Ylang-Ylang-Öl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ylang-Ylang-Öl aus Cananga odorata

Mit Ylang-Ylang-Öl bezeichnet man verschiedene ätherische Öle, die mit unterschiedlichen Destillationstechniken aus unterschiedlichen Blütenvarietäten des tropischen Ylang-Ylang-Baumes gewonnen werden.[1]

Ein ähnliches Öl (Champacaöl) liefert Magnolia champaca .[2] Es darf nicht verwechselt werden mit Champaca- oder Guajakholzöl, welches von Bulnesia sarmientoi oder von Guaiacum officinale und Guaiacum sactum stammt.[3] [4] [5]

Ylang-Ylang-Öl

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Ylang-Ylang (Cananga odorata)

Aus den Blüten von Cananga odorata wird Ylang-Ylang-Öl (FEMA 3119[6] ) durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Es werden hierfür die niederen Fraktionen verwendet.[5] [7]

Sicherheitshinweise
Name

Ylang Ylang Öl Extra aus Cananga odorata

CAS-Nummer

8006-81-3

EG-Nummer

281-092-1

ECHA-InfoCard

100.073.698

H- und P-Sätze H: 302​‐​315​‐​317​‐​319
P: 101​‐​103​‐​264​‐​270​‐​280​‐​301+312​‐​302+352​‐​330​‐​337+313​‐​501 [8]

Die Destillation erfolgt fraktioniert. So ergeben sich mehrere Qualitäten (Extra Superior, I, II und III) des Öls, je nachdem wie lange destilliert wird. Entsprechend ist Extra gelblich-ölig mit süß-blumigem Duft, während III ein gelbes Öl mit süß-blumigem Holzgeruch darstellt. Der kommerzielle Hauptproduktionsort ist auf Madagaskar und den Komoren und es werden nur die dort wachsenden Varietäten verwendet.

Zusammensetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die intensiveren Duftstoffe in den ersten Fraktionen sind p-Kresylmethylether (5–16 %), Methylbenzoat (4–9 %), (−)-Linalool (7–24 %), Benzylacetat (5,5–17,5 %) und Geranylacetat (2,5–14 %). Die in den minderwertigeren Fraktionen in höherem Maß enthaltenen Inhaltsstoffe sind Sesquiterpene wie Caryophyllen, Germacren-D und (E,E)-α-Farnesen (insg. bis zu 70 % in III). Die Dichte liegt bei 0,95–0,975 (Extra) bzw. 0,905–0,925 (III).[9]

Ylang-Ylang-Öl wird bei der Herstellung von Parfüms (zum Beispiel Chanel No 5 ), parfümierten Seifen und bei der Aromatherapie verwendet. In vielen Ländern gilt es als Heilöl. Auch in Lebensmitteln wie Speiseeis, Süßigkeiten und Kaugummi wird es eingesetzt.[1]

Das Kanangaöl (Canangaöl, FEMA 2232[10] ) wird ebenfalls aus den Blüten des Ylang-Ylang destilliert, allerdings aus anderen Fraktionen. Nur die höheren Fraktionen oder auch das Gesamtdestillat.[4] [5] [7] In Kosmetikprodukten wird es in der Liste der Inhaltsstoffe als CANANGA ODORATA FLOWER CERA (INCI)[11] aufgeführt.

Sicherheitshinweise
Name

Ylang Ylang Öl Extra aus cananga odorata hook. f. and thomas. oil java

CAS-Nummer

68606-83-7

GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [12]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [12]

Zusammensetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In seiner Zusammensetzung ist das Kanangaöl dem Ylang-Ylang-Öl ähnlich. Neben 2-Phenylethanol, Geraniol, Nerol und Nerolidol enthält es noch größere Mengen der Sesquiterpen-Kohlenwasserstoffe, aber nur sehr wenig Methylbenzoat und Benzylacetat.[1] Die Dichte liegt bei 0,906–0,923, der Brechungsindex bei 1,4950–1,5050.[12]

Die Verwendung des Kanangaöls ist ähnlich dem Ylang-Ylang-Öl. Der geringere Ester-Gehalt begünstigt Kanangaöl für den Einsatz in Seifenparfüms.[1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. a b c d Eintrag zu Ylang-Ylang-Öle. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 24. April 2017.
  2. Fred Winter: Handbuch der gesamten Parfumerie und Kosmetik. Zweite Auflage, Springer, 1932, ISBN 978-3-662-01812-5 (Reprint), S. 55 ff.
  3. R. Hänsel, K. Keller, H. Rimpler: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage, Drogen: E–O, Springer, 1993, ISBN 978-3-642-63427-7 (Reprint), S. 350.
  4. a b George A. Burdock: Fenaroli’s Handbook of Flavor Ingredients. Fifth Edition, CRC Press, 2005, ISBN 0-8493-3034-3, S. 244 f, 737 f, 1334, 1911 ff.
  5. a b c E. Gildemeister: Die ätherischen Öle. 3. Auflage, 2. Band, Schimmel, 1929, S. 559–563, 579–593, 910 ff, online auf publikationsserver.tu-braunschweig.de, abgerufen am 21. September 2019.
  6. Eintrag zu FEMA 3119 in der Datenbank der Flavor and Extract Manufacturers Association of the United States .
  7. a b B. Fischer, C. Hartwich: Hagers Handbuch der Pharmaceutischen Praxis. Zweiter Band, Springer, 1902, ISBN 978-3-642-50373-3 (Reprint), S. 1068.
  8. a b Eintrag zu Ylang ylang flower oil bei thegoodscentscompany.com, abgerufen am 24. April 2017.
  9. H. Surburg, J. Panten: Common Fragrance and Flavor Materials: preparation, properties, and uses. Wiley-VCH, Weinheim 2006, ISBN 3-527-31315-X, S. 237 f.
  10. Eintrag zu FEMA 2232 in der Datenbank der Flavor and Extract Manufacturers Association of the United States .
  11. Eintrag zu CANANGA ODORATA FLOWER CERA in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  12. a b c Eintrag zu Cananga oil bei thegoodscentscompany.com, abgerufen am 24. April 2017.
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ylang-Ylang-Öl&oldid=239958580"