STS-115

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Vorlage:Neuigkeiten

Space Shuttle
Missionsemblem

Missionsdaten
Mission: STS-115
Shuttle-Name: Atlantis (OV-104)
Startplatz: Kennedy Space Center
Pad 39B
Start: 9. September 2006
15:14:55 UTC
Landung: 20. September 2006
9:57 UTC (11:57 MESZ)
(geplant)
Landeplatz: Kennedy Space Center
(geplant)
Dauer: 10d 18h 42m
(geplant)
Bahnhöhe: 340 km
(geplant)
Bahnneigung: 51,6°
(geplant)
Erdumkreisungen: 171
(geplant)
zurückgelegte Strecke: 7,9 Mio. km
(geplant)
Nutzlast: Truss P3/P4
Mannschaftsfoto

Vorne sitzen die Astronauten Brent W. Jett (rechts) und Christopher J. Ferguson. Stehend von links nach rechts die Astronauten Heidemarie M. Stefanyshyn-Piper, Joseph R. „Joe" Tanner, Daniel C. Burbank und Steven G. MacLean

vorherige Mission:

STS-121

folgende Mission:

STS-116

STS-115 (engl. Space Transportation System) ist die Missionsbezeichnung für einen Flug des US-amerikanischen Space Shuttle Atlantis (OV-104) der NASA. Die Mission ist der erste operationelle Flug seit der Columbia-Katastrophe und dem weiteren Ausbau der Internationalen Raumstation (ISS) gewidmet.

Mannschaft

Missionshöhepunkte

STS-115 wird den von Boeing gebauten P3/P4-Träger mit den Solarmodulen 2A und 4A zur Internationalen Raumstation bringen. Dieser Kollektor wird etwa ein Viertel des Energiebedarfs der Station decken. Zur Montage der Gitter und Paneele sind drei Außenbordtätigkeiten von je sechseinhalb Stunden Dauer geplant. Zudem werden etwa 500 kg Material zur Station und etwa 400 kg wieder zurück zur Erde gebracht.

Vorbereitungen

Ursprünglich, als die Mission für Mai 2003 geplant war, wollte die NASA die Endeavour als Orbiter einsetzen. Nach dem Unglück der Columbia im Frühjahr 2003 entschied die US-Raumfahrtbehörde, die Endeavour zu modernisieren – seit dem Dezember des Jahres wird die Fähre am Kennedy Space Center (KSC) umgebaut.

Die Erfahrungen während STS-114 führten dazu, dass man sich im August 2005 entschloss, bis zur nächsten Mission noch ein Jahr zu warten. Dadurch konnte die Discovery für beide „Return-to-Flight"-Missionen eingesetzt werden. Andererseits wurde es damit möglich, die etwas modernere Atlantis die STS-115-Mission durchführen zu lassen. Dieser Orbiter sollte eigentlich für den zweiten Testflug (STS-121) im Herbst 2005 eingesetzt werden und war sogar schon für den Start montiert worden.

Während der Vorbereitungen auf die Mission STS-115 wurde ein neues Verfahren zur Montage der Füllstreifen zwischen den Hitzeschutzkacheln entwickelt. Dieses soll verhindern, dass Streifen beim Start verschoben werden, aus dem Hitzeschild herausragen und so zu aerodynamischen Veränderungen an der Unterseite des Orbiters führen können, wie dies bei STS-114 geschehen war.

Der P3/P4-Träger im Mai 2005

Anfang Juni 2006 wurde im VAB mit dem Zusammenbau der Feststoffraketen begonnen, der drei Wochen später abgeschlossen war.[1] Der Außentank für die Atlantis kam in der zweiten Juniwoche in Florida an. So sollte im Falle einer Havarie der Mission STS-121 schon Mitte August ein Rettungsflug möglich sein. Dieser hätte dann die Missionsbezeichnung STS-300 getragen.

Der Außentank konnte nicht vollständig fertiggestellt werden, da eine rasche Verfügbarkeit gefordert war. So mussten beispielsweise die Füllstandsmesser (ECO-Sensoren) ausgestauscht werden. Der Hersteller Lockheed Martin schickte mehrere Dutzend Mitarbeiter von Louisiana zum KSC, um die letzten Arbeiten vor Ort ausführen zu lassen.

