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Cholĕra

[69] Cholĕra (Cholera morbus, Ch. passie, v. gr.), Krankheit, welche sich wesentlich durch h舫figes Erbrechen u. Durchfall 舫?ert, wobei die eine od. die andere Erscheinung vorausgeht, dann beide abwechselnd, mitunter selbst gleichzeitig erfolgen. I. In fr?herer Zeit den トrzten nur als ein, obgleich oft sehr angreifendes u. vorz?glich durch pl?tzliches Auftreten u. seinen st?rmischen Verlauf schreckendes, aber doch selten lebensgef臧rliches ワbel bekannt (Sporadische Cholera, Ch. nostras, Ch. sporadica, wie sie auch jetzt noch vorkommt), gewann dieselbe von Ostindien aus, in dessen feuchten Landstrichen sie seit langer Zeit endemisch gewesen war, seit dem Jahre 1817 durch epidemisches Auftreten eine solche Verbreitung u. B?sartigkeit, da? sie zu einer verheerenden Weltseuche wurde, indem sie nicht blos den gr??ten Theil des mittleren u. s?dlichen, selbst zum Theil des n?rdlichen Asiens, sondern auch viele Inseln der S?dsee heimsuchte u. in nordwestlicher Richtung fortschreitend, 1830 auch Europa, sp舩er auch Nordamerika erreichte, bis sie seit 1836 sich in Europa wieder verlor, w臧rend sie in Ost indien u. in anderen Gegenden Asiens sich immer wieder zeigte, wiewohl weder so allgemein, noch so verheerend. Mit dem Jahre 1846, wo sie verheerend zuerst wieder in Persien auftrat, begann sie die alte u. neue Welt wieder zu durchziehen u. ist bis jetzt noch in keinem Haupttheile derselben zum voll st舅digen Ende dieser Verbreitung gelangt (s. unten). L葹t sie sich nun auch auf diesen beiden Z?gen als deutlich der Zeit u. dem Orte nach, letzteres vorz?glich in westlicher u. n?rdlicher Richtung, fortschreitende Weltseuche (Pandemie) erkennen; so liegen doch in diesem fortschreitenden Gange Ort u. Zeit sich so entfernt, da? man ihr Weitergelangen, f?r F舁le oft von ?berraschender Schnelle verlegen, durch gemachte Spr?nge zu erkl舐en gen?thigt war, aber die entgegenstehende, oftmals h?chst langsame u. bisweilen fast zu einem Verlieren des Zusammenhanges f?hrende Progression eines n臧er berichtigenden Augenmerkes wenig gew?rdigt hat, u. es d?rfte sich im Hinblick auf diese Bedenken immer mehr best舩igen, da? die Ch., einmal in einem gro?en L舅derstriche eingef?hrt, nicht blos in einem epidemischen Reisegange hier wieder aufwuchert, sondern auch, ohne diesem Faden zu folgen, von selbst auf einzelnen, ihr bes. g?nstigen Punkten sich zu entwickeln vermag, wie dies z.B. im Jahre 1845 ganz augenscheinlich in Antwerpen geschah u. auch bereits an anderen Orten schon vorgekommen ist. Da? sie sich auf diese Weise in einzelnen L舅dern u. vorz?glich auch in gr??eren St臈ten wirklich eingeb?rgert hat, ergibt sich daraus, da? sie bei ?fterer Einkehr in denselben h舫fig viel sp舩er wieder als Epidemie erlischt u. wenn ihr erster, od. ihre ersten Besuche sich auf 1/4 bis 1/2 Jahr erstreckten, jetzt h舫fig 1–2 Jahre u. l舅ger aush舁t, entweder in ununterbrochener Fortverbreitung od. in dieser Zeit h舫fige R?ckf舁le bildend. Wenn sie ferner auch in gro?en St臈ten scheinbar als Volkskrankheit aufgeh?rt hat, so verr舩h sie doch ihr noch fortw臧rendes Dasein oft dadurch, da? einzelne[69] Krankheitsf舁le derselben auch dann nicht wegbleiben. F?r diese Selbstentwickelung der Krankheit auf dem neu gewonnenen Boden, ohne einen nach dem Mutterlande Ostindien f?hrenden Leiter, spricht auch die Thatsache, da? die seit 1846 noch fortdauernde Epidemie derselben zuerst in Persien ausbrach u. von hieraus erst sp舩er auf Ostindien ?berging. Ihre Macht als verheerende Seuche so fort u. fort behauptend u. ausbreitend ist sie sich im Ganzen bis jetzt in dem Charakter ihrer Erscheinungen gleich geblieben u. hat, in ihrem Wesen noch immer unerforscht, die ihrem Einbrechen in die einzelnen L舅der entgegengesetzten Regierungsma?regeln ebenso sehr vereitelt, als sie den verschiedenartigsten Schutz- u. Heilversuchen der トrzte widerstanden hat.

Genauere geschichtliche Nachforschungen haben es dargethan, da? die Ch. nicht blos seit den 舁teste 0 Zeiten in den Niederungen Ostindiens, vorz?glich des Gangesdelta, beg?nstigt durch das hei?e u. feuchte Klima mit kalten N臘hten, h舫fige ワberschwemmungen u. eminente Witterungskatastrophen, wie auch h舫fige Hungersnoth, endemisch gewesen, sondern ?fter auch epidemisch verbreitet vorgekommen ist u. sich als Epidemie selbst ?ber die Grenzen des Landes hinaus, einigemal ?ber einen gro?en Theil des Orients, verbreitet hat. Schon im Prediger Salomonis des Alten Testaments wird die Ch. unter diesem Namen als eine aus Unm葹igkeit hervorgehende Krankheit erw臧nt, u. die verheerende Seuche, welche um die Mitte des 3. Jahrh. l舅ger als 15 Jahre in den gro?en St臈ten des R?mischen Reichs namentlich in Afrika w?thete, war auch die Ch. St. Hieronymus bedient sich gleichfalls in einem Briefe an die Furca des Namens Ch., u. die urspr?ngliche Bedeutung des Wortes χολέρα, Dachrinne, wei?t auf die wesentlichste トu?erung derselben, nach oben u. unten den K?rper ausleerend, hin. Von Neueren geben schon im 17. Jahrh. Bontius u. A. von ihr Nachricht, u. weit hinauf reichen die geschichtlichen Nachrichten der Hindus selbst. Nicht weniger geht in China ihre Geschichte bis zu einem hohen Alterthume. Epidemisch verheerend zeigte sie sich namentlich in diesem Lande schon im 16. u. 17. Jahrh. Da? sie auch im Abendlande von fr?her Zeit an bis auf die neuere bekannt war, selbst in ihrer schlimmern Gestalt gesehen wurde, lehren Beschreibungen derselben von Aret與s u. Sydenham, u. es wird wenige erfahrene 舐ztliche, noch lebende Praktiker geben, denen sie sich nicht einzeln in dieser selbst t?dtlichen Form auch schon vor dem Jahre 1830 gezeigt hatte. Gewi? ist inde?, da? sie zuerst im Jahre 1817 in Bengalen mit einer vorher nicht wahrgenommenen B?sartigkeit sich erhob, dann im Lande weiter u. von hier aus ?ber den gr??ten Theil des Erdkreises sich verbreitete. Als Ursachen davon gibt man zwar mancherlei in jenem u. den vorausgegangenen Jahren in Ostindien vorgekommene Witterungsanomalien, trockene Luftconstitution in der sonst feuchten Jahreszeit u. umgekehrt, sowie ungew?hnliche Hitze u. ワberschwemmungen an, allein f?r jenes Land waren diese Abweichungen weder so ungew?hnlich noch so pr臠nant, da? man sich davon in seiner ワberzeugung nicht f?r befriedigt erachten kann, u. da? es vielmehr einer umsichtigen Naturforschung w?rdiger ist, zu bekennen, da? die Entwickelung der Ch. zur Epidemie u. Pandemie noch ebenso r舩hselhaft ist, wie die aller anderen 臧nlichen Krankheiten. Es zeigt sich immer mehr, da? die Ch. in ihrem Verlaufe zwar im Allgemeinen der Richtung nach Westen u. Norden folgt, aber dieser in ihren einzelnen Bewegungen keineswegs treu bleibt. Man sieht sie vielmehr sich abwechselnd auch seitw舐ts, selbst r?ckw舐ts wenden, vorz?glich gern aber der Richtung der Fl?sse, mehr ab- als aufw舐ts gehend, od. den Ufern der Meere