Werner Pledath
Werner Pledath (* 26. April 1898 in Berlin; † 5. Dezember 1965 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Pledath wirkte in mehr als 120 deutschen Spielfilmen mit.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Pledath besuchte die Schauspielschule des Deutschen Theaters zu Berlin und arbeitete ab 1922 an verschiedenen Berliner Bühnen, so u. a. am Deutschen Theater, am Hebbel-Theater und begründete die progressive „Gruppe Junger Schauspieler". Seit 1923 spielte er auch in einigen Filmen mit, verstärkte seine Leinwandpräsenz aber mit dem Aufkommen des Tonfilms. Daneben auch umfangreiche Synchrontätigkeit; Pledath zählte in den 1930er-Jahren zu einem vielbeschäftigten Synchronsprecher. In der Zeit des Nationalsozialismus kam er bei Kriegsende noch auf die Gottbegnadeten-Liste.
Nach Kriegsende führte ihn von 1949 bis 1961 ein Engagement als Charakterdarsteller ans Deutsche Theater in seine Heimatstadt, gefolgt von Film- und Fernsehaufgaben für den Deutschen Fernsehfunk (DFF) und die DEFA. In zahlreichen kleinen und größeren Rollen konnte er neben 15 DEFA-Spielfilmen, in einigen sogenannten Stacheltieren und frühen Fernsehinszenierungen überzeugen, wie beispielsweise 1950 als Wirtschaftssaboteur Benthin in dem unter der Leitung von Slatan Dudow und Kurt Maetzig entstandenen Film Familie Benthin .
Nach dem Bau der Berliner Mauer musste der in West-Berlin lebende Pledath seine Tätigkeit für das Deutsche Theater sowie sämtliche Filmaufgaben im Ostteil der Stadt einstellen. Fortan spielte er nur noch gelegentlich an Westberliner Bühnen, so am Hansa-Theater und an der Schaubühne am Lehniner Platz.
Werner Pledath war seit 1933 mit der Schauspielerin Loni Michelis verheiratet.
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1923: Der Mensch am Wege
- 1931: Gassenhauer
- 1931: Wer nimmt die Liebe ernst?
- 1932: Es wird schon wieder besser
- 1932: Fünf von der Jazzband
- 1932: Ich bei Tag und Du bei Nacht
- 1932: Die unsichtbare Front
- 1932: Unmögliche Liebe
- 1933: Liebelei
- 1933: Johannisnacht
- 1933: Skandal in Budapest
- 1934: Mutter und Kind
- 1934: Die Abschieds-Symphonie
- 1934: Der alte und der junge König
- 1935: Pygmalion
- 1935: Viktoria
- 1935: Die Heilige und ihr Narr
- 1935: Der höhere Befehl
- 1935: Der mutige Seefahrer
- 1936: Der Kurier des Zaren
- 1936: Mädchenjahre einer Königin
- 1936: Port Arthur
- 1936: Savoy-Hotel 217
- 1936: Weiße Sklaven
- 1936: Gleisdreieck
- 1937: Alkohol und Steuerrad
- 1937: Die Kronzeugin
- 1937: Der Mustergatte
- 1937: Das schöne Fräulein Schragg
- 1937: Solo per te
- 1937: Gewitterflug zu Claudia
- 1937: Kreutzersonate
- 1937: Zu neuen Ufern
- 1937: Ein Volksfeind
- 1937: Mutterlied
- 1938: Am seidenen Faden
- 1938: Dreiklang
- 1938: Dreizehn Mann und eine Kanone
- 1938: Heimat
- 1938: Klimbusch macht Wochenende
- 1938: Der Maulkorb
- 1938: Rote Orchideen
- 1938: Der Skarabäus
- 1938: Der Tag nach der Scheidung
- 1938: Die Nacht der Entscheidung
- 1938/50: Preußische Liebesgeschichte
- 1939: La casa lontana
- 1939: Der falsche Admiral
- 1939: Der Gouverneur
- 1939: Das große Los
- 1939: Die gute alte Zeit
- 1939: Ein hoffnungsloser Fall
- 1939: Im Namen des Volkes
- 1939: In letzter Minute
- 1939: Irrtum des Herzens
- 1939: Kornblumenblau
- 1939: Der Polizeifunk meldet
- 1939: Robert Koch, der Bekämpfer des Todes
- 1939: Rosemarie will nicht mehr lügen
- 1939: Der singende Tor
- 1939: Flucht ins Dunkel
- 1940: Achtung! Feind hört mit!
- 1940: Fahrt ins Leben
- 1940: Herz ohne Heimat
- 1940: Die Rothschilds
- 1940: Seitensprünge
- 1940: Aus erster Ehe
- 1940: Die 3 Codonas
- 1940: Unser Fräulein Doktor
- 1941: Ich klage an
- 1941: Ohm Krüger
- 1941: Ein Windstoß
- 1942: Diesel
- 1942: Die Entlassung
- 1942: Rembrandt
- 1942: Zwischen Himmel und Erde
- 1943: Du gehörst zu mir
- 1943: Ein glücklicher Mensch
- 1943: Die goldene Spinne
- 1943: Lache Bajazzo
- 1943: I pagliacci
- 1943: Tolle Nacht
- 1943: Zirkus Renz
- 1944: Die Degenhardts
- 1944: Das schwarze Schaf
- 1944: Um neun kommt Harald
- 1944: Melusine
- 1944: Schicksal am Strom
- 1944/48: Frech und verliebt
- 1944/49: Ruf an das Gewissen
- 1944/49: Wie sagen wir es unseren Kindern?
