Thomas Zander (Ringer)
Thomas Zander | ||
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Nationalität: | Deutschland Deutschland | |
Verein: | KSV Aalen | |
Geburtsdatum: | 25. August 1967 | |
Geburtsort: | Aalen, BR Deutschland | |
Größe: | 1,76 m | |
Stil: | Griechisch-römisch | |
Gewichtsklasse: | Mittel-, Halbschwergewicht | |
Medaillen
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Olympische Ringe Olympische Spiele | ||
Silber | 1996 Atlanta | -82 kg |
Weltmeisterschaften | ||
Gold | 1994 Tampere | -82 kg |
Bronze | 1995 Prag | -82 kg |
Bronze | 1997 Breslau | -85 kg |
Silber | 1999 Athen | -85 kg |
Europameisterschaften | ||
Gold | 1990 Posen | -82 kg |
Bronze | 1991 Aschaffenburg | -82 kg |
Gold | 1992 Kopenhagen | -82 kg |
Gold | 1993 Istanbul | -82 kg |
Gold | 1994 Athen | -82 kg |
Silber | 1997 Kouvola | -85 kg |
Thomas Zander (* 25. August 1967 in Aalen-Sandberg) ist ein ehemaliger deutscher Ringer.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Jugend
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Thomas Zander wuchs in Aalen, einer schwäbischen Stadt mit einer großen Ringertradition, auf. Schon im Alter von sechs Jahren begann er bei dem dortigen Spitzenklub KSV Aalen mit dem Ringen. Bereits mit 14 Jahren hatte er seinen ersten Einsatz in der Bundesligastaffel des KSV Aalen. Er rang damals im Papiergewicht, bis 48 kg Körpergewicht. Im Jugendbereich (bis zum 18. Lebensjahr) blieben zunächst größere Erfolge mit Ausnahme im regionalen Bereich aus. Seine damaligen Trainer in Aalen waren Walter Maier und Helmut Westphal.
Mit 17 Jahren begann er im Land Baden-Württemberg mit der Ausbildung für den Polizeiberuf. Seit 1989 ist sein Dienstort als Polizeibeamter Wasseralfingen. Im Ringen stellten sich 1986 auch auf Bundesebene die ersten großen Erfolge ein, denn er wurde 1986 und 1987 deutscher Juniorenmeister im Mittelgewicht, griechisch-römischer Stil, dem Stil, den er ausschließlich rang. Seinen ersten internationalen Einsatz hatte Thomas bei den Junioren-Weltmeisterschaften im kanadischen Vancouver, wo er nach einer umstrittenen Niederlage gegen den Bulgaren Christo Christow den späteren Vizeweltmeister Lee Jae-Young aus Südkorea bezwang und den 6. Platz belegte. Von nun an begann ein steiler Aufstieg, der Thomas Zander zum Welt- und Europameister und olympischen Silbermedaillengewinner führte. Zu diesem Aufstieg trugen sein Aalener Vereinstrainer Ahmet Çakıcı und der deutsche Bundestrainer Lothar Ruch viel bei.
Bei den deutschen Meisterschaften 1988 hatte Thomas Zander hinter dem Vizeweltmeister von 1987 Roger Gössner den zweiten Platz belegt und konnte somit an den Olympischen Spielen im selben Jahr nicht teilnehmen. 1989 hatte er seinen ersten Einsatz bei einer Weltmeisterschaft. Nach einer Niederlage gegen den mehrfachen sowjetischen Weltmeister Michail Mamiaschwili belegte er dabei den 7. Platz.
Erfolge der 1990er Jahre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]1990 wurde Zander in Posen Europameister im Mittelgewicht. Im Finale schlug er dabei die sowjetische Nachwuchshoffnung Sergei Nassewitsch überlegen nach Punkten. Für die Weltmeisterschaft 1990 wurde Thomas Zander nicht nominiert. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde ihm der Trainingspartner von Weltmeister Maik Bullmann Olaf Koschnitzke aus Frankfurt (Oder) vorgezogen.