u. Seen folgen, oft sich auch, gern die gro?en St臈te, aber auch kleinere Orte zu ihrem Mittelpunkte w臧lend, von hier strahlens?rmig nach vielen Richtungen hin ausbreiten, oft auch dieselbe, sich in ihrer urspr?nglichen Richtung haltend, oder davon abweichend, einzelne Orte od. kleinere od. gr??ere Fl臘hen, selbst L舅derstrecken u. Meere ?berspringen. Beim Herannahen derselben l葹t sich daher auch ?ber ihren muthma?lichen Verlauf keine sichere Berechnung im voraus machen. W臧lte sie sich fr?her haupts臘hlich gr??ere St臈te, so hat sie in der neuern Zeit sich h舫fig auch kleineren St臈ten u. D?rfern, hie u. da selbst mit Schonung der erstern, zugewendet, fast immer aber die niedrig gelegenen feuchten, schmutzigen u. durch Elend hervorstechenden Theile der Orte sich ausw臧lend. Wenn die Ch. in Ostindien sich ziemlich genau an die Jahreszeit bindet, indem sie hier im M舐z u. April beginnt, bis zum Mai ihre H?he erreicht u. dann wieder abnimmt, bis sie im October erlischt, so hat sie bei ihrem ワbertritte auf andere L舅der, indem sie sich dadurch zu einer L舅der- u. Weltseuche ausbildete, sich, 臧nlich andern in allen Zonen sich verbreitenden pandemischen Krankheiten, dabei zu einer solchen Selbst舅digkeit u. Unabh舅gigkeit von der Jahreszeit, Witterung, Temperatur u. Localit舩 erhoben, da? sie ebenso unver舅dert u. unter denselben Erscheinungen in der Mitte des Sommers der hei?en L舅der u. in nordischen Wintern von 25ー bis 30ー u. unter der n?rdlichen Breite Archangels von 65ー, sowie in Niederungen u. auf einer H?he von 6000 Fu? ihren Verlauf machte. Sie gewann zwar im Allgemeinen in den gem葹igten u. kalten Landstrichen keine so gro?e u. schnelle Verbreitung, als in Ostindien u. diesen hinsichtlich des Klimas u. des Bodens 臧nlichen L舅dern, u. forderte verh舁tni?m葹ig dort auch nicht so viele Opfer, deren Anzahl die Nachrichten aus dem Orient aber ohnedies ?bertrieben darstellen m?gen u. welche auch in Europa immer noch mehr als die H舁fte der Befallenen betr臠t, sich selbst bis zu 60 bis 70ー erhebt u. in Berlin zuletzt einmal selbst 3/4 erreichte, behielt aber doch sonst ganz ihre urspr?ngliche hindostanische Physiognomie u. zeigte ihre heimische B?sartigkeit wenigstens auf manchen Stationen u. zu gewissen Zeiten immer noch in ihrer vollen Geltung. Auch in den L舅dern der gem葹igten u. k舁tern Himmelsstriche hat man sie sich aber doch auch mehr nach der w舐mern als k舁tern Jahreszeit hinziehen sehen. Der Streit der Arzte ?ber die Frage, ob die Krankheit ansteckend sei od. nicht, darf gegenw舐tig als dahin entschieden betrachtet werden, da? ihre Ansteckungskraft nur auf ein sehr geringes Ma? zur?ckzuf?hren sein m?chte, u. da? man deshalb nicht n?thig hat, sich von dieser Seite weiter zu 舅gstigen u. unangenehmen, oft peinlichen vorbauenden Ma?nahmen zu unterwerfen. Daher konnte denn auch beim Beginn der meisten, in gr??eren St臈ten ausgebrochenen Epidemien, selbst in[70] der Zeit des Bestehens strenger Cordous, keine ワbertragung der Krankheit von au?en durch kranke Personen selbst, od. durch dem Ansteckungsstoffe als Tr臠er dienende, sonst gesunde Individuen, od. leblose Gegenst舅de nachgewiesen werden. Daher griff die Krankheit, hatte sie einmal eine Person od. mehrere in einem Orte befallen, oft weniger in deren N臧e um sich, sondern befiel schnell den Wohnungen dieser entlegene u. au?er Verbindung mit denselben wohnende Personen; daher ereilte sie l舅gere Zeit mit dem Lande od. andern Fahrzeugen au?er Ber?hrung gewesene Schiffe; daher starben an ihr verh舁tni?m葹ig so wenig トrzte u. Krankenw舐ter, selbst hier u. da weniger als andere Personen; daher erwies sich auch die sch舐fste Absperrung wiederholt unn?tz, so da? nur ?bertriebene Furcht u. Mi?achtung aller Erfahrung bei einzelnen Regierungen den Glauben an deren Nichtigkeit bis auf die neueste Zeit noch hat fernhalten k?nnen; daher haben endlich auch absichtlich uternommene Versuche durch Einimpfen, Einreiben, Einspritzen od. Genie?en von Ausleerungen Cholerakranker das gewisse Resultat geliefert, da? die Krankheit auf diesem Wege nur in einzelnen F舁len wirklich?bertragen wurde. Die von Naturforschern u. トrzten vertheidigte Annahme eines eigenth?mlichen, in der Atmosph舐e befindlichen u. von Cholerakranken nicht ausgehenden Stoffs (Choleramiasma), welcher, im menschlichen K?rper auf irgend eine Weise durch Athmen, Einsaugung etc. aufgenommen, durch eine giftartige Einwirkung auf denselben die Ch. hervorzurufen verm?ge, beruht zwar auf einer, durch ihre in der Arzneikunst gel舫fige Anwendung f?r andere 臧nliche Krankheiten unterst?tzten Hypothese, schlie?t aber freilich das Bekenntni? der g舅zlichen Unkenntni? dieses materiell nicht erkennbaren Stoffs in sich. Mit einem solchen noch nicht zufrieden, setzten andere トrzte bald mikroskopisch unerkennbare, bald auf diese Weise sichtbar sein sollende Luftthierchen (A?rozoen, Cholerazō?n ) als erzeugende Ursachen der Ch. in Bewegung, welche aber als solche noch nicht nachgewiesen sind, wenn auch den Mikroskopisten die Luftinfusorien nicht entgingen. Wieder Andere lassen das ワbel aus, wie sie behaupten, von ihnen durch das Mikroskop entdeckten Luftpilzen (Cholerasungen), welche durch das Einathmen od. die Speisen in den K?rper kommen sollen, von Gegenversuche Machenden aber nicht anerkannt werden, od. von, dem Mikroskop entlegenen Staubpilzen entstehen, u. Cowdell, welcher dieselben aufstellt, glaubt dann durch einen vor dem Munde zu befestigenden u. mit einem mit Gew?rznelken?l angefeuchteten Schwamm versehenen Respirator der Krankheit das Eindringen verschlie?en zu k?nnen. Bei Untersuchungen, welche mit der atmosph舐ischen Luft selbst angestellt wurden, wo die Ch. hauste, fand man weder in der Zusammensetzung der Luft in Bezug auf ihren Gehalt an Sauerstoff u. Stickstoff, noch in der Menge der in ihr enthaltenen Kohlens舫re eine Abweichung von dem normalen Zustande, also keine Ursache f?r das Auftreten der Krankheit. Dagegen hat man beobachtet, da? in H舫sern, wo Gas brennt, kein Cholerafall vorkam. Auch gro?e Feuersbr?nste sollen der Ch., wie z.B. in Varna, Einhalt thun, u. im Mittelalter will man durch gro?en Feuer, welche man in den Stra?en anbrannte, dem Umsichgreifen der Pest vorgebeugt haben, wonach also das Feuer als Reinigungsmittel der Luft von sch臈lichen Miasmen anzusehen w舐e. Andere Beobachtungen haben erwiesen, da? die Brauh舫ser nicht von der Ch. heimgesucht wurden, u. dabei hat man an das in diesen Anstalten aus der G臧rung sich entwickelnde kohlensaure Gas gedacht, welches gegen animalisches Miasma antiseptisch wirken m?chte. Der Aberglaube der Hindus legt den Religionsschriften die F臧igkeit bei, vor Seuchen u. Krankheiten zu sch?tzen. Inwiefern kosmische Agentien, namentlich Magnetismus u. Elektricit舩, die Entstehung u. Verbreitung der Ch. bef?rdern, ist noch nicht entschieden. An mehreren Orten wurde allerdings eine auffallende Kraftabnahme der Magnete