Rhodium(III)-chlorid
Kristallstruktur | |
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Struktur von Rhodium(III)-chlorid | |
_ Rh 3+ 0 _ Cl − | |
Allgemeines | |
Name | Rhodium(III)-chlorid |
Andere Namen |
Rhodiumtrichlorid |
Verhältnisformel | RhCl3 |
Kurzbeschreibung |
roter Feststoff (wasserfrei), dunkelroter Feststoff (Trihydrat)[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
CAS-Nummer
ECHA-InfoCard
100.030.138
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 209,26 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
fest |
Schmelzpunkt | |
Löslichkeit |
löslich (Trihydrat), unlöslich (wasserfrei) in Wasser[1] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 290‐302‐318‐341‐410 |
P: 280‐301+330+331‐305+351+338‐310 [2] |
Rhodium(III)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus Rhodium und Chlor, die isotyp zu Aluminiumtrichlorid [3] ist. Rhodiumtrichlorid ist ein dunkelroter bis rotbrauner Feststoff, der in der Natur nur äußerst selten vorkommt. Es ist ein Rhodiumsalz der Salzsäure.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Wasserfreies Rhodium(III)-chlorid entsteht bei einer Reaktion zwischen Chlor und Rhodium bei 400 bis max. 800 °C.[1]
- {\displaystyle \mathrm {2\ Rh+3\ Cl_{2}\longrightarrow 2\ RhCl_{3}} }
Das Trihydrat entsteht bei der Reaktion zwischen Chlorwasserstoffsäure mit frisch hergestelltem gelbem Rhodium(III)-oxid-Hydrat Rh2O3 · 5 H2O und vorsichtigem Eintrocknen auf dem Dampfbad.
- {\displaystyle \mathrm {Rh_{2}O_{3}\cdot 5\ H_{2}O\ +6\ HCl\longrightarrow 2\ [RhCl_{3}(H_{2}O)_{3}]+2\ H_{2}O} }
Beim Erhitzen von RhCl3 · 3 H2O auf über 100 °C tritt Zersetzung unter Bildung von unlöslichem schwarzem Rhodium(III)-oxid (Rh2O3) ein.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Physikalische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Wasserfreies bei bis zu 700 °C hergestelltes Rhodium(III)-chlorid ist ein rosenrotes bis braunrotes in Wasser und Säuren unlösliches amorphes Pulver.[1] Bei über 700 °C hergestelltes Material wird deutlich kristallin. Ab 800 °C sublimiert es zu rotgoldenen Blättchen. Das kirschrote Trihydrat mit der Formel [RhCl3(H2O)3] ist dagegen in Wasser gut löslich.[1] Wasserfreies Rhodiumtrichlorid kristallisiert monoklin, Raumgruppe C2/m (Raumgruppen-Nr. 12)Vorlage:Raumgruppe/12 mit den Gitterparametern a = 5,95 Å, b = 10,3 Å, c = 6,03 Å und β = 109,2°.[4]
Chemische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Im Chlorstrom kann wasserfreies Rhodium(III)-chlorid bei 900 °C sublimiert werden. Die Farbe salzsaurer Lösungen von [RhCl3(H2O)3] schlägt langsam von rot nach gelb um. Es treten Hydratisomerien auf[1] :
- {\displaystyle \mathrm {H_{3}[RhCl_{6}]+6\ H_{2}O\longrightarrow \ [Rh(H_{2}O)_{6}]Cl_{3}+3\ HCl} }
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]In den 1960er Jahren zeigte sich, dass es sich als Katalysator für verschiedene Reaktionen eignet, darunter Reaktionen mit Kohlenstoffmonoxid, Wasserstoff und mit Alkenen.
Das Hydrat wird auch als Zusatz für Glanz- und Poliergold oder -platin verwendet.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e f g Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0.
- ↑ a b c Eintrag zu Rhodium(III)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Norman N. Greenwood, Alan Earnshaw: Chemie der Elemente, 1. Auflage, Weinheim 1988, ISBN 3-527-26169-9.
- ↑ H. Bärnighausen, B.K. Handa: Die Kristallstruktur von Rhodium(III)-chlorid. In: Journal of the Less-Common Metals , 6, 1964, S. 226–231, doi:10.1016/0022-5088(64)90103-1.