INFANTERIE-
REGIMENTER
Ein Infanterie-Regiment bestand aus zwei Bataillonen zu je f?nf Musketier-Kompanien und ? seit 1735 ? einer Grenadier-Kompanie, die im Felde aus jeweils zwei Regimentern ein Grenadier-Batailion bildeten. Der Regiments-Unterstab umfa?te Regiments-Tambour, sechs Oboisten, sechs Pfeifer, B?chsenmacher und Sch臟ter, Auditeur und Profo?, Feldprediger, Quartiermeister, Regiments-Feldscher mit zw?lf Kompanie-Feldschers. Der personelle Mobilmachungszustand wurde durch Mitnahme von ワberkompletten ohne Gewehr erreicht, die dann die Fehlpl舩ze auff?llten, um die vorgeschriebene dreigliedrige Rotten-Zahl zu sichern. So kam es 1740 zu einer Einsatz-St舐ke von 50 Offizieren, 118 Unteroffizieren, zw?lf Oboisten und Pfeifern, 38 Tambours, zw?lf Zimmerleuten, 196 Grenadieren und 1.220 Musketieren, insgesamt 1.646 Soldaten. 1743 erh?hte der K?nig alle Grenadier-Kompanien um 30 Mann auf 120 Gemeine. 1756 lie? der K?nig die alten ワberkompletten bewaffnen und in die Front eintreten: Damit hatte die Musketier-Kompanie jetzt 125 Mann plus sieben ohne Gewehr, die Grenadier-Kompanie 134 und sechs ohne Gewehr, d. h. das Musketier-Bataillon 702, das Grenadier-Bataillon 602 K?pfe Gefechtsst舐ke. Mit den doppelten ワberkompletten besa? das Regiment 1.320, das Grenadier-Bataillon 560 Gemeine. Im Januar 1757 folgte die n臘hste letzte Verst舐kung aller Kompanien um noch einmal 30 Mann. Damit verf?gte das Regiment ?ber 1.620 Gemeine, insgesamt 1 .800 Soldaten, das Grenadier-Bataillon ?ber 680 Gemeine, insgesamt 754 K?pfe. Das Regiment hatte fast drei Bataillone alter St舐ke.
Zuerst wurden die Regimenter unterschieden nach "zu Fu?", "zu Pferde" und Dragoner. Da die ersten Fu?-Regimenter nur Musketiere waren, blieb dieser Begiff an ihnen haften, als ab 1676 Grenadiere in Brandenburg nach franz?sischem Vorbild eingef?hrt und ab 1735 in Kompanien formiert wurden und der K?nig seine 24 neuen Regimenter F?siliere nannte, mit Ausnahme I.R. 34 und 50. Die traditionelle Bezeichnung "zu Fu?" erschien wieder bei den 1. bis 5. Garde-Regimentern zu Fu? in Potsdam, Berlin und Spandau der Kgl. Preu?. Armee. Die Grenadiere waren Eingreif- und Elite-Einheiten, die in den Feldz?gen ab 1740 mit vier Kompanien aus zwei Regimentern wechselnd zu Bataillonen zusammentraten und im Siebenj臧rigen Krieg st舅dig zusammenblieben. Die Grenadiere der Garnison-Regimenter bildeten St舅dige Grenadier-Bataillone. Erst im Frieden traten sie wieder zu ihren Stamm-Regimentern zur?ck. Das Regiment bildete damals die gr??te Truppeneinheit. Sein Chef war stets ein Stabsoffizier, meist ein General oder eine F?rstlichkeit. Bei Namensgleichheit wurde mit "Alt"- und "Jung"- unterschieden. Nummern bekamen die Regimenter erst am 1. Oktober 1806, sie wurden aber bereits seit 1784 benutzt zur besseren Unterscheidung, auch Vereinheitlichung.
Etwa gleichzeitig mit dem Verschwinden der Piken war in den Heeren Europas schlie?lich doch das bis dahin vorherrschende Luntenschlo? durch das Steinschlo? verdr舅gt worden; ein Proze?, der ein ganzes Menschenalter angedauert hatte. Einheitswaffe war nun das mit einem Bajonett versehene Steinschlo?gewehr, die Flinte (franz. fusil). Daher hie? der Normalinfanterist in fast allen Heeren nun F?silier. Ausnahmen gab es nur in wenigen L舅dern, so in Preu?en, wo man aus traditionellen Gr?nden an der alten Bezeichnung Musketier festhielt, obwohl jetzt auch dieser eine Bajonettflinte f?hrte. F?silier wurden hier nur die neuerrichteten Infanterie-Regimenter genannt, an deren K?rpergr??e man geringere Anforderungen stellte und die deshalb f?r die zweite Linie der Schlachtordnung bestimmt waren. Erst ganz zum Schlu? der Epoche sollte in Preu?en dieser Begriff des F?siliers einen Bedeutungswandel erleben, als er auf eine neugeschaffene leichte Infanterie ?berging, die Elitecharakter erlangte.