„Meerengenvertrag" – Versionsunterschied

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Der '''Meerengenvertrag''' (auch ''Dardanellen-Vertrag von 1841'', engl. ''London Straits Convention'') wurde am [[13. Juli]] [[1841]] in [[London]] zwischen den fünf europäischen [[Großmacht|Großmächten]] [[Russisches Kaiserreich|Russland]], [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Großbritannien]], [[Frankreich]], [[Kaisertum Österreich|Österreich]] und [[Preußen]] sowie dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] geschlossen.
Der '''Meerengenvertrag''' (auch ''Dardanellen-Vertrag von 1841'', engl. ''London Straits Convention'') wurde am [[13. Juli]] [[1841]] in [[London]] zwischen den fünf europäischen [[Großmacht|Großmächten]] [[Russisches Kaiserreich|Russland]], [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|Großbritannien]], [[Frankreich]], [[Kaisertum Österreich|Österreich]] und [[Preußen]] sowie dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] geschlossen.


== Vorgeschichte ==
== Vorgeschichte ==
Sultan [[Mehmed II.|Mehmed II.]] ließ nach der [[Eroberung von Konstantinopel (1453)|Eroberung von Konstantinopel]] im Jahr 1453 Burgen/Schlösser in [[Kale Sultanie]] und [[Kilid Bahr]] zur Bewachung der Dardanellen erbauen. Im Jahr 1658 folgte unter [[Mehmed IV.]] ca. 20 km südwestlich der alten Schlösser zum Schutz gegen die [[Republik Venedig]] der Bau beiden Schlösser [[Sedil Bahr]] auf europäischer und [[Kum Kale]] auf asiatischer Seite.<ref name="meyers">{{Meyers Online|4|544|545|kapiteltext=Dardanellen}}</ref> Die Durchfahrt durch die Dardanellen wurde durch den Sultan verhindert und der Handel im Schwarzen Meer auf türkische Schiffe beschränkt.
1807 gelang(削除) während der Koalitionskriege (削除ここまで) einer britischen Flotte unter dem Kommando von [[Admiral]] [[John Thomas Duckworth|Duckworth]], bestehend aus acht [[Linienschiff]]en, vier [[Fregatte]]n sowie mehreren [[Brander]]n und Bombardierbooten, eine verlustfreie Durchfahrt durch die [[Dardanellen]], in deren Folge der Verband am 20. Februar vor [[Konstantinopel]] erschien(削除) (siehe [[Britisch-Türkischer Krieg (1807)|Britisch-Türkischer Krieg von 1807]]) (削除ここまで).


Der Verlauf der [[Russisch-Türkische Kriege|Russisch-Türkischen Kriege]] in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts brachte für Russland unter [[Katharina II. (Russland)|Katharina der Großen]] Zugang zum [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] und damit Interesse an einer Passage zur [[Ägäis]]. Nachdem 1770 ein russisches Geschwader unter Admiral Elphinstone ungehindert in die Meerenge eingedrungen war, ließen sie die inzwischen verfallenen Forts wiederherstellen.<ref name="meyers"/>
(削除) Schon früher und dann in dem 1809 zwischen Großbritannien und der [[Hohe Pforte|Hohen Pforte]] abgeschlossenen Friedensvertrag hatte erstere Macht in die Forderung des Osmanischen Reiches eingewilligt, dass kein nichttürkisches Kriegsschiff in die Dardanellenstraße und in den [[Bosporus]] einlaufen dürfe. (削除ここまで)In einem geheimen Zusatzprotokoll zum [[Vertrag von Hünkâr İskelesi]] hatte sich Russland 1833 zusichern lassen, dass im Kriegsfall die Meerengen für alle außer russische Schiffen gesperrt würden. Dies hatte das Misstrauen anderer Großmächte, besonders Großbritanniens und Frankreichs erregt und zu Spannungen mit Russland geführt.

