Satz (Druck)
Als Satz bezeichnet man in einer Druckerei, einem Verlag o. Ä. den Arbeitsschritt, der durch ein technisches Verfahren aus einer Vorlage (einem Text, Grafiken, Bildern usw.) eine drucktaugliche Form herstellt. Auch das Produkt des Setzvorgangs selbst wird als „Satz", die Tätigkeit als „setzen", die dafür benutzte Schrift als Satzschrift bezeichnet.
Der Satz mit beweglichen (Metall-)Lettern wurde in Europa 1440 von Johannes Gutenberg neu erfunden, nachdem dieser bereits 200 Jahre vorher in Korea bekannt war, aber kaum Anwendung fand.
Satzverfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Es gab für den Schriftsetzer verschiedene Verfahren, um den Satz zu erzeugen:
Bleisatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das älteste Verfahren der Satzherstellung ist der Bleisatz. Bis in die 1970er Jahre hinein war er das dominierende Satzverfahren.
Handsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bis in das 19. Jahrhundert hinein führten Schriftsetzer den Bleisatz ausschließlich von Hand aus. Beim Handsatz wurden die einzelnen Schriftzeilen aus einzelnen, aus einer Bleilegierung bestehenden Lettern zusammengesetzt. Man hat erfolglos versucht, die Arbeitsgeschwindigkeit durch Logotypen zu erhöhen. Dabei waren Silben oder ganze Wörter zusammen auf eine Type gegossen. Sie sollten die Zahl der Arbeitsschritte verringern.
Maschinensatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Im Jahr 1822 wurde das erste Patent auf eine Setzmaschine erteilt. Zunächst wurde versucht, in den Maschinen die Lettern aus dem Handsatz zu verwenden. Diese Methode scheiterte jedoch, da die Legierung der Typen für eine maschinelle Bearbeitung zu weich war. Erfolg hatten danach solche Maschinen, die mittels Matrizen Schriftzeilen setzten und diese jeweils neu gießen konnten. Vertreter dieser Gattung waren u. a. die Setzmaschinen-Fabrikate Linotype, Monotype, Typograph.
Fotosatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Dieses Satzverfahren nannte man auch „kalten" oder „schwerelosen" Satz, weil hier die Druckvorlage fotomechanisch oder fotoelektronisch erzeugt wurde. Im Fotosatz fielen von einer Lichtquelle Strahlen durch einen Schriftzeichenträger. Ein optisches System bündelte diese, so dass in der gewünschten Größe die Schrift auf einem lichtempfindlichen Film oder Papier erschien. In Deutschland stellte man 1959 die erste Fotosetzmaschine auf.
Es gab drei Generationen von Fotosetzmaschinen: Die ersten basierten auf den früheren Bleisetzmaschinen, nur hatte man die Gießeinrichtung durch eine Belichtungskammer ersetzt und die Matrizen trugen jetzt transparente Glasnegative der Schrift statt eingeprägter Vertiefungen. Ein Beispiel ist die Monophoto oder Intertype-Fotosetter. Die zweite Maschinengeneration bestand aus eigenständigen Neuentwicklungen wie der Intertype Fotomatic oder der Linofilm. Die dritte Maschinengeneration (Digiset, Linotron) erzeugte die Schriftzeichen auf elektronischem Weg. Die Schriftzeichen waren elektronisch gespeichert, eine Kathodenstrahlröhre oder ein Laser übertrug sie auf das lichtempfindliche Material.