Schächen
Oberlaufname: Stäuben
Mittellaufname: Vorder Schächen
Eintritt des Schächens ins obere Schächental beim Stäubifall bei Äsch
46° 51′ 49′′ N, 8° 37′ 58′′ O 46.863538.6329448.5
AEo: 108 km2 NNQ (2006)
MNQ 1986–2020
MQ 1986–2020
Mq 1986–2020
MHQ 1986–2020
HHQ (2005) 770 l/s
4,44 m3/s
5,65 m3/s
52,3 l/(s km2)
7,11 m3/s
125 m3/s
Zusammenfluss von Stäuben (links) und Niemerstafelbach bei Äsch
Zusammenfluss von Hinter Schächen (links) und Vorder Schächen bei Unterschächen
Der Schächen ist ein 18,8 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Reuss im Schweizer Kanton Uri. Er entwässert das Schächental und seine Seitentäler auf einem Gebiet von 108 Quadratkilometern.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Schächen entspringt als Stäuben auf etwa 2222 m ü. M. am Chammliberg auf dem Gemeindegebiet von Unterschächen.
Der Stäuben fliesst anfangs in nordwestliche Richtung, bis er beim Stäubifall bei Äsch ins Schächental eintritt. Dort nimmt er von rechts den am Klausenpass entspringenden Niemerstafelbach auf und trägt nun den Namen Vorder Schächen.
Der Vorder Schächen fliesst nun in vorwiegend westliche Richtung. Wenig unterhalb des Dorfzentrums von Unterschächen läuft ihm von links der aus dem Brunnital kommende Hinter Schächen zu, sein wichtigster Zufluss; ab dort trägt er die Bezeichnung Schächen.
Der Schächen passiert nun Spiringen und kurz nach seinem Eintritt ins Reusstal ist er Grenzgewässer zwischen Bürglen und Schattdorf bis zu seiner Mündung in die Reuss. Diese letzten Flussabschnitte im Reusstal wurden begradigt.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das 108 km2 grosse Einzugsgebiet des Schächens liegt in den Glarner Alpen und wird durch ihn über die Reuss, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es besteht zu 23,2 % aus bestockter Fläche, zu 38,6 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 1,8 % aus Siedlungsfläche und zu 36,3 % aus unproduktiven Flächen.
Die Flächenverteilung
Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1727,5 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 454 m ü. M. und die maximale Höhe bei 3186 m ü. M.[7]
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Niemerstafelbach (rechts), 3,7 km, 0,46 m3/s
- Wannelerbach (links), 2,0 km
- Fritertalbach (rechts), 1,5 km
- Hinter Schächen (links), 6,4 km, 26,7 km2, 1,6 m3/s
- Eggental(bach) (rechts), 1,2 km
- Butzenbächli (rechts), 0,1 km
- Eggelibach (rechts), 2,4 km
- Breitenbächli (rechts), 0,6 km
- Milchbach (links), 0,8 km
- Hinter Mülibach (Grenzbach) (rechts), 2,5 km
- Engtalbach (links), 0,4 km
- Krummwasenbach (rechts), 1,2 km
- Hundstal(bach) (links), 1,1 km
- Derelenbächli (rechts), 0,3 km
- Humbächli (rechts), 0,1 km
- Mattenbächli (rechts), 0,7 km
- Brunnelibächli (rechts), 0,7 km
- Kneubächli (rechts), 0,4 km
- Schuttbächli (links), 0,1 km
- Vorder Mülibach (rechts), 2,1 km
- Oberdorfbächli (rechts), 0,4 km
- Butzlibach (rechts), 1,3 km
- St. Antonibächli (rechts), 1,0 km
- Brustbach (rechts), 0,1 km
- Sulzbach (links), 3,2 km, 3,9 km2
- Chilenbächli (rechts), 0,2 km
- Schwandelibach (links), 0,5 km
- Plangental(bach) (links), 0,4 km
- Locherbach (rechts), 2,3 km, 0,7 km2
- Seldbächli (links), 0,8 km
- Wilerlibach (links), 1,4 km
- Gangbach (rechts), 4,2 km, 5,2 km2, 0,3 m3/s
- Glattenriedbach (links), 0,6 km
- Guggibach (rechts), 4,2 km, 3,3 km2
- Lehnstutzbach (rechts), 0,9 km
- Riedertalbach (links), 4,4 km, 4,3 km2
- Holdenbach (rechts), 3,8 km, 5,1 km2, 0,3 m3/s
- Wilerlital(bach) (rechts), 0,8 km
- Graggital(bach) (rechts), 1,5 km
- Näsital(bach) (rechts), 0,6 km
- Billenzug (rechts), 1,1 km
- Gosmerbach (links), 2,1 km
- → (Abzweig des Altdorfer Dorfbachs) (Dorfbach Altdorf) (nach rechts), 4,7 km, 8,6 km2
Hydrologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bei der Mündung des Schächens in die Reuss beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 6,21 m3/s. Sein Abflussregimetyp ist nivo glaciaire[8] und seine Abflussvariabilität[9] beträgt 17.
Brücken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Auf seinem Weg wird er von rund 40 Brücken überquert.
Legende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Legende zufolge soll Wilhelm Tell im Schächenbach ein Kind vor dem Ertrinken gerettet haben.[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Schächen auf schweizerfluss.ch
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Quelle auf dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung.
- ↑ Mündung auf dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung.
- ↑ Hydrologischer Atlas der Schweiz des Bundesamtes für Umwelt BAFU, Tafel_13
- ↑ Schächenmündung auf map.geo.admin.ch. Abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Abflussdaten: Messstelle: Schächen - Bürglen, Galgenwäldli (0491). (PDF) 1986–2020. In: BAFU Hydrodaten. BAFU, abgerufen am 12. November 2024 (Stationsseite).
- ↑ a b Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Schächen. Bundesamt für Umwelt (BAFU), abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Schächen. Abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten" – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 3. November 2024]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006. Abgerufen am 3. November 2024.
- ↑ Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
- ↑ H. a. Rh.: Am Schächenbach. In: Die Gartenlaube . Heft 19, 1892, S. 610–611 (Volltext [Wikisource]).