u. Verminderung der Elektricit舩 w臧rend der Epidemie beobachtet, ob es aber gelingen wird, dies f?r alle Epidemien darzuthun, m?chte bei dem erstaunlich wechselnden Verhalten des Magnetismus u. der Elektricit舩 in Bezug auf andere Krankheiten wohl bezweifelt werden. H?chst erfreuliche Fortschritte sind in neuester Zeit in der Erkenntni? der krankhaften Ver舅derungen in den Leichen der an der Ch. Verstorbenen gemacht worden. So sehr auch diese nun der Erkenntni? des Wesens der Krankheit n臧er gef?hrt haben, so haben sie auf der andern Seite aber auch wieder die トrzte verleitet, sie zu vielerlei Theorien zu benutzen, u. f?r die Praxis konnten sie von nicht entscheidendem Nutzen sein, weil es so schwer ist, sie sicher auszulegen u. dar?ber zu entscheiden, inwiefern sie die Herde, od. mehr die Folgen der Krankheit seien. Die Leichen zeigen eine lividblaue F舐bung, die Muskeln treten stark hervor, die Leichenstarre entwickelt sich bald u. stark, die F舫lni? stellt sich sp舩 ein. Beim Offnen der Leichen wird ein fischartiger Geruch wahrgenommen. In der Schleimhaut des D?nndarms, seltener zugleich auch des Magens u. Dickdarms, zeigt sich eine katarrhalische Reizung mit Auflockerung, bisweilen selbst Erweichung od. Verdickung, mit einem graulichwei?en, zuweilen ausgedehnten, manchmal aber auch nur inself?rmige Flecke bildenden Exsudate, Verlust des Oberh舫tchens (Epitheliums) bis zu wirklicher Erosion. Der Inhalt des Darms besteht aus einer reis- od. gr?tzwasser臧nlichen Fl?ssigkeit; Leber u. Milz sind nicht bes. ver舅dert, die Gallenblase ist mit einer dunkelgr?nen Galle reichlich angef?llt; die Nieren sind bisweilen schmutzig ger?thet u. mit einem, dem bei der Brightschen Krankheit zu findenden 臧nlichen Exsudate auf ihrer Schleimhaut versehen; die Harnblase ist stark zusammengezogen u. enth舁t eine kleine Quantit舩 eines eigenth?mlichen Harns; das Herz ist in seiner rechten H舁fte strotzend mit Blut angef?llt, die linke ist leer, od. enth舁t davon nur wenig; das fast nur in den Venen angeh舫fe Blut hat ein schw舐zliches od. bl舫lichschw舐zliches Ansehen u. eine z臧e theerartige Consistenz u. enth舁t wenig Blutwasser, im Herzen h舫fig polyp?se Gerinnsel. Wenigere od. unsichere Ver舅derungen ergaben sich im Gehirn, im R?ckenmark, in den Venen u. Lungen.

ワber das Wesender Krankheit sind die verschiedenartigsten, oft sich geradezu entgegenstehenden Theorien aufgestellt worden. Man lie? sie bald auf Reizung od. Krampf od. Entz?ndung des Magens u. der Ged舐me, bald auf Reizung od. Krampf od. Entz?ndung des Magens u. der [71] Ged舐me, bald auf Reizung od. Krampf od. Entz?ndung od. L臧mung der sympathischen Nerven, insbesondere des Sonnengeflechts u. der Ganglien, od. Leiden des achten Nervenpaares, wodurch die Entkohlung des Blutes gest?rt werde, od. L臧mung des Herzens (Asphyxie), od. Unth舩igkeit der Leber mit Krampf in den Galleng舅gen, woraus sich der Mangel der Gallenabsonderung im Verlaufe des ワbels erkl舐e, ferner auf Reizung, Krampf od. L臧mung des ganzen Nervensystems, od. nur des Gehirns u. R?ckenmarks, Vergiftung des Blutes, Vergiftung durch den Magen beruhen, bald erkl舐te man sie f?r ein typh?ses od. ein Wechselfieber etc., ohne da? eine Ansicht ein bei Vielen vorwaltendes ワbergewicht erlangt h舩te. Alle m臘htigen, sich in mehr od. weniger schnellem Laufe ?ber eine gro?e Menschenmenge u. ?ber einen gro?en, od. den gr??ten Theil der bewohnten Erde verbreitenden Volks- od. Weltkrankheiten haben das Eigenth?mliche, da? sie meist Jahre lang vor ihrem wirklichen Ausbruche einen solchen Einflu? auf die, w臧rend dieser Zeit vorkommenden Krankheiten aus?ben, da? sie ihnen bereits mehr od. weniger ihren eigenen Charakter mittheilen u. daher auch gew?hnlich nur solche Krankheiten aufkommen lassen, welche die Theile u. Systeme, in denen sie selbst ihren Sitz aufzuschlagen pflegen, betreffen u. sich ihnen im Einzelnen od. auch in ausgedehnterer Weise n臧ern. Sie haben solche Krankheitszust舅de aber nicht blos zu Vorl舫fern, sondern auch zu Begleitern w臧rend ihres Bestehens u. zu Nachz?glern. Mit der Hauptkrankheit zusammen bilden diese Zust舅de eine gewisse f?r l舅gere Zeit bestehende Krankheitsanlage, od. den epidemischen Krankheitscharakter (Constitutio epidemica). Dieser zeigte sich in Verbindung mit der Ch. in einer Ausbreitung u. Intensit舩, wie er nur selten bei andern epidemischen Krankheiten gefunden wird. Wie sie selbst den gastrisch-nerv?sen Charakter in voller Ausbildung an sich tr臠t, so f?hrten auch die ihr vorhergehenden, w臧rend ihres Verlaufs herrschenden u. ihr nach folgenden Krankheiten nur diese Natur. Dieselben sind aber bes. als Vorl舫fer u. Begleiter der Epidemieen der Ch., wo man die ihr am n臘hsten stehende Cholerine genannt hat, von der gr??ten Wichtigkeit, weil durch deren sorgsame Beachtung, strenge di舩etische Abwartung u. rechtzeitige 舐ztliche Behandlung, die ihnen so oft, u. zwar um so leichter, je mehr sie selbst gemi?achtet werden, auf dem Fu?e nachfolgende Ch. in den meisten F舁len gl?cklich abgewehrt werden kann. Es bestehen aber jene Krankheits zust舅de od. Zuf舁le, auf welche nicht genug aufmerksam gemacht werden kann, in folgenden, meist nur leichten Beschwerden: unerwartet eintretendem Gef?hl von Unwohlsein u. Verstimmung, Eingenommenheit des Kopfes, Kopfschmerz, Schwindel, erh?hter Empfindlichkeit der Sinne, Ohrenbrausen, Aufgeregtheit, h舫figer in Gef?hl von Abgespanntheit u. Zerschlagensein in den Gliedern, vorz?glich den unteren, mit Ameisenlaufen, Eingeschlafenheitsgef?hl od. Ziehen in denselben, Neigung zu Ohnmachten, Dr?cken auf der Brust, Fr?steln, Neigung zu Schwei?en, bald aufgeregtem, bald abgespanntem Pulse, Appetitlosigkeit, Aufsto?en, haupts臘hlich auch wiederholtem Kollern, Gef?hl von K舁te, Leere u. Unbehaglichkeit im Leibe, leichten Kolikschmerzen mit wenig Austreibung des Unterleibes, Angst in der Herzgrube u. in der Herzgegend, gelblich kothiger Diarrh?e, die leicht anhaltend wird u. ersch?pft, zuweilen auch Erbrechen von verschieden gef舐bten, meist noch etwas gelblichen Fl?ssigkeiten. Diese Zuf舁le dauern 1–8 Tage u. in Gegenden, welche die Ch. noch nicht erreicht hat, welche aber die epidemische Constitution beherrscht, noch l舅ger, verlieren sich entweder, od. werden heftiger, die Kr臟te werden bald sehr ersch?pft, der Puls wird schwach, sehr schnell, ungleich u. ist oft kaum f?hlbar, das Gesicht f舁lt ein, die Augen sind eingesunken, glanzlos u. mit blauen R舅dern umgeben, die Haut wird immer k舁ter, bleich, schmutzig grau, livid u. ist oft mit einem klebrigen Schwei?e bedeckt. Dazu kommen oft noch schmerzhafte Kr舂pfe in den Extremit舩en, vorz?glich in den Waden, auch in den H舅den u. F??en, bisweilen auch in den Bauchmuskeln, Schluchzen, ?fters auch anhaltendes W?rgen u. Stuhlzwang, Ohnmachten, Strangurie od. Verhaltung des Urins, matte, schwache Stimme u. Halbschlummer, aus welchem der Kranke leicht zu erwecken ist.

