Cottenau
Cottenau Markt Wirsberg
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Koordinaten: | 50° 8′ N, 11° 38′ O 50.129711.627Koordinaten: 50° 7′ 47′′ N, 11° 37′ 37′′ O |
Höhe: | 481–518 m ü. NHN |
Einwohner: | 97 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95339 |
Vorwahl: | 09227 |
Ortsansicht aus Richtung Gundlitz
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Cottenau (oberfränkisch: Guddenah[2] ) ist ein Gemeindeteil des Marktes Wirsberg im oberfränkischen Landkreis Kulmbach in Bayern.[3] Cottenau liegt in der Gemarkung Neufang.[4]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Kirchdorf liegt auf hügeliger Flur. Unmittelbar westlich erhebt sich die Bühlspitz (539 m ü. NHN). Die Kreisstraße KU 1/HO 22 führt nach Gundlitz (2,3 km östlich) bzw. nach Goldene Adlerhütte (1,3 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Osserich (1,4 km südlich). Wirtschaftswege führen über Einöde nach Schmölz (1 km nordwestlich) und nach Weißenbach (1 km südlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Ort wurde im Jahr 1289 als „Kotenauwe" erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Godo/Koto, die Kurzform von Godabald/Cotobald. Als Ortsbezeichnungen sind „Kotenaube", „Kotenaw", „Kothnaw" und „Kotnaw" bekannt.[6] Der Ort wurde als Radialhufendorf angelegt mit Waldhufen und einem zentralen Anger mit dem Dorfweiher. Cottenau hatte einen eigenen Ortsadel, der von Herren von Cottenau, die in enger Beziehung zu den Walpoten standen. Nach dem Aussterben der Andechs-Meranier gelangte Cottenau über die Grafen von Orlamünde an die Burggrafen von Nürnberg, die späteren Bayreuther Markgrafen. Die Familie von Cottenau starb um 1500 aus.[7] Als neuer Besitzer von Cottenau erschien der Wirsberger Amtmann Sebastian von Waldenfels. Ab 1523 wurden die Guttenberger belehnt. Spitalbauern zinsten zum Spital in Kupferberg.[8] Das vogtländische Geschlecht von Oberländer saß über fünf Generationen auf dem Rittergut.[9]
Cottenau war eine Realgemeinde. Zu dieser gehörten Einöde und Schlackenmühle. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Cottenau aus 24 Anwesen, einem Schloss mit Schmiede, Gerichtsdienerhaus, Försters- und Pächterswohnung, einer Kirche und ein Pfarr- und Schulhaus. Das Hochgericht übte das bayreuthische Vogteiamt Wirsberg aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Cottenau. Grundherren waren
- das Rittergut Cottenau: 1 Mühlgut, 2 Güter, 3 Gütlein, 12 Tropfhäuser,
- das St.-Katharinen-Spital Kupferberg: 3 Güter, 2 Tropfhäuser,
- die Pfarrei Wirsberg: 1 Söldengut.[10]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Cottenau dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde der Ort dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Wirsberg und der im selben Jahr gebildeten Munizipalgemeinde Wirsberg zugewiesen. 1812 erfolgte die Überweisung an das Steuerdistrikt und Ruralgemeinde Neufang.[11] Am 1. April 1971 wurde Cottenau in die Gemeinde Wirsberg eingegliedert.[12]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Haus Nr. 5: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 9/10: St. Peter und Paul mit Kirchhof, seiner Ummauerung und den einbezogenen Gebäuden
- Haus Nr. 31: Schloss Cottenau
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Jahr | 001809 | 001818 | 001861 | 001871 | 001885 | 001900 | 001925 | 001950 | 001961 | 001970 | 001987 |
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Einwohner | 176 | 143 * | 236 | 213 | 224 | 179 | 170 | 195 | 163 | 140 | 97 |
Häuser[13] | 34 * | 27 | 30 | 31 | 32 | 31 | 33 | ||||
Quelle | [14] | [11] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Cottenau ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannis gepfarrt.[10] [21]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Cottenau. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 540 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Kottenau. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 202 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale . Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 50–51.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken . Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 18.
- Karl Hahn: Markt Wirsberg – Häuser- und Familienchronik – Band 3, Wirsberg
- Georg Paul Hönn: Cottenau. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises . Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 235 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 69 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Cottenau in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 17. Dezember 2021.
- Cottenau in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. Januar 2025.
- Cottenau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 15. Januar 2025.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987 . Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach. S. 199. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „guddenā".
- ↑ Gemeinde Wirsberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Januar 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 18.
- ↑ K. Hahn: Markt Wirsberg, S. 282.
- ↑ K. Hahn: Markt Wirsberg, S. 283.
- ↑ K. Hahn: Markt Wirsberg, S. 285.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 587.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 768.
- ↑ Wirsberg > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 724.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon . In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 898, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit ... mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875 . Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1070, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, ... sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1019 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister . LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1066 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928 . Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950 . Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 953 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961 . Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 701 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern . Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 163 (Digitalisat).