Der [[Friede von Küçük Kaynarca]] brachte Russland das Recht auf ungehinderte Durchfahrt seiner Handelsschiffe durch die Dardanellen und den Bosporus. Es folgten ähnliche Verträge mit Österreich (1784), England (1799), Frankreich (1802) und Preußen (1806).<ref>Michael North: ''Zwischen Hafen und Horizont: Weltgeschichte der Meere'', C. H. Beck, München 2016, ISBN 9783406698408, S. 94, {{Google Buch | BuchID = xLLFDAAAQBAJ | Seite = PT94 | Linktext = Vorschau | Hervorhebung = Friede von Küçük Kaynarca dardanellen }}</ref>

Am 23. Dezember 1798 schlossen Russland und das Osmanische Reich einen auf acht Jahre befristeten Allianzvertrag gegen Frankreich, das sich zu dieser Zeit auf [[Ägyptische Expedition|Ägyptischer Expedition]] befand. Am 5. Januar 1799 folgte ein Vertrag mit England, mit dem Ziel, die Franzosen aus Ägypten zu vertreiben und deren [[Levante]]handel zu zerstören.<ref>Franz Josef Adolf Schneidawind: ''Die Feldzug der Franzosen gegen die Verbündeten in Italien in den Jahren 1798 und 1799'', Leske, Darmstadt 1836, S. 11f., {{Google Buch | BuchID = nEFhAAAAcAAJ | Seite = PA11 | Linktext = Volltext| Hervorhebung = 23. Dezember 1798 russland }}</ref> Damit war die Durchfahrt von Kriegsschiffen dieser Nationen nun ebenfalls erlaubt. Als am 24. September 1805 der Allianzvertrag zwischen Russland und dem Osmanischen Reich verlängert wurde, erreichte Russland die Blockade der Durchfahrt für Kriegsschiffe dritter Länder.<ref>Theodor Schiemann: ''Geschichte Russlands unter Kaiser Nikolaus I.'', Georg Reimer, Berlin 1904, S. 266, {{archive.org|geschichteruss01schi|Volltext|Typ=T|Blatt=266}}</ref> Der Vertrag mit Großbritannien wurde, wegen Verhandlungen mit Frankreich ([[Horace-François Sébastiani|Sébastiani]]) als Folge der russischen Niederlage in der [[Schlacht bei Austerlitz]] am 2. Dezember 1805, nicht verlängert. Am 7. Januar 1807 erklärte die [[Hohe Pforte]] Russland den Krieg ([[Russisch-Türkischer Krieg (1806–1812)]]). Am 17. Januar erklärte der Divan den europäischen Gesandten in Konstantinopel, die Schifffahrt durch die Dardanellen zu blockieren, um jegliche Verbindung mit Russland zu verhindern. Großbritannien drohte daraufhin Konstantinopel mit einem Angriff, sollte es seine Bündnisse mit Großbritannien und Russland nicht erneuern. Die Pforte weigerte sich.<ref>Karl Heinrich Ludwig Pölitz: ''Die Staatensysteme Europa's und Amerika's seit dem Jahre 1783'', Hinrichsche Buchhandlung, Leipzig 1826, S. 102 ff., {{Google Buch | BuchID = 5_VbAAAAcAAJ | Seite = PA102 | Linktext = Volltext | Hervorhebung = Sébastiani 1806 pforte }}</ref>

1807 gelang einer britischen Flotte unter dem Kommando von [[Admiral]] [[John Thomas Duckworth|Duckworth]], bestehend aus acht [[Linienschiff]]en, vier [[Fregatte]]n sowie mehreren [[Brander]]n und Bombardierbooten, eine verlustfreie Durchfahrt durch die [[Dardanellen]], in deren Folge der Verband am 20. Februar vor [[Konstantinopel]] erschien.(追記) <ref (追記ここまで) (追記) name="meyers"/> (追記ここまで)

In dem am 5. Januar 1809 zwischen Großbritannien und der Hohen Pforte abgeschlossenen Friedensvertrag (''Dardanellenvertrag'') zum Ende des [[Britisch-Türkischer Krieg (1807)|Britisch-Türkischen Krieges von 1807]] hatte erstere Macht, wie schon früher, in die Forderung des Osmanischen Reiches eingewilligt, dass kein nichttürkisches Kriegsschiff in die Dardanellenstraße und in den [[Bosporus]] einlaufen dürfe.<ref>Franz von Liszt, Max Fleischmann: ''Das Völkerrecht'', 12. Auflage, Springer, Berlin 1925, ISBN 3642942822, S. 295, {{Google Buch | BuchID = AqSfBgAAQBAJ | Seite = PA295 | Linktext = Vorschau | Hervorhebung = 1805 russland vertrag dardanellen }}</ref><ref name="meyers"/>