Einige der schlimmsten Arten dieser Ch. waren: diejenige, welche b?sartige Wechselfieber, oft maskirt begleitet, u. die in die Zahnperiode der Kinder fallende, in Nordamerika einheimische. Die meist g?nstige Entscheidung dieser Ch. erfolgt unter Nachla? der heftigen Ausleerungen, vorz?glich durch R?ckkehr der Hautw舐me u. Schwei?; nur selten endet sie mit dem Tode durch Ersch?pfung der Lebenskr臟te, Asphyxie, Schlagflu? od. Entz?ndung des Magens, der Ged舐me etc. Diese weitgehende Anlage zu, der Ch. 臧nlichen u. in sie ?berzugehen f臧igen Zuf舁len beweist, wie ausgebreitet, ja fast allgemein sich das Miasma derselben (wenn man sich einmal der Aush?lfe eines solchen bedienen will), in den Menschen in einem ihr angeh?renden Zeitabschnitte eingenistet hat, so da? es dann nur noch einer bes. g?nstigen individuellen Beschaffenheit des K?rpers mit vorwaltender Geneigtheit in dieser Art zu erkranken od. einer 舫?eren Gelegenheitsursache bedarf, um sie selbst hervorzurufen. Die indische, orientalische od. epidemische Ch. (Ch. indica, Ch. orientalis, Ch. epidemica), ist von der sporadischen durch keine sichere Grenzlinie geschieden, indem die schlimmsten Formen dieser offenbar in jene ?bergehen. Sie tritt entweder pl?tzlich od. nach vorausgegangener Mattigkeit, Niedergeschlagenheit, Schwindel, Angst, mancherlei St?rungen der Verdauung, vorz?glich Durchfall, auch Wechselfiebern ein. Brennende Schmerzen in der Magen- u. Oberbauchgegend, Angst u. Beklemmung daselbst u. auch auf der Brust, Kollern u. Grimmen in dem aufgetriebenen Unterleibe, K舁te der Gliedma?en u. des ganzen K?rpers, schneller u. ungemeiner Verfall der Kr臟te, gro?e Unruhe mit starkem Umherwerfen u. Entbl??en des K?rpers, unausl?schlicher Durst nach kaltem Getr舅k, vorz?glich kaltem Wasser, sehr h舫figes Erbrechen u. Durchfall, wovon letzter gew?hnlich vorausgeht, wodurch, wie aus einer Spritze, Anfangs gelbliche, gallige od. br舫nliche, sp舩er molken- od. reiswasser臧nliche Fl?ssigkeiten mit k舖emaden臧nlichen Flocken, zuletzt manchmal blutw舖serige od. blutige Fl?ssigkeiten in gro?er Menge ohne Anstrengung ausgeleert werden, h舫figem kleinem, fadenf?rmigem Pulse, steigend kalter, schmutzig fahler od. graulicher, bl舫licher, selbst schw舐zlicher, welker, faltiger, klebriger, bisweilen mit z臧em Schwei?e bedeckter Haut, blauschw舐zlicher [72] Farbe der Lippen u. N臠el, h?chst eingefallenem, einem Sterbenden 臧nlichen, einen eigenth?mlichen Ausdruck gew臧renden Gesicht (Choleragesicht, Facies cholerica), mit tiefliegenden, mit breiten bl舫lichen od. blauschwarzen Ringeln umgebenen Augen, kalter, bleifarbiger od. wei?er Zunge, heiserer, matter, schwer vernehmlicher Stimme mit einem hellen Tone (Cholerastimme, Vox cholerica), schwerer, langsamer Respiration mit ?fterem St?hnen u. Seufzen u. kaltem Athem, sehr schmerzhaften, mehr tonischen Kr舂pfen in den Gliedma?en, vorz?glich in den Waden u. Schenkeln, auch in den Bauchmuskeln, bet舫bungsartigem Halbschlummer, doch ohne St?rung des Bewu?tseins, indem der Kranke leicht daraus zu erwecken ist, g舅zlichem Mangel der Harnabsonderung. Das aus der Ader gelassene Blut ist dick, z臧e, schwarz, pechartig. Nachdem Puls- u. Herzschlag endlich ganz unf?hlbar geworden sind (Ch. asphyctica), folgt unter Marmork舁te der Haut, in den schlimmsten F舁len schon nach einigen Stunden, od. den 1. bis 4. Tag der Tod, welchem im Ganzen ?ber die H舁fte der Kranken unterliegt. Zeigt sich die Reizbarkeit des K?rpers bei den Erscheinungen der Krankheit mehr erh?ht, so nennt man diese Ch. die erethistische (Ch. erethistica); ist sie mehr gesunken od. ersch?pft, die torpide, paralytische (Ch. torpida, paralytica), die gef臧rlichere Gattung. Eine der t?dtlichsten Formen ist die sogenannte trockne ch. (Ch. sicca); sie t?dtet, ohne da? es zu Ausleerungen kommt, sehr schnell, oft fast pl?tzlich. Neben den b?sartigen kommen aber immer auch leichte Formen vor.

