Xylenolorange
Strukturformel | |
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Strukturformel von Xylenolorange | |
Allgemeines | |
Name | Xylenolorange |
Andere Namen |
3,3-Bis(N,N-bis(carboxymethyl)aminomethyl)kresolsulfonphthalein |
Summenformel |
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Kurzbeschreibung |
rotbraunes kristallines Pulver[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
216-553-8
ECHA-InfoCard
100.015.049
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Eigenschaften | |
Molare Masse | |
Aggregatzustand |
fest |
Schmelzpunkt | |
Löslichkeit |
gut in Wasser (510 g·l−1 bei 20 °C, Tetranatriumsalz)[2] [3] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: keine H-Sätze |
P: keine P-Sätze[2] |
Xylenolorange ist ein Triphenylmethanfarbstoff und gehört zur Gruppe der Sulfonphthaleine. Es ist das Sulfonanalogon zu Metallphthalein. Es wird als Indikator in der Komplexometrie verwendet.
Chemische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Xylenolorange enthält eine Sulfonsäure-, vier Carboxy-, zwei Amino- und zwei Hydroxygruppen, die jeweils protoniert bzw. deprotoniert werden können. Bei pH ≈ 4,5 liegt Xylenolorange in einer zitronengelben Form vor.[4] In dieser Form bildet Xylenolorange mit einigen mehrwertigen Metallionen einen schwachen rot- bis rotviolettgefärbten Komplex, der durch Zugabe eines stärkeren Komplexbildners wie zum Beispiel EDTA wieder zerstört wird.[5]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Xylenolorange wird als Tetranatriumsalz in der Komplexometrie, vor allem bei der Bismut- und Bleigehaltsbestimmung, als Indikator eingesetzt. Im Gegensatz zu Eriochromschwarz T erfolgt die Titration im sauren Medium bei pH ≈ 4–5. Weiterhin wird Xylenolorange in der Biologie eingesetzt, um Remodellingvorgänge in vivo in Knochen sichtbar zu machen, da es in neu gebildeten Knochen eingelagert wird.[6] Auch kann es zur Färbung von Mikrorissen in Knochen hergenommen werden, da es an die freien Metallionen der Oberfläche bindet.[7] Xylenolorange besitzt sein Absorptionsmaximum etwa bei 546 nm und das Emissionsmaximum bei 580 nm[8] wobei diese sich leicht ändern abhängig von den gebundenen Ionen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- E. Merck (Hrsg.): Komplexometrische Bestimmungen mit Titriplex. Darmstadt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Eintrag zu Xylenolorange. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. Dezember 2014.
- ↑ a b c Datenblatt Xylenolorange Tetranatriumsalz bei Merck, abgerufen am 25. Dezember 2019.
- ↑ Eintrag zu Xylenol Orange, sodium salt bei Thermo Fisher Scientific , abgerufen am 13. Oktober 2023.
- ↑ Skriptum zur Komplexometrie (PDF; 324 kB).
- ↑ Universität Leipzig, Institut für analytische Chemie: Ausgewählte Titrationen (Memento vom 25. April 2012 im Internet Archive )
- ↑ Berton A. Rahn, Stephan M. Perren: Xylenol Orange, A Fluorochrome Useful in Polychrome Sequential Labeling of Calcifying Tissues. In: Stain Technology. 46, 1971, S. 125–129; doi:10.3109/10520297109067836.
- ↑ T. C. Lee, T. L. Arthur, L. J. Gibson, W. C. Hayes: Sequential labelling of microdamage in bone using chelating agents. In: Journal of Orthopaedic Research. 18, 2000, S. 322–325; doi:10.1002/jor.1100180222.
- ↑ Olympus Fluorochrome Tabelle (Memento vom 4. März 2011 im Internet Archive )