In einem geheimen Zusatzprotokoll zum [[Vertrag von Hünkâr İskelesi]] hatte sich Russland 1833 zusichern lassen, dass im Kriegsfall die Meerengen für alle außer russische Schiffen gesperrt würden. Dies hatte das Misstrauen anderer Großmächte, besonders Großbritanniens und Frankreichs erregt und zu Spannungen mit Russland geführt.(追記) <ref name="meyers"/> (追記ここまで)


== Vertrag ==
== Vertrag ==
Mit der Unterzeichnung legten die Vertragspartner fest, dass außer den Schiffen der osmanischen Flotte und im Kriegsfall denen der Verbündeten des Sultans kein Kriegsschiff in die Dardanellen einlaufen dürfe. Für nicht-osmanische, insbesondere russische Schiffe war die Meerenge gesperrt.
Mit der Unterzeichnung legten die Vertragspartner fest, dass außer den Schiffen der osmanischen Flotte und im Kriegsfall denen der Verbündeten des Sultans kein Kriegsschiff in die Dardanellen einlaufen dürfe. Für nicht-osmanische, insbesondere russische Schiffe war die Meerenge gesperrt.(追記) Auch Handelsfahrzeugen fremder Nationen war die Passage der Schmalstelle von Tschanak-Kalessi bei Nacht untersagt. Zudem waren sie zur Vorzeigung der Pässe und zur Zahlung einer Leuchtturmsgebühr verpflichtet.<ref name="meyers"/> (追記ここまで)

== Folgen ==
Beim Beginn des [[Krimkrieg]]es ankerte die englisch-französische Flotte im Juni 1853 im Süden von Kum Kale in der Besikabai, von wo sie Ende Oktober in die Dardanellen einlief und 3. November in der Beikosbai Anker warf. Im ersten Anhang zu den [[Dritter Pariser Frieden|Pariser Friedensartikeln]] von 1856 wurde der Vertrag von 1841 im Wesentlichen bestätigt.(追記) Doch behielt sich der Sultan vor, leichten, den Gesandtschaften fremder Mächte zur Verfügung gestellten Fahrzeugen durch besondere [[Ferman]]e die Durchfahrt zu gestatten; die Befestigungen an den Dardanellen wurden darauf von der Pforte bedeutend erweitert und verstärkt.<ref name="meyers"/> (追記ここまで)

Nachdem das Londoner Protokoll vom 13. März 1871 die Schließung der Dardanellen von neuem bestimmt hatte, liefen im Februar 1878 dennoch englische Kriegsschiffe in das Marmarameer durch die Dardanellen, um Konstantinopel vor einer Eroberung durch die Russen zu schützen ([[Russisch-Osmanischer Krieg (1877–1878)]]). Der [[Berliner Kongress|Berliner Friede]] vom 13. Juli 1878 legte dem Sultan von neuem die Pflicht auf, kein fremdes Kriegsschiff die Dardanellen passieren zu lassen.<ref name="meyers"/>

Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und dem damit verbundenen Zerfall des Osmanischen Reiches ging die Kontrolle über die Dardanellen durch die Verträge von [[Vertrag von Sèvres (Osmanisches Reich)|Sèvres (1920)]] und [[Vertrag von Lausanne|Lausanne (1923)]] unter internationale Kontrolle. Sie wurde von einer Kommission des [[Völkerbund]]es ausgeübt. Mit dem heute noch gültigen [[Vertrag von Montreux]] vom 20. Juli 1936 erhielt die Türkei die Kontrolle über seine Meerengen zurück.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.zeit.de/1946/27/das-ringen-um-die-dardanellen/komplettansicht|titel=Das Ringen um die Dardanellen|werk=zeit.de|datum=1946年08月22日 |zugriff=2017年05月14日}}</ref>

== Weblinks ==
* {{Internetquelle|url=http://www.oznabrück.de/schlacht/die-meerengen.html|titel=Die Meerengen|autor=Kassenbrock|werk=oznabrück.de|datum=2015 |zugriff=2017年05月14日}}