Um die Heilung der Ch. sieht es noch immer so trostlos aus, als fr?her. Zwar hat es nicht an Anpreisungen neuer Mittel, des Guaco, Natrum u. Ammon. carbonic. (von dem englischen Arzte Maxwell empfohlen), des Chinin, des Chloroform, Tannin, der Rad. sambul., des Tabaks, H?llensteins Liquor ferri oxyd. hydrat., Carbonas trichloratus, der Bastlerschen Ch-tinctur, der Russischen Ch-tropfen (s. b.) als Desinfectionsmittel kohlensaures Gas u. m. a. gefehlt, keines hat sich aber irgend bew臧rt. Auch die Hom?opathie, so sehr sie es mit den Gaben forcirte, sowie die Hydropathie k?nnen sich keiner gl?cklicheren Erfolge r?hmen, als die herrschende Medicin. Um so mehr wird es demnach darauf ankommen, ihre so oft in sie ?bergehende Verwandte, die Cholerine , zu beachten, weil durch deren gew?hnlich leicht erreichbare Beseitigung die Ch., als so h舫fig aus ihr hervorgehend, gleich in der Wurzel vernichtet werden kann. Es ist daher, so wie sich Spuren jener zeigen, unerl葹liches Erforderni?, da? man sich zu Bette begebe u. sich so zeitig wie m?glich durch ruhige Lage mit H?lfe von Psesserm?nzthee, schwarzem Kaffee, W舐mflaschen an die F??e, warmen Breiumschl臠en auf den Leib etc. in Schwei? zu versetzen suche. Als innere Mittel bew臧ren sich gew?hnlich gegen das Erbrechen Brausepulver mit etwas Opium od. Riverische Potion gleichfalls mit solchem, gegen das Leibweh u. den Durchfall Ipecacuanha in kleinen Gaben, Opium u. Rhabarber. Gelingt es bald in Schwei? zu kommen, so wird das ワbel unter leichter 舐ztlicher H?lfe in der Mehrzahl der F舁le sich bald beseitigen lassen u. bei fortgesetzter strenger di舩etischer Abwartung sich nicht wieder erheben. Ist die Ch. einmal ausgebildet u. in den Zeitraum der K舁te od. L臧mung (Stadium. algidum s. paralyticum) getreten, so haben die トrzte bald sich der reizenden Heilmethode mittelst Salmiakgeist, Ammonium, Campher, 舩herischen ヨlen, トtherarten etc.; bald der herabstimmenden u. k?hlenden durch Aderla?, Blutegel, Schr?pfk?pfe, Trinken von kaltem Wasser, selbst mit Eis gesch舐ft, Verschlucken von Eisst?ckchen, Salzwasser, S舫ren, Klystiere von kaltem od. Eiswasser, od. der mehr umstimmenden durch Anwendung von Ipeeacuanha in kleinen Gaben, Calomel, Rhabarber, Wismuth, Nux vomica, Opium, das h?chstens in Verbindung mit andern Mitteln n?tzte, etc. bedient, von denen keine irgend Erhebliches geleistet, die reizende aber im Ganzen noch mehr Tadler gefunden hat, als die andere. Ebensowenig wie gegen die Krankheit im Allgemeinen war man auch gegen die einzelnen wichtigeren Zuf舁le, das Erbrechen, den Durchfall u. die schmerzhaften Kr舂pfe gl?cklich. ワber die Heilsamkeit der auf Bef?rderung der Th舩igkeit der Haut u. des Schwei?es gerichteten Verfahrungsweisen durch warme Getr舅ke, Psesserm?nzthee, Reiben der Haut mit der blo?en Hand, od. mit erw舐nten wollenen T?chern, Einreiben spiritu?ser reizender Salben u. Fl?ssigkeiten, Abreiben mit kaltem od. Eis- od. Salzwasser, Erw舐mung durch warme Breiumschl臠e auf den Unterleib, od. an die F??e, erw舐mte Kleiens臘ke od. Kleiendecken, ワbergie?ungen mit kaltem Wasser, warme Wasserb臈er sind ziemlich Alle einig, u. es kommt nur darauf an, da? man dabei nichts ?bereile u. ernst aushalte. Dasselbe gilt auch von dem als Ableitungsmittel auf den Unterleib od. die F??e gelegten Senfteige. In der Periode der Wiedergenesung od. der erwachenden Reaction der Naturkraft mu? der zun臘hst durch hervorbrechenden Schwei? sich offenbarende Heilgang durch fortgesetztes, sorgsames, ruhiges Verhalten des Kranken im Bett u. umsichtiges, aufregende Eingriffe vermeidendes Einwirken des Arztes bef?rdert werden, um nicht durch verkehrtes Verhalten u. Verfahren noch R?ckf舁le herbeizuf?hren od. Nachkrankheiten den Weg zu bahnen, von denen vorz?glich nerv?se Fieber od. das sogenannte Choleratyphoid die gew?hnlichsten sind. Da es noch kein bew臧rtes Pr舖ervativmittel gegen die Ch. gibt, so bleibt es, um sich nicht T舫schungen hinzugeben, od. wirklich zu schaden, das Sicherste, in einem sorgsamen di舩etischen Verhalten das Mittel zu suchen, um sich gegen das Befallenwerden von der Krankheit zu sch?tzen, denn es ist eine ausgemachte Erfahrung, da? durch Abweichungen von einem solchen der Ausbruch der Ch. in den allermeisten F舁len bewirkt wird. Wer schon an eine regelm葹ige Lebensweise gew?hnt ist, 舅dere davon wenig od. nichts, vermeide nur noch mehr die als schwer verdauliche u. leicht st?rende bekannten Speisen u. Getr舅ke, frisches Obst, Gurken u. Melonen ganz, ferner Erk舁tungen, Gem?thsbewegungen, bes. Furcht u. Schreck, geistige u. k?rperliche Anstrengungen, Reisen, Nachtwachen, Gelage, ungesunde Wohnungen u. Wohnpl舩ze.

II. Statistik . Die ersten Spuren der asiatischen Ch., welche seit 1817 sich in Bengalen u., von dort nach Westen vorr?ckend, ?ber die angrenzenden L舅der bis 1823 nach Syrien verbreitete, zeigten sich in Europa zuerst im September d. J. 1829.

[73] Sie erschien damals pl?tzlich im russischen Gouvernement Orenburg, verbreitete sich 1830 rasch ?ber die s?dlichen Gebiete Ru?lands, brach im September in Moskau, Mitte April 1831 in Warschau aus u. ?berschritt im Mai die preu?ische Grenze, zun臘hst die Stadt Danzig ergreifend u. ein gro?es Sterben herbeif?hrend. Dann nahm sie ihren Weg s?dlich nach Galizien , erreichte im Juli Pesth u. trat im August fast zu gleicher Zeit in Wien u. Berlin auf. Preu?en wandte zuerst die Quarantaine gegen die Seuche an; ヨsterreich, welches dem Beispiel folgte, gab inde? bald die Meinung auf, als sei durch sanit舩spolizeiliche Cordons den Fortschritten der Ch. Einhalt zu thun. Wirklich zeigte sich das strenge Absperrungssystem als v?llig unzul舅glich, denn weder in Preu?en, noch im Kirchenstaat u. in Neapel , wohin die Seuche gleichfalls vordrang, konnte dasselbe ihrer Verbreitung Einhalt thun. Immer weiter schritt die Epidemie nach Westen zu vor, namentlich in den volkreichen St臈ten, aus den unteren Klassen zahlreiche Opfer fordernd. In Paris starben an ihr etwa 18,000 Menschen. Von Frankreich drang die Ch. ?ber die Pyren臚n u. erreichte 1834 Lissabon , w臧rend sie im ?stlichen Europa mehr u. mehr erlosch od. doch mit viel geringerer Heftigkeit auftrat. Einen b?sartigeren Charakter nahm die Krankheit wieder 1835 an, wo sie im s?dlichen Frankreich um sich griff u. von dort nach Italien verschleppt wurde. Im Juli 1835 zeigten sich ihre Spuren zuerst in Nizza, im August in Turin u. Genua, dann in Venedig. Ungleich heftiger w?thete sie im folgenden Jahre im Lombardisch-Venetianischen K?nigreich, im Herzogthum Parma, im Kirchenstaat u. in der Stadt Neapel, wo ?ber 5000 Menschen ihr Opfer wurden. Zu Anfang 1837 war das ganze K?nigreich beider Sicilien ihren Wirkungen ausgesetzt, u. am Laufe des Jahres richtete sie vorzugsweise auf der Insel Sicilien furchtbare Verheerungen an. In Palermo allein starben an ihr ?ber 25,000, in Catania ?ber 5000 Menschen. Im December war sie in ganz Italien erloschen u. auch in den ?brigen Theilen Europas kamen nur noch wenige F舁le vor. Und wenn auch in den folgenden Jahren hier u. da, bes. in gro?en St臈ten, z.B. im Sommer 1845 in Antwerpen, einzelne Krankheitsf舁le an ein Wiederauftreten der Ch. zu erinnern schienen, so wurde sie doch nirgends mehr zur Epidemie. Jedoch 1848 tauchte sie wieder empor u. steigerte mit den Schrecken ihres epidemischen Umsichgreifens das politische Elend jenes Jahres nicht wenig, denn merkw?rdig fiel ihr Auftreten, wie vor 18 Jahren, mit politischen G臧rungen zusammen. In Ostindien hatte die Ch. wahrscheinlich seit ihrem Verschwinden aus Europa (1837) allj臧rlich geherrscht, die mangelhaften Berichte von dort lehren mit Sicherheit nur so viel, da? sie 1842 u. 1843 die Pr舖identschaften Calcutta u. Madras abermals heimsuchte. 