Unachtsamkeit führte dazu, dass der externe Tank am 19. Juni beschädigt wurde. Arbeiter stießen mit einer transportablen Arbeitsbühne gegen den Tank. Ein etwa ein Zentimeter starkes Stück Isolierschaum splitterte ab. Beim Ausbessern der Stelle tropfte Wasser aus der Isolierung. Vermutlich stammte das Wasser vom August 2005, als der Hurrikan Katrina die Werkshallen bei New Orleans verwüstet hatte. Es wurde ein kleines Loch in den Tank gebohrt, damit das Wasser abfließen konnte. Anschließend wurde es verspachtelt.[2]

Nachdem die vorbereitenden Arbeiten am Orbiter abgeschlossen waren, wurde die Atlantis am 24. Juli 2006 in das VAB überführt. Dort erfolgte der Zusammenbau mit dem Außentank und den beiden Feststoffraketen. Das System wurde am 2. August zur 6,8 Kilometer entfernten Startrampe 39B gerollt, nachdem das Vorhaben zwei Mal wegen schlechten Wetters verschoben werden musste.[3]

Anfang August wurde die Nutzlast, die Gitterstruktur P3/P4, in den Frachtraum der Atlantis verladen und eine Woche später führte die Besatzung die abschließende Countdown-Generalprobe durch. Nach der zweitägigen Flugbereitschaftsabnahme, dem sogenannten Flight Readiness Review, wurden am 16. August alle Systeme der Atlantis für startbereit erklärt. Gleichzeitig wurde der 27. August, der vorläufige Starttermin, bestätigt.[4]

Die NASA ordnete am 18. August eine zweitägige Reparatur an, weil nicht eindeutig nachprüfbar war, ob die Ku-Band-Antenne ordnungsgemäß befestigt war. Die Antenne befindet sich an der Steuerbordseite der Nutzlastbucht direkt hinter dem Cockpit und ist für den Hauptteil der Kommunikation zwischen Raumfähre und Bodenstation zuständig. Obwohl die 150-Kilogramm-Antenne seit dem Jungfernflug des Orbiters nie Probleme bereitet hatte, ergab eine kurz zuvor durchgeführte Überprüfung der Begleitpapiere, dass nicht sicher war, dass die vier Befestigungsbolzen die vorgeschriebene Länge hatten. NASA-Techniker vermuteten, dass zwei Bolzen kürzer seien und damit ein Losbrechen der Antenne beim Start möglich wäre, was katastrophale Folgen haben könnte. Diese äußerst schwierige Reparatur wurde am 20. August erfolgreich abgeschlossen.[5] .

Missionsverlauf

Countdown

1. Startversuch

Datei:STS-115 lightning.jpg
Bei einem Unwetter in der Nacht traf ein Blitz den Blitzableiter von Pad 39-B.

Der Countdown begann am 24. August 2006. Zuvor traf die Crew am Kennedy Space Center in Florida ein. Zu Beginn des Countdowns wurden die Wetteraussichten von der NASA als gut bezeichnet, es bestehe eine 70%ige Chance für gutes Wetter. Bis zum 26. August, ein Tag vor dem geplanten Start, schrumpfte diese Chance auf etwa 40%. Zudem wurde die Startrampe einen Tag zuvor von einem Blitz getroffen, deshalb mussten verschiedene Systeme am Orbiter nochmals überprüft werden, was zu Verzögerungen führte. Aus diesen Gründen wurde der Start zuerst um einen Tag, später um einen weiteren Tag verschoben.[6]

Die NASA hatte noch am 27. August befürchtet, den Start bis Ende Oktober verschieben zu müssen, da der Tropensturm Ernesto an Florida heranrückt. Einen Tag später entschied die NASA, den Shuttle am 29. August in die sichere Montagehalle (VAB) zurückzufahren. Eineinhalb Kilometer vor dem VAB entschied die NASA, dass der Tropensturm nach den jüngsten Wettervorhersagen keine Gefahr für die Raumfähre darstelle, da sich Ernesto abgeschwächt hatte. Man transportierte den Shuttle wieder zurück zur Startrampe. Ein neuer Starttermin wurde zunächst nicht mitgeteilt.[7]

Ursprünglich war das Startfenster bis zum 7. September geöffnet, wobei es täglich eine Startmöglichkeit von zehn Minuten Dauer gab. Die NASA hätte zwar die Möglichkeit, den Shuttle bis zum 13. September zur ISS zu schicken, jedoch würde ein Start nach dem 7. bedeuten, dass Roskosmos den für den 14. September geplanten Flug von Sojus TMA-9 verschieben müssten. Man will aber vermeiden, dass Shuttle und Sojus gleichzeitig an der ISS angedockt sind, da aus Sicherheitsgründen eines der Raumschiffe nicht an die Station anlegen kann, solange das andere angekoppelt bleibt. Außerdem bedeutet ein späterer Start für Roskosmos (nach dem 18. September), dass die Sojus-TMA-8-Kapsel bei Nacht zur Erde zurückkehren müsste, was man nach Möglichkeit verhindern möchte.

