Vescovi von Ulzbach

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Wappen bei Tyroff, gemäß Reichsadelsbestätigung von 1664.

Vescovi von Ulzbach war der Name eines briefadligen Geschlechts aus dem Trentino, das in den Freiherrenstand erhoben wurde und sich später über Tirol nach Bayern ausbreitete.

Wappen am Palazzo Martini
Wappen links am Turm

Das Geschlecht stammte ursprünglich aus dem Etschland. 1569 wirkte der aus dem Val di Sole stammende Bartholomäus, Sohn von Johann Vescovi, als Diakon in Brixen, sowie von 1606 bis 1610 als Kurat in Sankt Christina.[1] Erzherzog Ferdinand II. von Tirol verlieh am 2. Januar 1583 dem promovierten Arzt in Brixen, Stefan und seinem Bruder, dem Priester Johann Peter Vescovi die Adelsfreiheit und einen Wappenbrief.[2] [3] Am 14. April 1664 erfolgte in Regensburg die Bestätigung des Reichsadels für die Brüder Stefan und Ludwig de Vescovi.[4] 1691 wurde die Familie, durch Teilnahme eines Angehörigen als Abgeordneter am Tiroler Landtag, in die dortige Adelsmatrikel immatrikuliert.[5] [6] Am 20. Mai 1708 erlangte der oberösterreichische Hofkammerrat Vergil von Vescovi in Wien den Freiherrenstand, das Prädikat „von Ulzbach" und eine Wappenbesserung.[7] [8]

Durch die Heirat von Theresia Vescovi 1717 mit Karl Martini von Calliano, kam der später sogenannte Palazzo Martini in Mezzocorona an die Familie der Grafen Martini von Griengarten und Neuhof. Johann Anton von Vescovi aus Mezzocorona studierte von 1742 bis 1744 Philosophie an der Universität Innsbruck, 1744 errang er den Grad Magister und war darauf von 1744 bis 1748 in Rom Schüler am Priesterseminar Collegium Germanicum.[9] Ebenso Johann Michael von Vescovi aus Mezzocorona der nach einem Studium der Philosophie in Innsbruck, welches er 1704 ebenfalls als Magister abschloss, 1706 in Salzburg ein Rechtsstudium begann. 1738 erscheint er als Kurat in Vermiglio.[10] Franz Christoph von Vescovi aus Mezzocorona studierte von 1728 bis 1730 in Innsbruck Physik und von 1730 bis 1735 an der Universität Dillingen Theologie. 1734 zum Priester geweiht, wurde er 1744 Pfarrer in Livo.[11] 1752 fungierte Johann Nepomuk von Vescovi als „Hauptriegler" von Mezzocorona,[12] sowie 1771 Stefanus di Vescovi als Gemeindeausschuss von Mezzocorona bzw. Kronmetz.[13] Am 15. August 1815 wurde der vormals fürstlich-passauische Hofkammerrat und damalige Besitzer der ehemaligen Klosterrealitäten in Roth Peter Joseph von Vescovi (* 1750) inkl. Nachkommen in die Adelsklasse des Königreich Bayern immatrikuliert.[14] Die Freiherren Vescovi von Ulzbach sind darauf erloschen.

Einzelnachweise

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  1. Vescovi, Bartholomäus – Oberdeutsche Personendatenbank. Abgerufen am 26. Februar 2025. 
  2. Vescovi Stefan. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. 1. Januar 2019, abgerufen am 25. Februar 2025. 
  3. Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. Ferdinandeum, 1875, S. 121. 
  4. Genealogisches Handbuch des Adels . C.A. Starke, 2004, ISBN 978-3-7980-0834-2, S. 228. 
  5. Werner Köfler: Land, Landschaft, Landtag: Geschichte der Tiroler Landtage von den Anfängen bis zur Aufhebung der landständischen Verfassung 1808. Universitätsverlag Wagner, 1985, ISBN 978-3-7030-0161-1, S. 613. 
  6. Verzeichnis sämmtlicher der Tiroler Adelsmatrikel einverleibten Geschlechter nach der vom Tiroler Landmarschallamt unter 9. April 1829 amtlich verfassten Zusammenstellung. In: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. 1890, S. 22. 
  7. Österreichisches Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 1031.17
  8. Karl Friedrich von Frank: Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich: i.e. für das Heilige Römische Reich und die Österreichischen Erblande bis 1806, sowie kaiserlich österreichische bis 1823, mit einigen Nachträgen zum "Alt-Österreichischen Adels-Lexikon" 1823-1918. Selbstverlag, Schloss Senftenegg, Niederösterreich, 1974, S. 155. 
  9. Vescovi, Johann Anton von – Oberdeutsche Personendatenbank. Abgerufen am 25. Februar 2025. 
  10. Vescovi, Johann Michael von – Oberdeutsche Personendatenbank. Abgerufen am 25. Februar 2025. 
  11. Vescovi, Franz Christoph von – Oberdeutsche Personendatenbank. Abgerufen am 25. Februar 2025. 
  12. Mezzacorona. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. 1. Januar 2019, abgerufen am 25. Februar 2025. 
  13. Vescovi Stefanus de. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. 1. Januar 2019, abgerufen am 25. Februar 2025. 
  14. Maximilian Gritzner: Königlich Bayerische Adels-Matrikel. In: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte deutscher Landesfürsten. C. A. Starke, 1877, S. 403. 
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