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Herzogtum Sachsen-Hildburghausen

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Sachsen-Hildburghausen ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum im Herzogtum regierenden und 1826 umbenannten Fürstenhaus Sachsen-Hildburghausen siehe Haus Sachsen-Altenburg.
Sachsen-Hildburghausen (um 1680)
Wappentafel am Rathaus Hildburghausen. Links: Sachsen-Hildburghausen. Im oberen Teil die Landesherren Landgrafschaft Thüringen, Herzogtum Sachsen-Lauenburg, Markgrafschaft Meißen, Grafschaft Weimar-Orlamünde und Pleißen, im Herzschild Sachsen, darunter die wettinischen Besitzungen Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg, Mark Landsberg und Pfalzgrafschaft Sachsen. Im unteren Teil ein Regalienschild, die Burggrafschaft Altenburg und die Herrschaft Eisenberg, darunter die vergangenen Herrschaften Wildberg und die Grafschaft Henneberg. Rechts: Stadt Hildburghausen.
Schloss Hildburghausen (ca. 1800)

Sachsen-Hildburghausen war ein ernestinisches Herzogtum im Süden des heutigen Freistaats Thüringen. Es bestand von 1680 bis 1826 und wurde vom Haus Sachsen-Hildburghausen, dem nachmaligen Haus Sachsen-Altenburg, regiert.

Durch den Erbteilungsvertrag 1680 unter den sieben Söhnen Herzog Ernsts I. von Sachsen-Gotha entstand unter anderen das Fürstentum Sachsen-Hildburghausen, das der zweitjüngste Sohn Ernst zugesprochen bekam. Die volle Souveränität von Gotha wurde 1702 eingeräumt, als das Fürstentum die Landeshoheit erhielt.

Zum Fürstentum gehörten Amt und Stadt Hildburghausen, Amt und Stadt Heldburg, Amt und Stadt Eisfeld, das Amt Veilsdorf und das halbe Amt Schalkau. 1683 kam das Amt Königsberg, 1705 das Amt Sonnefeld hinzu. Außerdem erhielt das Fürstentum nach Beendigung der Erbschaftsstreitigkeiten 1714 im Tausch gegen Schalkau Teile von Sachsen-Römhild, die Kellerei Behrungen, die Echterschen Lehen und Milz. In Folge des „Schalkauer Tauschvertrages" erhielt das Fürstentum im Jahre 1723 vom Herzogtum Sachsen-Meiningen aus dem Amt Meiningen dessen Exklave Queienfeld und aus dem Amt Maßfeld die Orte Rentwertshausen, Berkach und Schwickershausen (Meiningischer Anteil), welche seitdem mit Behrungen das Amt Behrungen bildeten.[1]

1684 wurde Hildburghausen Residenzstadt und entsprechend bebaut. Jedoch zerrütteten der aufwendige Hofstaat und die Bauten der Fürsten die Finanzen des Fürstentums so stark, dass ab 1769 eine Zwangsschuldenverwaltung durch eine kaiserliche Debitkommission eingerichtet wurde, zu deren Direktorin die Regentin Charlotte Amalie von Sachsen-Meiningen bestellt wurde.

Mit der Auflösung des alten Reiches im Jahre 1806 erhielt auch Sachsen-Hildburghausen volle Souveränität als Herzogtum Sachsen-Hildburghausen, das 1806 dem Rheinbund und 1815 dem Deutschen Bund beitrat. Als eines der ersten deutschen Länder erhielt es 1818 eine Landständische Verfassung.

Das Aussterben der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahre 1826 erforderte eine Neuordnung der ernestinischen Herzogtümer, Sachsen-Hildburghausen fiel bis auf die Ämter Königsberg und Sonnefeld, die Sachsen-Coburg und Gotha zugeschlagen werden, an Sachsen-Meiningen. Herzog Friedrich von Sachsen-Hildburghausen übernahm im Gegenzug das Herzogtum Sachsen-Altenburg.

Fürsten und Herzöge

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Sonstige Personen

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Therese von Sachsen-Hildburghausen (1792–1854), Königin von Bayern, 1825
Jagdschloss Seidingstadt
  • Oliver Heyn: Das Militär des Fürstentums Sachsen-Hildburghausen (1680–1806) (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe, Bd. 47). Köln/Weimar/Wien 2015.
  • Heinrich Ferdinand Schoeppl: Die Herzoge von Sachsen-Altenburg. Bozen 1917, Neudruck Altenburg 1992 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. Beschreibung des hennebergischen Amts Behrungen
Mitgliedstaaten des Rheinbundes (1806–1813)

Rang erhöht durch Napoleon → Königreiche: Bayern | Sachsen | Württemberg | Großherzogtümer: Baden | Hessen | Herzogtum: Nassau

Napoleonische Staaten → Königreiche: Westphalen | Großherzogtümer: Berg | Würzburg | Fürstentümer: Aschaffenburg (ab 1810 als Großherzogtum Frankfurt) | Von der Leyen | Regensburg (bis 1810)

Unverändert → Herzogtümer: Anhalt-Bernburg | Anhalt-Dessau | Anhalt-Köthen | Arenberg-Meppen | Mecklenburg-Schwerin | Mecklenburg-Strelitz | Oldenburg | Sachsen-Coburg-Saalfeld | Sachsen-Gotha-Altenburg | Sachsen-Hildburghausen | Sachsen-Meiningen | Sachsen-Weimar, Sachsen-Eisenach (seit 1741 Personalunion, ab 1809 Realunion), Sachsen-Weimar-Eisenach | Fürstentümer: Hohenzollern-Hechingen | Hohenzollern-Sigmaringen | Isenburg-Birstein | Liechtenstein | Lippe | Reuß-Ebersdorf | Reuß-Greiz | Reuß-Lobenstein | Reuß-Schleiz | Salm-Kyrburg | Salm-Salm | Schaumburg-Lippe | Schwarzburg-Rudolstadt | Schwarzburg-Sondershausen | Waldeck

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Anhalt (ab 1863) • Anhalt-Bernburg (bis 1863) • Anhalt-Dessau (bis 1863) • Anhalt-Köthen (bis 1847) Holstein Lauenburg Limburg (1839-1866) • Nassau Sachsen-Altenburg (ab 1826) • Sachsen-Coburg-Saalfeld – ab 1826 als Sachsen-Coburg-Gotha Sachsen-Gotha-Altenburg (bis 1826) • Sachsen-Hildburghausen (bis 1826) • Sachsen-Meiningen Herzogtum Braunschweig

Freie Städte

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Normdaten (Geografikum): GND: 4400623-8 (lobid, OGND , AKS ) | VIAF: 234313522

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