Die NASA und Roskosmos vereinbarten schließlich am 30. August, dass Startfenster bis zum 8. September auszudehnen. Das wurde erreicht, weil Roskosmos den Start der Sojus-Rakete auf den 18. September verschob. Notfalls hätte die NASA auch einen Startversuch am 9. September erwägt, was jedoch bedeutet hätte, dass das Shuttle einen Tag früher als geplant von der ISS abkoppeln müsste.

Als das Kennedy Space Center am 31. August, nachdem der Sturm vorüber gezogen war, wieder geöffnet wurde, stellten die NASA-Techniker fest, dass die Schäden nur minimal waren. Umgehend wurden die Vorbereitungen für den Start wieder aufgenommen und mit dem 6. September ein neuer Termin festgesetzt.[8]

2. Startversuch

Am 3. September begann um 12:00 Uhr UTC der zweite Countdown dieser Mission. Mit 76 Stunden ist er dieses Mal sechs Stunden länger, damit die Ingenieure mehr Zeit haben, um auf unerwartete Probleme reagieren zu können. Am Vortag war die sechsköpfige Besatzung am Kennedy Space Center eingetroffen. Der Starttermin wurde nach der Wiederaufnahme des Countdowns wegen technischer Probleme mit der Kühlmittelpumpe in einer der drei Brennstoffzellen erneut zwei Mal verschoben und schließlich für den 8. September festgesetzt. Am 7. September entschied die NASA, am geplanten Termin festzuhalten, obwohl das Problem mit den Brennstoffzellen noch nicht gelöst war. Die Entscheidung sei nicht einstimmig gefallen.[9] .

Am 8. September wurde zusätzlich ein Problem mit einem der Treibstoff-Sensoren (ECO) im Außentank festgestellt. Weniger als eine Stunde vor dem geplanten Termin wurde der Start erneut abgesagt und um 24 Stunden verschoben.[10]

Start und Kopplung

Start von STS-115

Der Start der 116. Shuttle-Mission erfolgte am 9. September 2006 um 15:14:55 UTC.[11]

Der zweite Flugtag und damit der erste volle Tag im All begann mit dem tradionellen Wecksong für die Astronauten. Gespielt wurde „Moon River" für Kommandant Brent Jett. 18 Stunden nach dem Start begann die Mannschaft, die Raumfähre mit dem OBSS-Inspektionsarm auf mögliche Beschädigungen zu überprüfen.

Für den 11. September um 10:46 UTC (MET 1/19:31) ist die Kopplung mit der Internationalen Raumstation (ISS) vorgesehen.

Arbeiten auf der ISS (geplant)

Drei Stunden nach dem Andocken wird die Gitterstruktur P3/P4 aus der Nutzlastbucht des Shuttles gehoben (Animation [12] ) und dem ISS-Roboterarm übergeben, an dem sie bis zum nächsten Tag verbleibt.

Am 4. Flugtag (12. September) soll die erste von drei geplanten Außenbordarbeiten (EVAs) durchgeführt werden. Gegen 9:15 UTC werden die beiden Astronauten Stefanyshyn-Piper und Tanner die ISS verlassen. In sechseinhalb Stunden verbinden sie das neue Segment mit dem P1-Träger, legen die Verkabelung und bereiten die Montage der Solarmodule 2A und 4A vor.

So soll die ISS nach der STS-115-Mission aussehen: Im Vordergrund ist der P3/P4-Träger mit ausgefahrenen Solarmodulen zu sehen

Die zweite EVA steht für den nächsten Tag auf dem Plan und soll ebenfalls gegen 9:15 UTC beginnen. Diesmal werden Dan Burbank und Steve MacLean am Ausbau der Raumstation arbeiten. Sie bereiten die beiden Solarpaneele auf ihre Arbeit vor und installieren die Sonnennachführung. Damit können die Elemente am folgenden Tag entfaltet werden.

Am 15. September werden noch einmal Stefanyshyn-Piper und Tanner einen Ausstieg durchführen. Sie erledigen letzte Arbeiten an den neuen Solarzellenflächen, holen das Grundlagenforschungsexperiment MISSE 5 (Materials International Space Station Experiment) ein, das sich seit Anfang August 2005 am P6-Träger befindet, und montieren eine Antenne.

