Titan(II)-chlorid
Kristallstruktur | |
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Kristallstruktur von Titan(II)-chlorid | |
_ Ti 2+ 0 _ Cl − | |
Allgemeines | |
Name | Titan(II)-chlorid |
Andere Namen |
Titandichlorid |
Verhältnisformel | TiCl2 |
Kurzbeschreibung |
schwarzer, selbstentzündlicher Feststoff[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
233-164-9
ECHA-InfoCard
100.030.137
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 118,79 g·mol−1 |
Aggregatzustand |
fest |
Dichte |
3,13 g·cm−3 [1] |
Schmelzpunkt | |
Siedepunkt |
1500 °C[2] |
Löslichkeit |
Zersetzung in Wasser[1] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 250‐314 |
EUH: 014 | |
P: 222‐231‐280‐305+351+338‐310‐422 [1] |
Titan(II)-chlorid ist eine chemische Verbindung des Titans aus der Gruppe der Chloride.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Gewöhnlich wird Titan(II)-chlorid durch thermale Disproportionierung von Titan(III)-chlorid bei 500 °C gewonnen, wobei durch die bereits einsetzende Zersetzungsreaktion von Titan(II)-chlorid zu Titan(IV)-chlorid und Titan mit dieser Methode kein reines Produkt erhalten werden kann und dieses stets 2 – 3 % freies Titan enthält.[3]
- {\displaystyle \mathrm {2\ TiCl_{3}\longrightarrow TiCl_{2}+TiCl_{4}} }
Titan(II)-chlorid kann auch durch Reaktion von Titan mit Titan(IV)-chlorid gewonnen werden.[3]
- {\displaystyle \mathrm {TiCl_{4}+Ti\longrightarrow 2\ TiCl_{2}} }
In sehr reiner und fein verteilter Form kann Titan(II)-chlorid durch Reduktion von Titan(IV)-chlorid mit Wasserstoff in einer elektrodenlosen elektrischen Entladung gewonnen werden.[3]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Titan(II)-chlorid ist ein starkes Reduktionsmittel (reagiert heftig mit Wasser und Sauerstoff) und besitzt eine geschichtete Cadmiumdiiodid-Kristallstruktur, wobei das Titan(II) oktaedrisch zu sechs Chloridliganden positioniert ist.[4] [5] Es bildet mit Derivate bzw. Komplexverbindungen in der TiCl2(R)2 wobei R ein Chelat (z. B. dppe oder TMEDA) oder ein Salz (z. B. Natriumchlorid) sein kann. Es hat eine trigonale Kristallstruktur vom Cadmium(II)-iodid-Typ (Polytyp 2H) mit der Raumgruppe P3m1 (Raumgruppen-Nr. 164)Vorlage:Raumgruppe/164 und den Gitterparametern a = 356,1, c = 587,5 pm.[3]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Titan(II)-chlorid kann zur Herstellung von reinem Titan und als Mediator bei organischen Synthesen verwendet werden.
Sicherheitshinweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Titan(II)-chlorid ist selbstentzündlich (hängt u. a. von der Korngröße ab) und bildet bei Kontakt mit Wasser oder feuchter Luft hochentzündliche Gase. Die Reaktion mit Wasser verläuft heftig.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e f Eintrag zu Titan(II)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 23. Juli 2016. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Datenblatt bei WebElements (englisch)
- ↑ a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1334.
- ↑ E. L. Gal'perin, R. A. Sandler: TiCl2. In: Kristallografiya. 1962, 7, S. 217–219.
- ↑ N.C. Baenziger,R. E. Rundle: The structure of TiCl2. In: Acta Crystallographica. 1948, 1, S. 274-, doi:10.1107/S0365110X48000740 .