1845 u. 1846 richtete sie in Afghanistan u. bes. in Kabul gro?e Verw?stungen an. Im Mai 1845 zeigte sie sich in Kandahar u. im Juli d. J. trat sie in Herat auf. In der Bucharei zeigte sie sich im September 1845, im November in Samarkand, dann in Buchara. Mit dem Jahre 1846 trat sie in Persien auf, u. zwar im M舐z in Mesched. Im Mai w?stete sie am Kaspischen Meere, bes. in Asterabad; im Juni in Teheran. Weiter zog sie in 4 verschiedenen Richtungen u. erschien s?dlich in Ispahan im August, in Schiras im September, n?rdlich in R舖cht in Persien am Kaspischen Meere im Juli, ferner auf russischem Gebiete im Kaukasus in Leukoran, Salian u. Baku im November; s?dwestlich in Arabien , in Bagdad im September, in Basra im October, in Mekka im December; nordwestlich in Mossul in der T?rkei, Urmia, Khoi u. Tauris in Persien im September u. October. Im Jahre 1847 nahm die Ch. ihre fr?here Richtung wieder auf, zeigte sich in Russisch Asien im Februar in Kuba, im April in Eriwan, im Mai in Tiflis (hier war sie auch schon im Mai des vorigen Jahres gewesen), im Juni in Gumri, im August in Kutais u. Re, dut-Kale im Kaukasus, am Schwarzen Meere u. trat in demselben Monate auch in Schiras, Bagdad u. Tauris wieder auf. Auf t?rkischem Gebiete zeigte sie sich 1847 im April in Bajazid, im Juli in Kars, im August in Erzerum, Oltu, Ardahan, u. gelangte erst im November nach dem s?dlich gelegenen Musch; im September in Trapezunt, zu gleicher Zeit in Samsun u. dann im October in Constantinopel , ohne sich jedoch in letzterer Stadt bis zur Epidemie zu steigern. Auch in トgypten sah man sie 1847, u. namentlich fielen ihr in Kairo viele Opfer. In Ru?land verbreitete sich die Ch. 1847 nach 2 Richtungen: erstens am Kaspischen Meere u. an der Wolga u. dann am Schwarzen Meere u. dem Azowscher Meerbusen hin. Auf ersterem Zuge traf sie im Mai Kisljaer, im Juli Astrachan, im Juli Zarizyn, im August Saratow, machte einen Abstecher im August nach Pensa u. im September nach Kasan, u. kehrtim September an die Wolga nach Samara zur?ck. Mit dem andern Arme erreichte sie im Juli nach einander Mosdok, Georgiewsk, Rostow, Tscherbask, Taganrog u. fand sich im August in Mariopol, Stauropol, Jekaterinoslaw, Kertsch, Charkow u. Kursk ein; mit September war sie zuerst in Opet, dann in Tula u. am 18. in Moskau. W臧rend des Winters 1847–48 nahm sie bis zum Erl?schen ab, brach jedoch nach dieser kurzen Frist im Fr?hjahr 1848 st舐ker los u. breitete sich schnell ?ber den gr??ten Theil des europ臺schen Ru?land. Nach Petersburg kam sie erst Mitte Juni, nahm eine in Europa fast ungekannte Schreckensgestalt an u. blieb bis September 1849, wo erst sie sich zu mindern anfing. Mehr als 100,000 Einwohner, arm u. reich, flohen auf das Land, wurden von den Bewohnern der Dorfschaften abgewiesen, u. Mangel der nothwendigsten Lebensbed?rfnisse rieb sie massenweise auf der Landstra?e auf. Bis zum 22. Juli waren 20,055 Menschen an der Ch. erkrankt, 11,217 gestorben, 5191 genesen u. 3647 lagen noch darnieder. Vom 16. Oct. 1846 bis 23. Juni 1848 betrug die authentische Zahl der in ganz Ru?land bekannt gewordenen Ch-kranken 200,318, von denen 116,658 starben. Die Eigenth?mlichkeit der in diesen Jahren in Ru?land herrschenden Ch-epidemie war, da? sie ungew?hnlich rasch fortschritt, Spr?nge nach entgegengesetzter Richtung machte, lange Zeit hindurch an einem Orte verweilte u. ?fter an den schon verlassenen Ort zur?ckkehrte. Im August 1848 war kein Gouvernement in ganz Ru?land, welches nicht von der Ch. heimgesucht wurde, u. sogar bis nach Finniand u. Sibirien (in Tobolsk) erstreckte sie sich. W臧rend siefr?her das platte Land u. [74] hochgelegene u. kleinere Orte verschont hatte, hauste sie diesmal in kleineren Orten wie in gro?en St臈ten u. selbst in ansehnlicher H?he; u. w臧rend sie fr?her gleichm葹ig von Osten nach Westen vorw舐ts schritt, nahm sie diesmal den Weg in ganz entgegengesetzter Richtung. Moskau verlie? sie vom September 1847 bis tief in den Herbst nicht u. zwar in gleichm葹iger Heftigkeit andauernd. In Petersburg war sie am 23. Juni auf ihren Gipfelpunkt (1086 Erkrankungen) angelangt, nahm sodann bis zum 8. August ununterbrochen ab, steigerte sich aber vom 9. an zu solchem Grade, da? die Zahl der t臠lichen Erkrankungen um mehr als das Doppelte zunahm. Nach officiellen Berichten sind im K?nigreich Polen seit Ausbruch der Ch. bis zum 18. December 1848 51,214 Menschen erkrankt, 26,985 genesen u. 23,560 gestorben. Die Seuche wanderte nun nach den Ostseeprovinzen hin?ber u. soll namentlich in Mitau u. Dorpat viele Opfer gefordert haben. Inzwischen hatte sie sich 1848 in Preu?en eingestellt. Mit Ausgang Juli b?rgerte sie sich in Berlin ein u. hielt sich hier mit Unterbrechung bis 1850; bald nachher zeigte sie sich in Stettin, Magdeburg u. im December in Halle , wo sie mit manchen Schwankungen im Verh舁tni? gr葹licher w?thete, als zu irgend einer anderen Zeit u. selbst in den gr??ten St臈ten. In gro?en Dorfschaften lag die H舁fte, ja 2/3 der Einwohner erkrankt darnieder, u. Halle selbst z臧lte eine Zeit lang Tag f?r Tag 50, 60–80 Todte. Unterdessen war sie auch in Ost- u. Westpreu?en, vorzugsweise in K?nigsberg u. Danzig, sowie im Gro?herzogthum Posen ausgebrochen u. zog verheerend durch Schlesien , ihren Hauptsitz in Breslau nehmend. In Sachsen erschien sie im October 1848 in Glauchau, u. es kamen einige F舁le in Wurzen, Leipzig u. Altenburg vor, jedoch sowohl einzeln als zumeist nicht heftig. Aus S?dru?land drang die Seuche 1848 nach den Donauf?rstenth?mern , Moldau u. Walachei, wo sie Jassy, Bukarescht u. Galacz am h舐testen betraf, u. nach den ?sterreichischen Staaten. Galizien u. Ungarn. In Wien verb?ndete sie sich Ende 1848 mit dem belagernden Heere, um die aufst舅dische Bev?lkerung zu z臧men. Im Herbst 1848 zeigten sich die ersten Spuren der Seuche in