Rückkehr (geplant)

Am 17. September wird die Atlantis um 12:50 UTC (MET 7/21:35) von der Raumstation abdocken. Am nächsten Tag werden noch einmal die Flügel und die Spitze des Orbiters mit dem Inspektionsarm (OBSS) überprüft.

Die Landung soll am 20. September um 9:57 UTC im KSC stattfinden.

Siehe auch

Commons: STS-115  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. NASA: Shuttle Status Report, 2. Juni 2006 (englisch)
  2. NASA: Shuttle Status Report, 21. Juni 2006 (englisch)
  3. NASA: NASA's Space Shuttle Atlantis Moves to Launch Pad, 2. August 2006 (englisch)
  4. NASA: NASA Gives 'Go' for Space Shuttle Atlantis' Launch, 16. August 2006 (englisch)
  5. NASA: Tricky Replacement Brings Peace of Mind, 21. August 2006 (englisch)
  6. Florida Today: Delay to Tuesday official, 27. August 2006 (englisch)
  7. NASA: Shuttle Atlantis Rolls Back to Launch Pad to Ride Out Ernesto, 29. August 2006 (englisch)
  8. NASA: NASA Announces Space Shuttle Atlantis Launch Date, 31. August 2006 (englisch)
  9. Florida Today: Atlantis is cleared for liftoff, 8. September 2006 (englisch)
  10. NASA: NASA Postpones Shuttle Atlantis Launch, Aims for Saturday, 8. September 2006 (englisch)
  11. NASA: NASA's Shuttle Atlantis Begins Mission to the Space Station, 9. September 2006 (englisch)
  12. NASA: Animation des Entladevorgangs, 27. August 2006 (englisch)


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Geplante, aber nicht durchgeführte Rettungsmissionen: 3xx  · 400

Zubringer: STS-88 | STS-96 | STS-101 | STS-106 | STS-92 | Sojus TM-31 | STS-97 | STS-98 | STS-102 | STS-100 | Sojus TM-32 | STS-104 | STS-105 | Sojus TM-33 | STS-108 | STS-110 | Sojus TM-34 | STS-111 | STS-112 | Sojus TMA-1 | STS-113 | Sojus TMA-2 | Sojus TMA-3 | Sojus TMA-4 | Sojus TMA-5 | Sojus TMA-6 | STS-114 | Sojus TMA-7 | Sojus TMA-8 | STS-121 | STS-115 | Sojus TMA-9 | STS-116 | Sojus TMA-10 | STS-117 | STS-118 | Sojus TMA-11 | STS-120 | STS-122 | STS-123 | Sojus TMA-12 | STS-124 | Sojus TMA-13 | STS-126 | STS-119 | Sojus TMA-14 | Sojus TMA-15 | STS-127 | STS-128 | Sojus TMA-16 | STS-129 | Sojus TMA-17 | STS-130 | Sojus TMA-18 | STS-131 | STS-132 | Sojus TMA-19 | Sojus TMA-01M | Sojus TMA-20 | STS-133 | Sojus TMA-21 | STS-134 | Sojus TMA-02M | STS-135 | Sojus TMA-22 | Sojus TMA-03M | Sojus TMA-04M | Sojus TMA-05M | Sojus TMA-06M | Sojus TMA-07M | Sojus TMA-08M | Sojus TMA-09M | Sojus TMA-10M | Sojus TMA-11M | Sojus TMA-12M | Sojus TMA-13M | Sojus TMA-14M | Sojus TMA-15M | Sojus TMA-16M | Sojus TMA-17M | Sojus TMA-18M | Sojus TMA-19M | Sojus TMA-20M | Sojus MS-01 | Sojus MS-02 | Sojus MS-03 | Sojus MS-04 | Sojus MS-05 | Sojus MS-06 | Sojus MS-07 | Sojus MS-08 | Sojus MS-09 | Sojus MS-10 | Sojus MS-11 | Sojus MS-12 | Sojus MS-13 | Sojus MS-15 | Sojus MS-16 | SpaceX Demo-2 | Sojus MS-17 | SpaceX Crew-1 | Sojus MS-18 | SpaceX Crew-2 | Sojus MS-19 | SpaceX Crew-3 | Sojus MS-20 | Sojus MS-21 | Ax-1 | SpaceX Crew-4 | Sojus MS-22 | SpaceX Crew-5 | SpaceX Crew-6 | Ax-2 | SpaceX Crew-7 | Sojus MS-24 | Ax-3 | SpaceX Crew-8 | Sojus MS-25 | Boe-CFT | Sojus MS-26 | SpaceX Crew-9 | SpaceX Crew-10 | Sojus MS-27  | Ax-4  | SpaceX Crew-11  | Sojus MS-28

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