Seckendorff (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Seckendorff

Seckendorff (auch: Seckendorf) ist der Name eines alten fränkischen Adelsgeschlechts.

Burgkapelle Seckendorf

Das Geschlecht führt seinen Namen nach dem Ort Seckendorf bei Cadolzburg in Mittelfranken. Die Burg Seckendorf wurde 1154 erstmals erwähnt und befand sich vermutlich schon damals im Besitz der nach ihr benannten Familie. Es ist nicht bekannt, ob die Familie anfänglich edelfrei war oder in einem Lehnsverhältnis stand, etwa zu den um 1200 ausgestorbenen Grafen von Abenberg, welche die Herrschaft Cadolzburg besaßen.[1] Denn die Seckendorffer wurden als Familie erst mit Heinrich von Seckendorff am 1. Mai 1254[2] bzw. mit den Brüdern Arnold, Burkhard und Ludwig von Seckendorff am 16. Oktober 1259[3] urkundlich erstmals erwähnt. Von der abgegangenen Stammburg existiert heute nur noch die Burgkapelle Seckendorf.

Die Herrschaft Obernzenn unweit von Bad Windsheim in Mittelfranken befand sich vermutlich ebenfalls bereits im 12. Jahrhundert im Besitz der Familie von Seckendorff, die dort bis heute ansässig ist. Obernzenn war eine reichsritterliche Herrschaft mit einer Fläche von etwa 40 Quadratkilometern; sie gehörte zum Ritterkanton Altmühl des Fränkischen Ritterkreises. Andere Besitzungen der Familie gehörten zum Ritterkanton Steigerwald. Das Geschlecht gehörte somit der Reichsritterschaft an.[4] Ein „Schloss zu Niedernzenn" wurde erstmals 1445 erwähnt; das Schloss Unternzenn befindet sich seither ebenfalls bis heute im Besitz der Freiherren von Seckendorff. Die Familie übte die Hohe Gerichtsbarkeit aus.

Aberdar von Seckendorf zu Zenn war um 1312 der Stammvater der sogenannten Aberdar-Linie. Sein Bruder Gutend, Vizedominus des Burggrafen von Nürnberg, begründete die nach ihm benannte Gutend-Linie.[5]

Ein Herr Burckart von Seggendorf tritt urkundlich am 24. Januar 1342 in Erscheinung, als die Grafen Ludwig und Fridrich zu Oettingen, Landgrafen im Elsass, diesem die „Theidigung" (Beteiligung?) welche er an Gütern in der „Brunst" mit Herr Brun von der Lephenburg vereinbart hatte, bestätigten.[6]

Ein Seckendorff wurde von den Burggrafen von Nürnberg als Amtmann von Hohenberg eingesetzt. Mitglieder der Linie Hoheneck hatten bis 1328 das Truchsessamt und Mitglieder der Linie Nold zwischen 1412 und 1659 das Schenkenamt des Burggrafentums Nürnberg inne.

Von insgesamt 13 Linien (Abenberg, Aberdar, Egersdorf, Gutend, Hörauf, Hoheneck, Jochsberg, Nold/Nolt († 1659), Obersteinbach, Pfaff, Rinhofen I, Rinhofen II, Rinhofen III) der Familie gibt es heute nur noch drei (Aberdar, Gutend und Rinhofen III).

Standeserhöhungen

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Besitzungen (Auszug)

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Blaues und Rotes Schloss Obernzenn
Schloss Unternzenn
Schloss Unteraltenbernheim

Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein hermelin-gestulpter roter Turnierhut, besteckt mit sieben schwarzen Hahnenfedern.

Historische Wappenbilder

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Bekannte Familienmitglieder

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Commons: Seckendorff  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Burgschloss Cadolzburg
  2. Günther Schuhmann, Gerhard Hirschmann: Urkunden-Regesten des Zisterzienserklosters Heilbronn 1. 1957, Nr. 89.
  3. Rudolph Freiherr von Stillfried, Traugott Märcker: Monumenta Zollerana 2. Berlin 1856, Nr. 87.
  4. Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels. Freiherrliche Häuser A (Uradel), Band X, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1977, S. 342. ISSN 0435-2408
  5. Seckendorff im Zedler-Lexikon
  6. Maxmil. Bar. de Freyberg: Regesta sive rerum Boicarum autographa. 1838, S. 328.
  7. Schloss Unterzenn, Hrsg. Gemeinden in der Arbeitsgemeinschaft Zenntal. Stand 1. Januar 2024.
  8. Geschichte von Oberndorf (Memento vom 4. August 2012 im Webarchiv archive.today )
  9. Internet Archive (Memento vom 11. Juli 2004 im Internet Archive ) Geschichte von Schnodsenbach
  10. Annett Haberlah-Pohl, Wolfgang Wüst: Die Geschichte des Nadlerdorfes Rögling, Hrsg. Gemeinde Rögling, Nördlingen 2008, S. 15.
  11. Die Geschichte von Neuendettelsau (Memento vom 12. März 2016 im Internet Archive )
  12. Geschichte des Rittergutes. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive ; PDF Obersteinbach) schullandheimwerk-mittelfranken.de
  13. Altes und Neues Schloß Sugenheim
  14. Seckendorfisches Schloss Bechhofen
  15. Die Geschichte von Buch (Memento vom 28. Dezember 2004 im Internet Archive ) weisendorf.de
  16. Die Geschichte von Rezelsdorf (Memento vom 29. Dezember 2004 im Internet Archive )
  17. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1950, OCLC 42823280; Neuauflage anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978. in: Ebenda 1978, S. 104. ISBN 3-87707-013-2.
  18. Geschichte von Oberlindach (Memento vom 28. Dezember 2004 im Internet Archive )
  19. Eintrag über Altheim in Burgeninventar (Memento vom 11. Juli 2010 im Internet Archive )
  20. Geschichte von Hallerndorf (Memento vom 1. Februar 2016 im Internet Archive )
  21. Die Geschichte von Harrlach (Memento vom 11. Juli 2015 im Internet Archive )
  22. Gerhard Rechter: Burkard von Seckendorff-Jochsberg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 116 f. (Digitalisat ).
  23. Eintrag. In: Ad. M. Hildebrandt: Heraldik, Sphragistik und Genealogie, 1884, XII. Jahrgang, Nr. 6, S. 25, Hrsg. Herold (Verein), Carl Heymanns Verlag, Berlin; asch-boehmen.de (PDF; 2,6 MB).
  24. Eintrag. In: Ad. M. Hildebrandt: Heraldik, Sphragistik und Genealogie, 1884, XII. Jahrgang, Nr. 76, Hrsg. Herold (Verein), Carl Heymanns Verlag, Berlin; asch-boehmen.de (PDF; 2,6 MB).
  25. Anselm Schubert: Der Traum vom Tag des Herrn: Die „Träumer von Uttenreuth" und das apokalyptische Täufertum. in der Zeitschrift Archiv für Reformationsgeschichte. Jahrgang 97, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2006, S. 106–136, 111. ISBN 3-579-08450-X.
  26. Gerhard Rechter: Seckendorff-Aberdar, Christoph Friedrich von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 119 f. (Digitalisat ).
Normdaten (Person): GND: 118830570 (lobid, OGND , AKS ) | VIAF: 40175228 | Wikipedia-Personensuche
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