London, Edinburgh u. mehreren anderen St臈ten Gro?britanniens , ohne jedoch so verheerend wie in Ru?land u. an manchen Orten Deutschlands anzutreten. Am h舐testen wurde Schottland, bes. Glasgow , betroffen, indem von den in England u. Schottland bis Mitte Januar 18498118 Erkrankten, 3670 Gestorbenen u. 1894 Genesenen allein auf letzteres Land 6817 Erkrankte, 2968 Gestorbene u. 1724 Genesene kamen, u. die Krankheit, als sie Mitte Februar 1849 in England fast aufgeh?rt hatte, in Schottland immer noch ziemlich heftig fortdauerte. Irland wurde vorz?glich in Belfast heimgesucht. Ende 1848 zog sie sich auch nach Norwegen , wo bes. F舁le in Bergen vorkamen. Zu gleicher Zeit fast ergriff die Ch. Holland , bes. Amsterdam, Rotterdam u. Gr?ningen, breitete sich allm舁ig mehr u. mehr aus u. steigerte sich in Leyden, bes. aber in den an der See gelegenen armseligen Fischerd?rfern, zu einer verh舁tni?m葹igen Furchtbarkeit, wie sie etwa nur Halle aufzuweisen hat. Anfangs 1849 war sie hier ?berall im Abnehmen begriffen. Auch Belgien , bes. L?ttich u. Umgebungen, suchte sie heim u. blieb bis ins Jahr 1849 hier. Auch Amerika , namentlich die Seeh臟en, blieben nicht von der Ch. verschont, u. vor allen w?thete sie in Neuorleans, Texas etc., lie? jedoch Anfangs 1849 nach. Man war bisher gewohnt gewesen, die Ch. als einen Gast in Europa zu bezeichnen, allein nicht nur ihr langes, an manchen Orten jahre- u. noch l舅geres Verweilen, sondern auch ihre R?ckkehr im Jahre 1849 an den meisten u. ihr neues Auftreten auch an anderen Orten lie?en erkennen, da? sie sich einheimisch gemacht habe. So erschien sie Ende Januar 1849 in der T?rkei sowohl in Constantinopel, als auch in den Provinzen. In den Donauf?rstenth?mern suchte sie im Juli wieder die 1848 betroffenen. Orte, bes. Galacz u. Bukarescht, heim. In ヨsterreich trat sie schon Ende Januar wieder in Wien auf, wurde am heftigsten im Juni u. h?rte erst Mitte October auf; es kamen viele Erkrankungen, aber verh舁tni?m葹ig weniger Todesf舁le vor (im Ganzen starben in dem ?ffentlichen Krankenhause nur 1466 von 3469 Erkrankten). Im Mai brach sie in Presburg mit gro?er Heftigkeit aus; im Juni kam sie mit Gefangenen u. Verwundeten aus Ungarn nach Prag. In Ungarn aber u. im Mai in Krakau w?thete sie bes. unter den Russen; au?erdem Ende November in der N臧e von Olm?tz; einzelne Falle kamen im Juli auch in Teplitz vor; im August u. September wurde sie wieder in Venedig u. Triest heftiger, u. griff bes. seit Ende des Jahres in B?hmen in verschiedenen Gegenden um sich. In Preu?en begann sie in Posen , nach 2monatlichem Aufh?ren, im Februar 1849 wieder, betraf bes. das Milit舐, u. w臧rend sie im August die Stadt verlie?, w?thete sie in der Umgegend fort. In Schlesien , bes. in Breslau, wurde sie im Mai wieder sehr b?sartig, blieb bis gegen Ende Juli u. forderte diesmal, ganze Gassen bestreichend, ihre Opfer bes. aus dem mittleren u. auch gelehrten Stande. In Berlin begann sie Ende Mai wieder, verbreitete sich allm舁ig, erreichte im August ihren H?hepunkt u. nahm nach u. nach wieder ab bis Anfang December. In den 4 ?ffentlichen Ch-anstalten starben 804 von 1498 erkrankt Eingebrachten, in Privatwohnungen 2646 von 3731, in anderen Anstalten 64 von 142. Die Gesammtsumme der Gestorbenen war 3552, gr??er als in einem der fr?heren Jahre. Auch in Halle, wo sie im December vorigen Jahres arg aufgetreten war, wurde sie im Juni wieder sehr heftig, so da? schon bis Mitte d. M. 1016 gestorben waren. Auch in den westlichen Theilen der Monarchie, bes. in Trier, trat sie b?sartig auf. Auch Sachsen besuchte sie wieder, vom Juni bis September bes. Dresden u. Leipzig, dort milder als hier auftretend. In Norddeutschland zeigte sie sich im Mecklenburgischen, bes. in Schwerin; in Mitteldeutschland noch im Lippeschen, wo sie Ende August bes. in Stadthagen sehr heftig auftrat, seit Mitte September auch in Detmold; in Westdeutschland meist nur einzeln in W?rttemberg , z.B. in Vaihingen, wo sie im September wieder im Abnehmen begriffen war; in Hessen , zu Mainz, wo sie auch in das Correctionshaus drang, aber ebenfalls im September aufh?rte; in Baden , wo sie bes. in Mannheim b?sartig war. In Frankreich betraf sie wieder Paris sehr hart u. erreichte ihre H?he bes. im[75] Juni; in der ersten H舁fte des Jahres waren unter 33,174 Todten 15,677 an der Ch. Verstorbene; auch in Rochefort trat sie im August u. in Marseille im September sehr heftig auf. Sie ging auch ?ber das Meer in die franz?sischen Besitzungen nach Algier u. raffte in Oran im Herbste der Bev?lkerung weg. In Italien zeigten sich im August Spuren der Ch. in Rom; in Belgien starben vom Juni bis November zu Br?ssel 931 Menschen, u. in den Niederlanden wurden wegen der im August immer noch herrschenden Ch. die Kirchweihfeste nicht gefeiert. Sehr hart betraf sie wieder Gro?britannien , u. zwar umgekehrt wie im vorigen Jahre, vorzugsweise England. Sie machte seit dem Juni rasche Fortschritte, in Liverpool u. in London erreichte sie im September eine solche H?he, da? mehrere Kirchh?fe in der Stadt geschlossen u. ein allgemeines Kirchengebet bis zum Aufh?ren im ganzen Lande angeordnet wurde. Ende September wurde sie milder. Vom 17. Juni bis 3. October starben in London u. Umgegend 13,181 Menschen. Auch in Nordamerika herrschte sie fort, u. zwar nicht allein mehr in Seeorten, wie Neuorleans u. New-York, sondern sie drang auch nach dem Westen vor u. verbreitete sich seit August ?berhaupt in den ganzen Vereinigten Staaten u. Canada. In Asien selbst w?thete sie dieses Jahr in Siam u. zwar in einem solchen Grade, da? viele Leichen gar nicht verbrannt werden konnten. Mit Blitzesschnelle erschien sie am 17. Juni, war schon am 19. in voller Wirksamkeit u. hatte bereits nach 12 Tagen ?ber 20,000 Menschen weggerafft. In Bangkok u. Umgegend starben ?berhaupt in den 2–3 Wochen ihrer Dauer an 30,000 Menschen. Auch im Jahre 1850 zeigte sich die Ch. wieder an vielen der schon gew臧lten od. bisher noch unber?hrten Orte, in Leipzig, Pegau, Magdeburg, Berlin etc., haupts臘hlich aber im Juli bis September in Braunschweig u. Paderborn . Merkw?rdig war ihr Zusammentreffen mit der Kartoffelkrankheit u. an manchen Orten mit einem Sterben unter den Thieren. Im April 1851 nahm die Krankheit in Java , bes. jn Samarang einen epidemischen Charakter an. ワber die H舁fte der Erkrankten starben, darunter gr??tentheils Eingeborene. Auch das K?nigreich Makassar auf der Insel Celebes wurde von der Seuche heimgesucht. Mit bei weitem gr??erer Heftigkeit als fr?her hauste sie 1852 in Polen , drang nach Posen ein u. griff in den D?rfern u. kleinen St臈ten schnell t?dtend um sich. In Kalisch erlagen der Krankheit 60 Procent der Bev?lkerung, davon die H舁fte Kinder. Im Juni 1853 war Petersburg der Schauplatz ihrer Verheerungen; von