== Einzelnachweise ==
Beim Beginn des [[Krimkrieg]]es ankerte die englisch-französische Flotte im Juni 1853 im Süden von Kum Kale in der Besikabai, von wo sie Ende Oktober in die Dardanellen einlief und 3. November in der Beikosbai Anker warf. Im ersten Anhang zu den [[Dritter Pariser Frieden|Pariser Friedensartikeln]] von 1856 wurde der Vertrag von 1841 im Wesentlichen bestätigt.
<references/>


{{Hinweis Meyers 1888–1890}}
[[Kategorie:Seevölkerrecht]]
[[Kategorie:Seevölkerrecht]]
[[Kategorie:Völkerrechtlicher Vertrag]]
[[Kategorie:Völkerrechtlicher Vertrag]]

Version vom 14. Mai 2017, 20:41 Uhr

Der Meerengenvertrag (auch Dardanellen-Vertrag von 1841, engl. London Straits Convention) wurde am 13. Juli 1841 in London zwischen den fünf europäischen Großmächten Russland, Großbritannien, Frankreich, Österreich und Preußen sowie dem Osmanischen Reich geschlossen.

Vorgeschichte

Sultan Mehmed II. ließ nach der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1453 Burgen/Schlösser in Kale Sultanie und Kilid Bahr zur Bewachung der Dardanellen erbauen. Im Jahr 1658 folgte unter Mehmed IV. ca. 20 km südwestlich der alten Schlösser zum Schutz gegen die Republik Venedig der Bau beiden Schlösser Sedil Bahr auf europäischer und Kum Kale auf asiatischer Seite.[1] Die Durchfahrt durch die Dardanellen wurde durch den Sultan verhindert und der Handel im Schwarzen Meer auf türkische Schiffe beschränkt.

Der Verlauf der Russisch-Türkischen Kriege in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts brachte für Russland unter Katharina der Großen Zugang zum Schwarzen Meer und damit Interesse an einer Passage zur Ägäis. Nachdem 1770 ein russisches Geschwader unter Admiral Elphinstone ungehindert in die Meerenge eingedrungen war, ließen sie die inzwischen verfallenen Forts wiederherstellen.[1]

Der Friede von Küçük Kaynarca brachte Russland das Recht auf ungehinderte Durchfahrt seiner Handelsschiffe durch die Dardanellen und den Bosporus. Es folgten ähnliche Verträge mit Österreich (1784), England (1799), Frankreich (1802) und Preußen (1806).[2]

Am 23. Dezember 1798 schlossen Russland und das Osmanische Reich einen auf acht Jahre befristeten Allianzvertrag gegen Frankreich, das sich zu dieser Zeit auf Ägyptischer Expedition befand. Am 5. Januar 1799 folgte ein Vertrag mit England, mit dem Ziel, die Franzosen aus Ägypten zu vertreiben und deren Levantehandel zu zerstören.[3] Damit war die Durchfahrt von Kriegsschiffen dieser Nationen nun ebenfalls erlaubt. Als am 24. September 1805 der Allianzvertrag zwischen Russland und dem Osmanischen Reich verlängert wurde, erreichte Russland die Blockade der Durchfahrt für Kriegsschiffe dritter Länder.[4] Der Vertrag mit Großbritannien wurde, wegen Verhandlungen mit Frankreich (Sébastiani) als Folge der russischen Niederlage in der Schlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805, nicht verlängert. Am 7. Januar 1807 erklärte die Hohe Pforte Russland den Krieg (Russisch-Türkischer Krieg (1806–1812)). Am 17. Januar erklärte der Divan den europäischen Gesandten in Konstantinopel, die Schifffahrt durch die Dardanellen zu blockieren, um jegliche Verbindung mit Russland zu verhindern. Großbritannien drohte daraufhin Konstantinopel mit einem Angriff, sollte es seine Bündnisse mit Großbritannien und Russland nicht erneuern. Die Pforte weigerte sich.[5]

1807 gelang einer britischen Flotte unter dem Kommando von Admiral Duckworth, bestehend aus acht Linienschiffen, vier Fregatten sowie mehreren Brandern und Bombardierbooten, eine verlustfreie Durchfahrt durch die Dardanellen, in deren Folge der Verband am 20. Februar vor Konstantinopel erschien.[1]

In dem am 5. Januar 1809 zwischen Großbritannien und der Hohen Pforte abgeschlossenen Friedensvertrag (Dardanellenvertrag) zum Ende des Britisch-Türkischen Krieges von 1807 hatte erstere Macht, wie schon früher, in die Forderung des Osmanischen Reiches eingewilligt, dass kein nichttürkisches Kriegsschiff in die Dardanellenstraße und in den Bosporus einlaufen dürfe.[6] [1]

