Sieker (Bielefeld)

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Sieker
Stadtbezirke Mitte und Stieghorst
Stadt Bielefeld
Koordinaten: 52° 0′ N, 8° 34′ O 52.006378.56677129Koordinaten: 52° 0′ 23′′ N, 8° 34′ 0′′ O
Höhe: 129 m ü. NN
Einwohner: 7250 (31. Dez. 2014)
Eingemeindung: 1. Oktober 1930
Postleitzahlen: 33604, 33605, 33607
Vorwahl: 0521
Karte
Lage von Sieker (Ober- und Untersieker) in Bielefeld
Der statistische Bezirk Sieker

Sieker ist ein Stadtteil von Bielefeld mit 7250 Einwohnern[1] und ein statistischer Bezirk.

Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 „statistische Bezirke" eingeteilt. Die Altgemeinde Sieker erstreckt sich dabei über Teile der Bezirke Stieghorst und Mitte. Das Gebiet der Altgemeinde entspricht in etwa den statistischen Bezirken Sieker und Rütli (beide Bezirk Stieghorst), Stauteiche/Großmarkt, einem Teil von Königsbrügge, dem Ostteil von Hammer Mühle und dem Südwesten von Heeper Fichten (alle zu Mitte). Diese Teilgebiete umreißen heute etwa den informellen Stadtteil Sieker. Häufig wird der zu Mitte zählenden Teil Siekers auch Untersieker genannt, während der zu Stieghorst zählende Teil als Obersieker bezeichnet wird. Da die Altgemeinde Sieker bereits 1930 ihre Unabhängigkeit verlor, sind die Grenzen der Altgemeinde zunehmend unbekannt. Im engeren Sinne wird daher manchmal auch nur der statistische Bezirk Sieker als maßgeblich für die Grenze des informellen Stadtteils Sieker aufgefasst.

Sieker liegt etwa 3 km östlich des Stadtzentrums und ist mit diesem nahtlos verschmolzen. Legt man das Gebiet der Altgemeinde als Maßstab an, so erstreckt sich Sieker beiderseits des Straßenzugs Otto-Brenner-Straße/Osningstraße. Der südliche Teil gehört zum Stadtbezirk Stieghorst während der Teil nördlich der Oldentruper Straße und westlich der Otto-Brenner-Straße zum Stadtbezirk Mitte gehört. Im Süden Siekers steigt der Nordhang des Teutoburger Walds steil an; diese landschaftlich reizvolle Gegend heißt Sieker Schweiz und wird auch als Klettergebiet genutzt. Der Hof Meyer zu Sieker als ältester Kern des Ortes liegt etwa 400 m nordöstlich der Kreuzung Detmolder Straße/Otto-Brenner-Straße.

Durch Sieker fließen der Mühlenbach und der Lonnerbach, die beide im Teutoburger Wald entspringen und das Gebiet nordwärts in Richtung Lutter (Aa) entwässern.

Sieker war ursprünglich eine Bauerschaft in der Vogtei Heepen im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg. In der Napoleonischen Zeit gehörte Sieker von 1807 bis 1813 zum Kanton Heepen im Königreich Westphalen. 1816 kam Sieker zum Kreis Bielefeld und gehörte darin zunächst zum Verwaltungsbezirk Heepen, aus dem 1843 das Amt Heepen wurde.[2] 1909 erhielt Sieker aufgrund seines starken Bevölkerungswachstums den eigenen kommunalen Friedhof Sieker.

Am 1. Oktober 1930 wurde Sieker zusammen mit mehreren anderen Gemeinden nach Bielefeld eingemeindet.[3] Nach einer weiteren Gebietsreform im Jahre 1973 wurden in Bielefeld Stadtbezirke eingerichtet. Der auch Obersieker genannte südliche Teil von Sieker kam zum Stadtbezirk Stieghorst; der auch Untersieker genannte nördliche Teil von Sieker kam zum Stadtbezirk Mitte.

Historische Einwohnerzahlen

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Jahr Einwohner Quelle
1799 0830 [4]
1822 1146 [5]
1843 1559 [6]
1864 1612 [7]
1871 1604 [8]
1885 1919 [9]
1895 3213 [10]
1910 7230 [11]
1930 8467

Die Endstation „Sieker" der Stadtbahnlinie 2 liegt an der Kreuzung Detmolder Straße/Otto-Brenner-Straße/Osningstraße. Hier befindet sich auch der Betriebshof der Bielefelder Stadtbahn. Die Stadtbahnlinie 4 bedient in Sieker die Haltestellen „Sieker Mitte" nahe der Kreuzung Oldentruper Straße/Otto-Brenner-Straße sowie „Luther-Kirche" und „Roggenkamp".

  • Brigitte Sricker: Sieker lebt, Verlag Thomas B. Kiper, Bielefeld 2005, ISBN 3-936359-11-3.

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungszahlen 31. Dezember 2014 – Hier Abfrage der Daten zu den statistischen Bezirken Betriebshof Sieker, Lonnerbach und Sieker. Stadt Bielefeld, Amt für Demographie und Statistik, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juli 2015; abgerufen am 29. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.bielefeld.de  
  2. Alfred Bruns (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832-1835. (Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege). Westfälisches Landesamt für Archivpflege, Münster 1978. 
  3. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 283. 
  4. Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 1 Das Amt Sparrenberg, S. 15 (google.de). 
  5. Statistisch-Topographische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Minden 1821. In: Digitale Sammlungen ULB Münster. S. 41, abgerufen am 9. Januar 2025. 
  6. Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. 1843, abgerufen am 23. April 2024. 
  7. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden 1866
  8. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen 1871
  9. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Düsseldorf 1966
  10. Volkszählung 1895
  11. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2014. 
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