Richard Bauroth

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Richard Bauroth (vollständiger Name Gustav Albert Richard Bauroth) (* 1. Februar 1884 in Ilmenau; † 10. Dezember 1942 in Hamburg) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.

Er war das jüngste Kind des Ilmenauer Kaufmanns Wilhelm Bauroth und dessen Ehefrau Helene geb. Minner. Nach dem Besuch der Realschule durchlief er eine dreijährige praktische Lehrzeit in einem keramischen Atelier in Ilmenau.[1] [2] Nach Abschluss der Lehre arbeitete er 11⁄2 Jahre in Magdeburg in einer Terrakottafabrik. Im Jahr 1903 ging er nach München, um ein künstlerisches Studium aufzunehmen. Anfänglich besuchte er dort eine Privatschule, bevor er im Mai 1905 an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München aufgenommen wurde. Hier studierte er unter Wilhelm von Rümann, Erwin Kurz und Adolf von Hildebrand.[3] Im Jahr 1907 beendete er nach 5 Semestern sein Studium und arbeitete zunächst in Stein in Breslau ehe er 1909 eine Anstellung in einer Porzellanfabrik aufnahm. Später übernahm er selbständig Aufträge von keramischen Fabriken. Von 1911 bis 1913 war er in einem Atelier für Grabmalkunst in Erfurt tätig. Anschließend übersiedelte er nach Berlin und arbeitete hier ab dem Herbst 1914 bis zu seiner Einberufung zum Militär im Atelier von Franz Metzner. Nach seiner Frontzeit im Ersten Weltkrieg kehrte er für einige Monate nach Erfurt zurück. Ab Mai 1919 richtete er sich dann in Berlin [1] in der Grolmanstraße 59 ein eigenes Atelier ein und war nun als selbständiger Bildhauer aktiv[2] . In den Jahren 1921/1922 lehrte er in Teilzeit im Fach Modellieren an der Schule Reimann [2] [4] . Ende der zwanziger Jahre zog er mit seiner Familie nach Hamburg. Hier hatte er anfänglich ein Atelier in der Hudtwalckerstraße 25, später am Aurikelstieg 2.

Er war mit der Ärztin Henni (Henriette) Kirchhof verheiratet und hatte eine Tochter.

Er war 1919 neben Alfred Hanf, Walter Fernkorn, Karl Lüdecke u.w. Gründungsmitglied der expressionistischen Künstlervereinigung Jung-Erfurt. Diese vereinte Künstler aus Erfurt und der näheren Umgebung. Seit 1922 war er über viele Jahre Mitglied im Verein Berliner Künstler. Ab 1940 war er Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste, in der Fachgruppe Bildhauer.

Auszeichnungen

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  • 1906 und 1907 kleine silberne Medaille der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München

Werke (Auswahl)

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Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

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  • Ausstellung in den Räumen des Kunstvereins Erfurt 1920[11]
  • Große Berliner Kunstausstellung 1923
  • Große Berliner Kunstausstellung 1924 (als Aussteller und in der Ausstellungs-Kommission als Vertreter des Vereins Berliner Künstler)
  • Große Berliner Kunstausstellung 1927
  • Große Berliner Kunstausstellung 1928
  • Ausstellung Hamburgischer Künstler des Kunstvereins Hamburg 1930
  • Die große Kunstschau West- und Norddeutschlands in Essen 1936
  • Große Deutsche Kunstausstellung 1941 in München
  • Große Deutsche Kunstausstellung 1942 in München
  • Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler. Band 1. VEB E.A. Seemann Verlag, Leipzig 1961, S. 138. 
  • Ruth Menzel: Kunst des Expressionismus: die Gruppe Jung-Erfurt 1919 – 1924. In: Mühlhäuser Museumshefte. Band 3. Mühlhäuser Museen, 1997, S. 28–29. 
  • Joachim Wergin: Drei Büsten von Herman Claudius im Stormarnschen Dorfmuseum in Hoisdorf. In: Jahrbuch für den Kreis Stormarn, Jg. 41. ProFunda-Verlag, Großhansdorf, 2023, S. 38–42. 
  • Andrea Kirchschlager: Vor 90 Jahren – Die Weihe des Ehrenmals für die Gefallenen des 1. Weltkriegs (1914–1918) auf dem alten Friedhof in Arnstadt. In: Aus der Vergangenheit von Arnstadt und Umgebung. Band 25, 2016, S. 125–129. 

Einzelnachweise

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  1. a b c Hamburger Tageblatt - Abendausgabe Jg. 14, Nr. 340, S. 5. 11. Dezember 1942 (deutsche-digitale-bibliothek.de). 
  2. a b c Bewerbung um eine Lehrtätigkeit an der Schule Reimann. 34 Provinzialschulkollegium Personalia UntG 2; Buchstabe Ba; 1905–1933 (Akte) Das Brandenburgische Landeshauptarchiv
  3. Grundbuch der Studierenden der k. Akademie d. b. K. Begonnen am 13. Oktober 1884. königliche Akademie der bildenden Künste München, S. 294; Grundbuch der Studierenden
  4. Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit Jg. 2 Heft 1. 1927 (uni-heidelberg.de). 
  5. Deutsche Kunst und Dekoration Band 36. 1915 (uni-heidelberg.de). 
  6. Deutsche Kunst und Dekoration Band 38. 1916 (uni-heidelberg.de). 
  7. Deutsche Kunst und Dekoration Band 42. 1918 (archive.org). 
  8. Die Woche Band 24, Heft 3, S. 55. 1922 (archive.org). 
  9. Hamburger Fremdenblatt – Morgenausgabe Jg. 103, Nr. 11, S. 9. 11. Januar 1931 (uni-hamburg.de). 
  10. Hamburger Fremdenblatt - Abendausgabe Jg. 113, Nr. 80, S. 9. 21. März 1941 (deutsche-digitale-bibliothek.de). 
  11. Der Cicerone: Halbmonatsschrift für Künstler, Kunstfreunde & Sammler Jg. 12, Nr. 340, S. 5. 1920 (uni-heidelberg.de). 
Normdaten (Person): GND: 1038827817 (lobid, OGND , AKS ) | VIAF: 305157041 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Bauroth, Richard
ALTERNATIVNAMEN Bauroth, Gustav Albert Richard (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 1. Februar 1884
GEBURTSORT Ilmenau, Deutschland
STERBEDATUM 10. Dezember 1942
STERBEORT Hamburg, Deutschland
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