In einem geheimen Zusatzprotokoll zum Vertrag von Hünkâr İskelesi hatte sich Russland 1833 zusichern lassen, dass im Kriegsfall die Meerengen für alle außer russische Schiffen gesperrt würden. Dies hatte das Misstrauen anderer Großmächte, besonders Großbritanniens und Frankreichs erregt und zu Spannungen mit Russland geführt.[1]

Vertrag

Mit der Unterzeichnung legten die Vertragspartner fest, dass außer den Schiffen der osmanischen Flotte und im Kriegsfall denen der Verbündeten des Sultans kein Kriegsschiff in die Dardanellen einlaufen dürfe. Für nicht-osmanische, insbesondere russische Schiffe war die Meerenge gesperrt. Auch Handelsfahrzeugen fremder Nationen war die Passage der Schmalstelle von Tschanak-Kalessi bei Nacht untersagt. Zudem waren sie zur Vorzeigung der Pässe und zur Zahlung einer Leuchtturmsgebühr verpflichtet.[1]

Folgen

Beim Beginn des Krimkrieges ankerte die englisch-französische Flotte im Juni 1853 im Süden von Kum Kale in der Besikabai, von wo sie Ende Oktober in die Dardanellen einlief und 3. November in der Beikosbai Anker warf. Im ersten Anhang zu den Pariser Friedensartikeln von 1856 wurde der Vertrag von 1841 im Wesentlichen bestätigt. Doch behielt sich der Sultan vor, leichten, den Gesandtschaften fremder Mächte zur Verfügung gestellten Fahrzeugen durch besondere Fermane die Durchfahrt zu gestatten; die Befestigungen an den Dardanellen wurden darauf von der Pforte bedeutend erweitert und verstärkt.[1]

Nachdem das Londoner Protokoll vom 13. März 1871 die Schließung der Dardanellen von neuem bestimmt hatte, liefen im Februar 1878 dennoch englische Kriegsschiffe in das Marmarameer durch die Dardanellen, um Konstantinopel vor einer Eroberung durch die Russen zu schützen (Russisch-Osmanischer Krieg (1877–1878)). Der Berliner Friede vom 13. Juli 1878 legte dem Sultan von neuem die Pflicht auf, kein fremdes Kriegsschiff die Dardanellen passieren zu lassen.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem damit verbundenen Zerfall des Osmanischen Reiches ging die Kontrolle über die Dardanellen durch die Verträge von Sèvres (1920) und Lausanne (1923) unter internationale Kontrolle. Sie wurde von einer Kommission des Völkerbundes ausgeübt. Mit dem heute noch gültigen Vertrag von Montreux vom 20. Juli 1936 erhielt die Türkei die Kontrolle über seine Meerengen zurück.[7]

  • Kassenbrock: Die Meerengen. In: oznabrück.de. 2015, abgerufen am 14. Mai 2017. 

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Dardanellen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 4, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 544–545.
  2. Michael North: Zwischen Hafen und Horizont: Weltgeschichte der Meere, C. H. Beck, München 2016, ISBN 9783406698408, S. 94, Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Franz Josef Adolf Schneidawind: Die Feldzug der Franzosen gegen die Verbündeten in Italien in den Jahren 1798 und 1799, Leske, Darmstadt 1836, S. 11f., Volltext in der Google-Buchsuche
  4. Theodor Schiemann: Geschichte Russlands unter Kaiser Nikolaus I., Georg Reimer, Berlin 1904, S. 266, Volltext im Textarchiv – Internet Archive
  5. Karl Heinrich Ludwig Pölitz: Die Staatensysteme Europa's und Amerika's seit dem Jahre 1783, Hinrichsche Buchhandlung, Leipzig 1826, S. 102 ff., Volltext in der Google-Buchsuche
  6. Franz von Liszt, Max Fleischmann: Das Völkerrecht, 12. Auflage, Springer, Berlin 1925, ISBN 3642942822, S. 295, Vorschau in der Google-Buchsuche
  7. Das Ringen um die Dardanellen. In: zeit.de. 22. August 1946, abgerufen am 14. Mai 2017. 
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