Juli bis August zeigte sie sich in Kopenhagen , zugleich auch in Mexico u. in der Havanna , wo vorzugsweise die schwarze Bev?lkerung von ihr zu leiden hatte. Im Jahre 1854 begegnen wir der Ch. zun臘hst in Griechenland , wo sie im Pir舫s u. auf der Insel Syra w?thete. Mit Beginn der warmen Jahreszeit treffen wir sie in Unteritalien , in Neapel u. in Palermo. Von dort wendete sie sich nach Norden, u. zeigte sich im October in Mailand. Auch die Schweiz blieb dies Mal nicht unverschont, u. einzelne F舁le, welche in Tessin u. Aargau vorkamen, stie?en die Meinung der Arzte um, welche die Schweiz der Seuche unzug舅glich erkl舐t hatten. In Deutschland wurde namentlich Baiern w臧rend des Sommers von der Ch. heimgesucht, vor Allem die gr??eren St臈te Augsburg, N?rnberg u. M?nster. Zu gleicher Zeit trat sie wieder im s?dlichen Frankreich , in Marseille, wo man w臧rend ihrer Dauer im Juli die Schulen schlo? in Strasburg Anfang August u. in den D?rfern des Departements der Oberen Marne verheerend auf. Ferner grassirte sie im ganzen S?den von Andalusien u. in der Hauptstadt Spaniens . Auch im Jahre 1855 kam die Ch., wenn auch mit bedeutend geringerer Heftigkeit sporadisch an verschiedenen Gegenden des mittleren Europa vor. Am gef臧rlichsten erwies sie sich unter den Truppen, welche in der T?rkei u. in der Krim w臧rend des orientalischen Krieges angeh舫ft waren. In Preu?en hatte jede Provinz mehr od. weniger von ihr zu leiden. Am meisten Sachsen u. von den St臈ten Halle. Unter den Orten, welche in diesem Jahre zum ersten Male von der Seuche befallen wurden, ist noch Basel hervorzuheben. Auch nach Brasilien wurde sie im Juli durch Auswanderer geschleppt, welche in Para landeten. Von dort verbreitete sich die Seuche weiter u. raffte von Juli 1855 bis April 1856, wo sie erlosch, in Rio de Janeiro an 5000 Menschen hin. Ende 1856 waren die Spuren der Ch. im mittleren u. s?dlichen Europa fast g舅zlich verschwunden, doch brach sie 1857 pl?tzlich in Schweden aus. Ende 1857 war sie in ganz Europa erloschen. Seit den letzten Jahren ist f?r die Statistik der Ch. von Seiten einzelner Regierungen viel geschehen, so sind namentlich in ヨsterreich u. Preu?en genaue Nachweise ?ber das Auftreten u. Verlaufen der Krankheit in den verschiedenen Landestheilen zusammengestellt. In Preu?en starben von 1831–1855 11,345,879 Menschen, darunter 223,707 an der Ch. od. durchschnittlich im Jahre zwischen 8000 u. 9000, d. i. beinahe 2 Procent der Gestorbenen ?berhaupt. Das verheerendste Jahr war 1849, in welchem 25,315 der Seuche erlagen. Den gr??ten Menschenverlust hatte die Provinz Preu?en, welche in 9 Jahren 73,309 Bewohner an der Ch. verlor.

III. Literatur . Aret與s, De causis acut. morborum 2,5. 14. W. Scott, Report of the epidemic cholera, as it has appeared in the territory subject to the presidency of fort St. Georg , Madras 1824, deutsch Berl. 1832; Wh. Ainslie, Observations on the Cholera morbus of India , Lond. 1825; Tytler, On morbus oryzeus, Calcutta 1820; Lichtenst臈t, Die asiatische Ch. in Ru?land 1829–31, Berl. 1830–31, 3 Liefer.; Harle?, Die indische Ch., Braunschw. 1831, 2 Thle.; v. Rein, Die orientalische Ch., Jena 1832; Heyfelder, Betrachtungen ?ber die Ch., Bonn 1832, 2 Thle.; Casper, Die Behandlung der asiatischen Ch. durch K舁te, Berl. 1832; R. Froriep, Die Symptome der Ch., Berl. 1832; Ph?bus, ワber den Leichenbefund in der orientalischen Ch., Berl. 1833; Statistische Notizen in Anton, Die bew臧rtesten Heilformeln f?r die epidemische Ch., Lpz 1849. Au?erdem sind von den zahlreichen Schriften der Ch-literatur anzuf?hren: Dieffenbach, Physiologisch-chirurgische Beobachtungen bei Ch-kranken (Preisschrift), 2. Aufl. G?strow 1839; Jos. Wagner, Medicinisch-praktische Abhandlung ?ber die asiatische Ch., Prag 1836; August Siebert, Zur Genesis u. Therapeutik der epidemischen Ch. etc., Bamb. 1837; Mar. Strehler, Die morgenl舅dische Brechruhr, ebd. 1837; Kopp, Generalbericht[76] ?ber die Ch-epidemie in M?nchen im J. 1836, M?nch. 1837; Spring, Ursprung etc. der wandernden Ch., ebd. 1837; v. Breuning, Der asiatischen Brechruhr Erkenntni? u. Heilart, Wien 1837; G. L. Dietrich, Beobachtung u. Behandlung des wandernden Brechdurchfalls in M?nchen, N?rnb. 1837; C. Endres, Aphoristische Bemerkungen zur Pathologie der asiatischen Brechruhr, Ulm 1837; Pfeufer, Bericht ?ber die Ch. in Mittenwalde, M?nch. 1837; Schlaginweit, Erfahrungen u. Beobachtungen ?ber die epidemische Brechruhr in M?nchen, ebd. 1837; Isensee, Charte der geographischen Verbreitung u. des Ganges der Ch.; L. B?hm, Die kranke Darmschleimhaut in der asiatischen Ch., Berl. 1838; C. Hergt, Geschichte der beiden Chepidemien des s?dlichen Frankreichs 1834 u. 1835, Kobl. 1838; Rampoli, Die orientalische Brechruhr in M?nchen, Stuttg. 1838; Magendie, Vorlesungen ?ber die epidemische Ch., deutsch von S. Hirsch, Lpz. 1839; A. Petit de Maurienne, Recherches sur les causes etc. du cholera, Par. 1841; Cowdell, A disquisition du pestilent. Cholera, 1848; Heidler, Die epidemische Ch., 1848; Levy, Die Ch-heilung durch salpetersaures Silber, 1849; Heimann, Die Ch-epidemie in K?ln, 1850; St臠er, Die Ch. als Krankheit der Haut, 1850; Riecke, Die asiatische Ch. u. die Gesundheitspflege, 1850; Hamernjk, Die Ch-epidemie, Prag 1850; Brochard, Du mode de propagation du Ch. etc., 1851; Pruner-Rey, Die Weltseuche Ch. u. die Polizei der Natur, 1851; Siegert, Das Eis als Heilmittel der asiatischen Ch., 2. Aufl. 1852; C. Becker, Die Ch., Ursachen u. Heilung durch Wasser, C?then 1853; F. Brefeld, Die endliche Austilgung der asiatischen Ch., Bresl. 1854; Pettenkofer, ワber die Verbreitungsart der Ch., M?nch. 1855. Durch die in neuester Zeit zur Ermittelung des Wesens der Ch. aufgenommenen physikalisch-chemischen Untersuchungen des Blutes u. der Secretionen bei Ch-kranken haben sich verdient gemacht: Hermann, Stromeyer, Wittstock, Buchheister u. Noodt, Thomson, O'Shaugnessy, Lassaigne, Rayer, Donn?, Meyer, Middeldorpf u. A., welche ihre Mittheilungen in eigenen Schriften od. in Journalen niederlegten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 69-77.
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Romantische Geschichten III. Sieben Erz臧lungen

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Romantik! Das ist auch ? aber eben nicht nur ? eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gef?hlswelt gegen die von der Aufkl舐ung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erz臧lungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder m舐chenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten B舅den hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererz臧lungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.

456 Seiten, 16.80 Euro

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