Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung
Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung SAKK | |
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Rechtsform | Verein / NPO |
Gründung | 1965 |
Sitz | Bern, Schweiz |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | rund 70 (2024) |
Branche | Klinische Forschung |
Website | www.sakk.ch |
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) ist eine Non-Profit-Organisation und Forschungseinrichtung von nationaler Bedeutung (Art 15 FIFG), welche seit 1965 patientenorientierte klinische Krebsstudien durchführt. Ihr wichtigstes Ziel ist es, neue Krebstherapien zu erforschen, bestehende Behandlungen weiterzuentwickeln und die Heilungschancen von krebskranken Patientinnen und Patienten zu verbessern. Die ordentlichen Mitglieder der SAKK sind die klinisch-onkologischen Zentren an den Kantons- und Privatspitälern bzw. an den Universitätskliniken. Sie arbeiten mit weiteren Spitälern sowie Ärztinnen und Ärzten zusammen und bilden gemeinsam das Netzwerk der SAKK.
Das SAKK Kompetenzzentrum in Bern unterstützt forschende Ärztinnen und Ärzte dabei, multizentrische und interdisziplinäre Studien zu entwickeln und durchzuführen.owie die durch die Behandlung verursachten Kosten.
Tätigkeitsbereiche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die SAKK hat für ihre Studien in der klinischen Krebsforschung die Sponsoringverantwortung, was die gesamte Planung, Entwicklung und Durchführung der Studien bis hin zur Publikation umfasst. Zirka 1650 Forscherinnen und Forscher der SAKK-Mitgliederspitäler nutzen ihre Angebote und engagieren sich in den 20 SAKK-Forschungsgruppen. Die Forschungsgruppen sind in allen Krebsarten und Disziplinen tätig.
Ihnen und auch anderen akademischen Forschenden im Bereich Krebsforschung stehen die Dienstleistungen der SAKK offen: Protokollentwicklung für klinische Studien, Identifikation von Studienzentren, Database Development, Clinical Data Management, Studienmethodik und Statistik, Projektmanagement, On-site Monitoring, Regulatory Affairs, Qualitätssicherung (inkl. Audits), Pharmakovigilanz, Recht und Compliance. Seit mehreren Jahren ist die SAKK zusätzlich in allen SCTO-Plattformen (Swiss Clinical Trial Organisation) vertreten.
Die SAKK erfüllt gesundheitspolitische Aufgaben und arbeitet für günstige regulatorische Rahmenbedingungen. Im Rahmen der Nationalen Strategie gegen Krebs (NSK) war die SAKK bei mehreren Projekten im Lead und beteiligte sich aktiv an der Nachfolgestruktur der NSK, dem Oncosuisse-Forum. In neuerer Zeit ist die SAKK bei der Entwicklung des Swiss Personalized Health Network (SPHN) sowie – in Kooperation mit der SCTO – beim Aufbau des National Coordination Platform Clinical Research (CPCR) aktiv beteiligt.
Im Rahmen eines Pilotprojekts gründete die SAKK 2015 den SAKK-Patientenrat. Der Rat ist als beratendes Organ heute fest in der Organisation der SAKK verankert. Seine zehn Mitglieder bringen die Perspektive der Krebsbetroffenen in Strategie, Kommunikation, Studienentwicklung und Studienabwicklung ein. Forschungsgruppen interessieren sich für ihre Sichtweisen, Förderinstitutionen setzen ihre Beteiligung teils sogar voraus.
Die SAKK wird vom Bund mit einem Grundbeitrag finanziell unterstützt. Die Ziele, welche die SAKK mit den vom Bund zur Verfügung gestellten Mitteln zu erfüllen hat, sind in einer Leistungsvereinbarung zwischen dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und der SAKK festgelegt.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Schweizer Ärzte, die nach Forschungsaufenthalten aus den USA zurückkehrten, gründeten 1965 die Schweizerische Chemotherapiegruppe, welche später in SAKK umbenannt wurde. In den siebziger Jahren pflegte die SAKK enge Kooperationen mit amerikanischen kooperativen Studiengruppen. In den achtziger Jahren hat sie vor allem bei den gastrointestinalen Tumoren und dem Mammakarzinom – dank der Teilnahme an Studien der International Breast Cancer Study Group (IBCSG) – Studien durchgeführt und publiziert.
1991 wurde die SAKK in das Schweizerische Institut für angewandte Krebsforschung (SIAK) überführt. Unter dem Dach des SIAK wurde das Drei-Sparten-Modell der angewandten onkologischen Forschung geschaffen:
- Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK): Klinische Krebsforschung bei Erwachsenen
- Vereinigung schweizerischer Krebsregister (VSKR): Epidemiologische Studien über Krebshäufigkeit, Erforschung von Risikofaktoren und Auswertung von Präventionsprogrammen
- Schweizerische Pädiatrische Onkologiegruppe (SPOG): Klinische Krebsforschung bei Kindern und Jugendlichen
2007 fusionierte die SAKK mit der SIAK. Die neu entstandene Organisation wird seither unter dem Namen SAKK geführt und umfasst ein breites Netzwerk von rund 20 Forschungsgruppen in der ganzen Schweiz sowie ein Koordinationszentrum in Bern. Die regionalen Krebsregister arbeiten seither im Rahmen einer schweizerischen Stiftung, dem National Institute for Cancer Epidemiology and Registration (NICER), zusammen. Die Schweizerische Pädiatrische Onkologiegruppe (SPOG) bleibt als eigenständiger Verein bestehen und widmet sich weiterhin der Krebsforschung bei Kindern und Jugendlichen.
Aufbau der Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die SAKK ist eine Non-Profit-Organisation mit der Rechtsform eines Vereins im Sinne von Artikel 60ff des Schweizerischen Zivilgesetzbuches. Die ordentlichen Mitglieder der SAKK sind die klinisch-onkologischen Hauptzentren an den Kantons- und Regionalspitälern bzw. den Universitätskliniken. Jedes Hauptzentrum arbeitet mit anderen Spitälern sowie Ärztinnen und Ärzten zusammen, wodurch ein Netzwerk entsteht, dessen Zentrum das SAKK Kompetenzzentrum in Bern ist. Die Mitarbeitenden des SAKK Kompetenzzentrums entwickeln in Zusammenarbeit mit Ärzten neue Studien, sammeln Daten, werten diese nach Abschluss der Studien aus und sind für deren Publikation zuständig. Ausserdem nimmt das Kompetenzzentrum administrative und finanzielle Pflichten des Vereins wahr.
Der Direktionsausschuss bestimmt in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Komitee die Forschungsaktivität der SAKK. Im Koordinationszentrum in Bern sind rund 70 Mitarbeitende angestellt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Unterstützung vom Bund. Abgerufen am 7. März 2019.