- 1945: Shiva und die Galgenblume (unvollendet)
- 1945: Eines Tages
- 1948: Straßenbekanntschaft
- 1949: Die blauen Schwerter
- 1950: Familie Benthin
- 1950: Der Rat der Götter
- 1950: Die Jungen vom Kranichsee (DEFA – Regie: Arthur Pohl)
- 1951: Die letzte Heuer
- 1951: Zugverkehr unregelmäßig
- 1952: Das verurteilte Dorf
- 1953: Anna Susanna
- 1954: Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse
- 1955: Ernst Thälmann – Führer seiner Klasse
- 1955: Hotelboy Ed Martin
- 1959: Weißes Blut
Synchronisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1943 (1946): Konstantin Michailow als Emir von Buchara in Nasreddin in Buchara
Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1950: Bertolt Brecht: Die Mutter – Regie: Bertolt Brecht (Berliner Ensemble im Deutschen Theater Berlin)
- 1952: George Bernard Shaw: Pygmalion (Pickering) – Regie: Rudolf Noelte (Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele)
- 1953: Konstantin Issajew/Alexander Galitsch: Fernamt ...Bitte melden (Kirpitschnikow) – Regie: Rudolf Wessely (Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele)
- 1953: Heinar Kipphardt: Shakespeare dringend gesucht (Monhaupt) – Regie: Herwart Grosse (Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele)
- 1953: Alexander Kron: Das tote Tal (Semjon) – Regie: Herwart Grosse (Deutsches Theater Berlin)
- 1954: Albert Maltz Hotelboy Ed Martin (Gangster) – Regie: Ernst Kahler (Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele)
- 1955: Alfred Matusche: Die Dorfstraße (Pfarrer) – Regie: Hannes Fischer (Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele)
- 1955: Arno Holz: Sozialaristokraten (Buchdrucker) – Regie: Ernst Kahler (Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele)
- 1957: Frances Goodrich: Das Tagebuch der Anne Frank – Regie: Emil Stöhr (Deutsches Theater Berlin)
- 1958: Eduardo de Filippo: Weh‘ dem, der träumt (Vater Cimmaruta) – Regie: Rudolf Wessely (Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele)
- 1961: Günter Weisenborn Die Illegalen (Gastwirt) – Regie: Ernst Kahler/Horst Drinda (Deutsches Theater Berlin – Kammerspiele)
Hörspiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1947: Friedrich Karl Kaul: Mord – Regie: Josef Pelz von Felinau (Berliner Rundfunk)
- 1947: Konstantin Simonow: Mister Smith schreibt ein Buch (Die russische Frage); – Regie: Hannes Küpper (Berliner Rundfunk)
- 1947: Curt Goetz: Hokuspokus – Regie: Hanns Farenburg (Berliner Rundfunk)
- 1948: Hermann Turowski: Singe, Säge, singe – Regie: Hanns Farenburg (Berliner Rundfunk)
- 1951: Karl Georg Egel: Das Lied von Helgoland – Regie: Gottfried Herrmann (Berliner Rundfunk)
- 1951: Heinrich von Kleist: Der zerbrochene Krug (Gerichtsrat Walter) – Regie: Werner Wieland (Hörspiel – Berliner Rundfunk)
- 1952: Albert Maltz: Der Fall Morrison – Regie: Wolfgang Langhoff (Berliner Rundfunk)
- 1952: Friedrich Karl Kaul/Günther Cwojdrak: Chicago 1886 – Regie: Gottfried Herrmann (Berliner Rundfunk)
- 1953: Herbert Torbeck/Manda Torbeck: Die letzte Meldung (Jaudel) – Regie: Wolfgang Schonendorf (Hörspiel – Berliner Rundfunk)
- 1953: Carl Sternheim: Die Kassette (Dettmichel, Notar) – Regie: Werner Wieland (Hörspiel – Berliner Rundfunk)
- 1953: Maximilian Scheer: Die Rosenbergs (Dr. Bloch) – Regie: Maximilian Scheer (Berliner Rundfunk)
- 1954: Johannes R. Becher: Die Winterschlacht – Regie: Hedda Zinner (Rundfunk der DDR)
- 1955: Leonhard Frank: Die Ursache (Gerichtsvorsitzender) – Regie: Martin Flörchinger (Rundfunk der DDR)
- 1955: Anna Seghers: Das siebte Kreuz (Overkamp) – Regie: Hedda Zinner (Rundfunk der DDR)
- 1957: Jean-Paul Sartre: Nekrassow (Chefredakteur Palotin) – Regie: Erich-Alexander Winds (Rundfunk der DDR)
- 1958: Gerhard Rentzsch/Karl Wagert: Der Fall van der Lubbe (Gerichtspräsident) – Regie: Erich-Alexander Winds (Rundfunk der DDR)
- 1959: Karlernst Ziem/René Ziem: Der Fall Dinah Furner (Rechtsanwalt Barnett) – Regie: Werner Grunow (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1961: Rolf Schneider: Prozeß Richard Waverly (Richter) – Regie: Otto Dierichs (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1961: Heinrich Böll: Zum Tee bei Doktor Borsig (Söntgen) – Regie: Wolfgang Brunecker (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Frank-Burkhard Habel, Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002, ISBN 3-89602-391-8.
- Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 250.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 261.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Werner Pledath bei filmportal.de
- Werner Pledath bei IMDb
- Pledath mit Bild bei cyranos.ch
- Pledath mit Bild bei defa-sternstunden.de
Personendaten | |
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NAME | Pledath, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Synchronsprecher |
GEBURTSDATUM | 26. April 1898 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 5. Dezember 1965 |
STERBEORT | Berlin |