Menschen posieren für ein Gruppenfoto mit chinesischen Künstlerinnen in der Provinz Farwaniya in Kuwait, 16. September 2025. (Foto von Asad/Xinhua)
In den letzten Jahren haben immer mehr weibliche Führungskräfte aus kuwaitischen Vereinen und Freiwilligenorganisationen China besucht, was zu einer erheblichen Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses und der Zusammenarbeit geführt hat.
KUWAIT-STADT, 10. Oktober (Xinhua) -- Kulturdiplomatie und Frauenpower seien die treibenden Kräfte hinter den stetigen Fortschritten in den Beziehungen zwischen Kuwait und China, wobei der Austausch zwischen Frauen beider Länder die Partnerschaft mit reichhaltiger humanistischer Energie erfülle, sagte eine kuwaitische Kulturforscherin in einem Interview mit Xinhua.
Sheikha Al-Anoud Al-Ibrahim Al-Duaij Al-Sabah, Vorsitzende des Kuwait-China Friendship Club, hat China in den letzten zehn Jahren mehrfach besucht und dabei unter anderem Städte wie Beijing, Shanghai, Hangzhou, Shenzhen und Yinchuan bereist.
Im Rückblick auf die seit mehr als 50 Jahre bestehenden diplomatischen Beziehungen zwischen Kuwait und China hob sie die Beiträge wegweisender Frauen hervor, darunter Lulwah Al-Qatami, Gründerin der Kuwait Women's Cultural and Social Society und erste Direktorin des Women's College an der Kuwait University.
Lulwah besuchte laut Al-Anoud China mehrmals zwischen den 1970er und 1990er Jahren, wo sie von Deng Yingchao, der Frau des verstorbenen chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai, und anderen hochrangigen chinesischen Persönlichkeiten empfangen wurde und Beijing, die Innere Mongolei und Yunnan bereiste.
Lulwah brachte das berühmte chinesische Sprichwort, das sie an der Großen Mauer gehört hatte, mit nach Kuwait zurück: „Wer noch nie auf der Großen Mauer war, ist kein wahrer Held." Dieses Sprichwort sei auch heute noch vielen Kuwaitern bekannt, so Al-Anoud. „Dieser Teil der Geschichte zeigt, dass Frauen nicht nur an der gesellschaftlichen Entwicklung beteiligt sind, sondern auch eine wichtige Rolle im interkulturellen Austausch spielen."
In den letzten Jahren hätten mehr weibliche Vorsitzende von kuwaitischen Vereinen und Freiwilligenorganisationen China besucht, um sich über Bereiche wie Bildung, Gesundheit und Soziales für Frauen und Kinder zu informieren. „Dieser Austausch hat das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit erheblich vertieft", sagte Al-Anoud.
Zum Thema Frauenförderung merkte Al-Anoud an, dass die „Beijinger Erklärung und Aktionsplattform", die 1995 auf der Weltfrauenkonferenz verabschiedet wurde, zwölf wichtige Problembereiche identifiziert habe und einen Meilenstein für die weltweite Förderung der Gleichstellung der Geschlechter darstelle. „Die Aktionsplattform prägte nicht nur die globale Frauenpolitik, sondern legte auch den Grundstein für die Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats zu Frauen, Frieden und Sicherheit", sagte sie.
Frauen seien im Nahen Osten zu einer immer wichtigeren Kraft für den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt geworden, stellte Al-Anoud fest. „Sie spielen eine grundlegende Rolle in Familien und im Bildungswesen und sind gleichzeitig aktiv im öffentlichen und privaten Sektor tätig", sagte sie. Zudem würden immer mehr Frauen in traditionell von Männern dominierte Bereiche wie Politik, Sicherheit, Wissenschaft und Medizin vordringen.
Al-Anoud äußerte sich auch zutiefst besorgt über die Notlage von Frauen und Kindern in Konfliktgebieten, insbesondere im Gazastreifen. Sie forderte eine stärkere internationale Koordination, um den Schutz und die Lieferung dringend benötigter humanitärer Hilfsgüter in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht und humanitären Grundsätzen zu gewährleisten.
„Frauen und Kinder leiden am meisten unter Konflikten. In Gaza sind sie Hunger, Gewalt und sogar Massenmorden ausgesetzt, während die internationale Gemeinschaft nur langsam reagiert. Dies ist eine moralische Bewährungsprobe für die gesamte Menschheit", sagte Al-Anoud.
Mit Blick auf die Zukunft sieht Al-Anoud, die auch Mitglied der königlichen Familie Sabah ist, großes Potenzial für die Zusammenarbeit zwischen Kuwait und China beim Voranbringen der Belange der Frauen.
In den letzten Jahren habe Kuwait einen „Kuwaitischen Frauentag" eingeführt und die ersten Richterinnen ernannt, während China die herausragenden Beiträge von Frauen in der Wissenschaft und im Kampf gegen die Pandemie hervorgehoben habe, sagte Al-Anoud.
„Chinesische Frauen haben in Bereichen wie der Pandemiebekämpfung und der technologischen Innovation Mut, Weisheit und ein starkes Verantwortungsbewusstsein bewiesen - Erfahrungen, von denen auch Kuwait lernen kann", bemerkte Al-Anoud.
Als Vorsitzende des Kuwait-China Friendship Club sagte Al-Anoud, der Club sei 2025 gegründet worden, um als Brücke zwischen den beiden Völkern zu dienen und kulturelle, bildungsbezogene, gesundheitliche und jugendbezogene Austausche zu organisieren, die die Freundschaft weiter stärken sollen.
Es sei zu hoffen, dass mehr kuwaitische Frauenorganisationen China besuchen würden, um das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit zu stärken und „mehr weibliche Stärke und Weisheit in die Beziehungen zwischen Kuwait und China einzubringen", sagte Al-Anoud.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)