Im Vorfeld der Europameisterschaften 1991 in Aschaffenburg hatte er einen verletzungsbedingten Trainingsrückstand, trotzdem gewann er die Bronzemedaille im Mittelgewicht. Bei der Weltmeisterschaft im selben Jahr in Warna unterlag Thomas dem Italiener Ernesto Razzino, so dass selbst sein Sieg über den Weltmeister von 1990 und 1991 Péter Farkas aus Ungarn nur mehr zum 6. Platz reichte.
1992 wurde Thomas Zander erneut Europameister, ohne in seinen sechs siegreichen Kämpfen einen einzigen Wertungspunkt abgeben zu müssen. Bei den Olympischen Spielen des gleichen Jahres in Barcelona verlor er gegen diesmal Farkas und belegte den 7. Platz.
1993 bei den Europameisterschaften in Istanbul wurde er zum dritten Mal Europameister. Im Finale schlug er dabei den 17-jährigen Türken Hamza Yerlikaya, der noch eine große Karriere vor sich hatte, und mit dem Thomas Zander noch viele Gefechte auszutragen hatte.
1994 war das beste Jahr in der Karriere von Thomas Zander. Er wurde zuerst in Athen Europameister und im Herbst des Jahres in Tampere auch Weltmeister. In den jeweiligen Finals besiegte er dabei Gotcha Ziziaschwili aus Israel bzw. Tuomo Karila aus Finnland.
1995 konnte er in Prag seinen Weltmeistertitel nicht verteidigen und beendet den Wettkampf auf dem 3. Platz. Im Halbfinale musste er dabei eine Niederlage gegen Yerlikaya einstecken.
Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta gewann Thomas die Silbermedaille. Geschwächt durch eine Verletzung, die aus einem groben Foul des Russen Sergei Zwir herrührte, unterlag er im Finale erneut gegen Hamza Yerlikaya.
1997 wurde Thomas Zander im Frühjahr in Kouvola Vizeeuropameister und im Herbst belegte er bei der Weltmeisterschaft in Breslau nach einer Niederlage gegen Zwir den dritten Platz.
In den folgenden Jahren, Thomas Zander war noch bis zum Jahr 2000 bei internationalen Meisterschaften aktiv, verfehlte er, mit Ausnahme von 1999, die Medaillenränge. 1999 wurde er noch einmal Vizeweltmeister im Mittelgewicht. Thomas Zander wurde in seiner Laufbahn oftmals durch schwere Knie- bzw. Schulterverletzungen zurückgeworfen.
Alle Kämpfe von Thomas Zander bei den internationalen Meisterschaften und seine Platzierungen bei den deutschen Meisterschaften sind in den folgenden Abschnitten nachzulesen.
2024 wurde Thomas Zander für seine herausragenden sportlichen Erfolge und Verdienste um den Ringsport in die Hall of Fame[1] des Deutschen Ringer-Bundes aufgenommen.
Internationale Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ](OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil, Mittelgewicht, bis 1996 bis 82 kg Körpergewicht, ab 1997 bis 85 kg Körpergewicht, Halbschwergewicht, bis 90 kg Körpergewicht)
Deutsche Meisterschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Erläuterungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
- Mittelgewicht, damals bis 82 kg, Halbschwergewicht, damals bis 90 kg Körpergewicht
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Fachzeitschrift Der Ringer
- Website des Deutschen Ringerbundes
- Website des US-amerikanischen Ringerverbandes
- Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Profil von Thomas Zander bei United World Wrestling
- Kampf von Thomas Zander (blau) gegen Gocha Tschitschuaschwili im Endkampf um die Europameisterschaft 1994
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Deutscher Ringer-Bund: Aufnahme der letzten Legenden in die Hall of Fame des Deutschen Ringer-Bundes. In: Deutscher Ringer-Bund. Deutscher Ringer-Bund, 25. November 2024, abgerufen am 25. November 2024.
Personendaten | |
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NAME | Zander, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ringer |
GEBURTSDATUM | 25. August 1967 |
GEBURTSORT | Aalen-Sandberg |