startete aber ab 2011 als Tandem-Pilot bei den Paralympics 2012 in London und errang gemeinsam mit dem sehbehinderten Anthony Kappes die Goldmedaille im Tandemsprint. Bei den Commonwealth Games 2014 im heimischen Glasgow errang er gemeinsam mit dem sehbehinderten Neil Fachie zwei Goldmedaillen auf dem Tandem, im Sprint sowie im Zeitfahren.[5]
Berufliches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Seit 2018 ist Craig MacLean als Trainer am World Cycling Centre in Aigle tätig.[6]
Außerhalb des Sports
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Vor seiner Karriere als Leistungssport schloss Craig MacLens in Edinburgh ein Studium im Musikinstrumentenbau ab.[1] Ab 2014 spielte er in einer Band mit Namen The Fraudsters (Die Betrüger).[4]
2007 wurde der Dokumentar-Film „Standing Start" über MacLean gedreht, der beim „Edinburgh Film Festival" präsentiert wurde. Sein Porträt findet sich auch in dem Buch Heroes, Villains and Velodromes: Chris Hoy and Britain's Track Cycling Revolution von Richard Moore (2008).
2008 berichtete Craig MacLean in einem Interview, dass er zu Anfang seiner Karriere als Leistungssportler unter Bulimie gelitten habe.[7]
2009 wurde MacLean in die „British Cycling Hall of Fame" aufgenommen. In seiner schottischen Heimatstadt Grantown-on-Spey ist ein Sportcenter nach ihm benannt.
Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bahn (Elite)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1998
- 1999
- Silbermedaille Weltmeisterschaft – Teamsprint (mit Chris Hoy und Jason Queally)
- Goldmedaille Bahnrad-Weltcup in Mexiko-Stadt – Teamsprint (mit Chris Hoy und Jason Queally)
- Britischer Meister – Sprint, 1000-Meter-Zeitfahren
- 2000
- Silber Olympische Spiele – Sprint
- Silbermedaille Weltmeisterschaft – Teamsprint (mit Chris Hoy und Jason Queally)
- Britischer Meister – Sprint, Keirin
- 2001
- Bronzemedaille Weltmeisterschaft – Teamsprint (mit Chris Hoy und Jason Queally)
- Britischer Meister – Sprint, 1000-Meter-Zeitfahren
- 2002
- Regenbogentrikot Weltmeister – Teamsprint (mit Chris Hoy und Jamie Staff)
- Bronzemedaille Commonwealth Games – Teamsprint (mit Chris Hoy und Ross Edgar)
- 2003
- Bronzemedaille Weltmeisterschaft – Teamsprint (mit Chris Hoy und Jamie Staff)
- Britischer Meister – 1000-Meter-Zeitfahren, Teamsprint (mit Chris Hoy und Jason Queally)
- 2004
- Bronzemedaille Weltmeisterschaft – Teamsprint (mit Chris Hoy und Jamie Staff)
- Goldmedaille Bahnrad-Weltcup in Manchester – 1000-Meter-Zeitfahren, Teamsprint (mit Chris Hoy und Jamie Staff)
- Goldmedaille Bahnrad-Weltcup in Sydney – Sprint, Teamsprint (mit Chris Hoy und Jamie Staff)
- 2005
- Goldmedaille Bahnrad-Weltcup in Manchester – Teamsprint (mit Chris Hoy und Jason Queally)
- Goldmedaille Bahnrad-Weltcup in Manchester – Teamsprint (mit Chris Hoy und Ross Edgar)
- Britischer Meister – Sprint
- 2006
- Silbermedaille Weltmeisterschaft – Sprint
- Goldmedaille Bahn-Weltcup in Sydney – Sprint, Teamsprint (mit Chris Hoy und Ross Edgar)
- Goldmedaille Bahn-Weltcup in Moskau – Sprint, Teamsprint (mit Matthew Crampton und Jason Kenny)
- Goldmedaille Commonwealth Games – Teamsprint (mit Chris Hoy und Ross Edgar)
- Britischer Meister – Sprint, Teamsprint (mit Chris Hoy und Jason Queally)
- 2007
- Silbermedaille Weltmeisterschaft – Teamsprint (mit Chris Hoy und Ross Edgar)
- Goldmedaille Bahn-Weltcup in Manchester – Teamsprint (mit Chris Hoy und Ross Edgar)
Bahn (Paracycling)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 2011
- Regenbogentrikot Weltmeister – Sprint, Zeitfahren (mit Neil Fachie)
- 2012
- Regenbogentrikot Weltmeister – Sprint, Zeitfahren (mit Anthony Kappes)
- 2014
- Goldmedaille Commonwealth Games – Sprint, Zeitfahren (mit Neil Fachie)
- 2016
- Bronzemedaille Weltmeisterschaft – Sprint (mit James Ball)
- 2017
- Silbermedaille Weltmeisterschaft – Sprint, Zeitfahren (mit Neil Fachie)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Craig MacLean in der Datenbank von Radsportseiten.com
- Craig MacLean in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Craig MacLean. In: British Cycling. Abgerufen am 8. April 2017 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b BBC.co.uk: „Craig MacLean wins World Championship gold 2002" abgerufen am 6. Februar 2010 (englisch)
- ↑ veloresults.co.uk: „Craig MacLean – World Championship Silver Medallist" abgerufen am 6. September 2010 (englisch)
- ↑ Richard Moore: Heroes, Villains & Velodromes, Harper & Collins 2008, S. 174ff.
- ↑ a b Ed Hood: Craig Maclean - Moving from Racing to Coaching, with Guitars! In: - VeloVeritas. 31. März 2017, abgerufen am 8. April 2017 (englisch).
- ↑ Craig MacLean. In: Commonwealth Games Federation. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2017; abgerufen am 6. April 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.thecgf.com
- ↑ UCI World Cycling Centre: Argentinian former athlete coaching in Switzerland. UCI, 29. Juni 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. August 2018; abgerufen am 14. August 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/uci.ch
- ↑ BBC.co.uk: „Cyclist describes bulimia battle" abgerufen am 6. Februar 2010 (englisch)
Personendaten | |
---|---|
NAME | MacLean, Craig |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 31. Juli 1971 |
GEBURTSORT | Grantown-on-Spey |
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2000
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 2004
- Radsportler (Schottland)
- Weltmeister (Radsport)
- Olympiateilnehmer (Vereinigtes Königreich)
- Britischer Meister (Radsport)
- Paralympics-Teilnehmer (Vereinigtes Königreich)
- Teilnehmer der Sommer-Paralympics 2012
- Sieger bei den Commonwealth Games (Radsport)
- Mitglied der British Cycling Hall of Fame
- Bahnradfahrer
- Radsporttrainer (Vereinigtes Königreich)
- Pilot (Radsport)
- Brite
- Geboren 1971
- Mann
- Teilnehmer an den Commonwealth Games (Schottland)