Limousin

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Dieser Artikel befasst sich mit der ehemaligen Region Limousin in Mittelfrankreich. Zu weiteren Bedeutungen siehe Limousin (Begriffsklärung).
Limousin
Ehemalige französische Region (bis 2015)
Flagge der früheren Region Limousin
Flagge der früheren Region Limousin
Wappen der früheren Region Limousin
Wappen der früheren Region Limousin
[画像:Lage der früheren Region Limousin in Frankreich]
Lage der früheren Region Limousin in Frankreich
Basisdaten
Heute Teil von Nouvelle-Aquitaine
Verwaltungssitz Limoges
Bevölkerung

 – gesamt 1. Januar 2022
 – Dichte

728.087 Einwohner
43 Einwohner je km2

Fläche

 – gesamt
 – Anteil an Frankreich:

16.942 km2
2,6 %

Départements 3
Arrondissements 8
Kantone 106
Gemeinden 747
Früherer ISO 3166-2-Code FR-L

Das Limousin [limuˈzɛ̃ ] (okzitanisch Lemosin) ist eine Landschaft in der Mitte Frankreichs und im nordwestlichen Teil des Zentralmassivs. Unter diesem Namen gab es eine Region mit den Départements Corrèze, Creuse und Haute-Vienne. Mit einer Fläche von 16.942 km2 und 728.087 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) war das Limousin eine der am dünnsten besiedelten Regionen Frankreichs. Hauptstadt der Region war Limoges.

Am 1. Januar 2016 wurde sie mit den Nachbarregionen Poitou-Charentes und Aquitaine zur Nouvelle-Aquitaine zusammengeschlossen.

Der wichtigste Fluss ist die Vienne, an der auch Limoges liegt. Die Landschaft ist bereits zum Teil recht hügelig. So liegen im Südteil die Monts du Limousin und östlich anschließend das höhergelegene Plateau de Millevaches, die beide dem Massif Central angehören.

Beschreibung: In Weiß sechs Reihen eingestreute schwarze Hermelin mit rotem Bord.

Spuren des Bergbaus im Limousin gehen bis ins 5. Jh. v. Chr. zurück.

Im 7. Jahrhundert kam das Gebiet unter fränkische Herrschaft und zerfiel später in mehrere Vizegrafschaften, die jahrhundertelang vom Haus Anjou-Plantagenet beherrscht wurden. 1607 fiel es unter die direkte Kontrolle der französischen Krone. Den Nordteil des Landes bildet die historische Landschaft La Marche.

Ab 1939 wurden von der französischen Verwaltung im Limousin etwa fünfzig Sammel-, Überwachungs-, Internierungs- und Arbeitslager eingerichtet. Während des gesamten Zweiten Weltkrieges dienten sie der Unterdrückung von Gegnern des Vichy-Regimes und später von Opfern der Nazi-Besatzer.[1] [2]

Mit der Einrichtung der Regionen in Frankreich 1960 entstand die Region Limousin in den bis 2016 gültigen Grenzen. 1972 erhielt die Region den Status eines Établissements public unter Leitung eines Regionalpräfekten. Durch die Dezentralisierungsgesetze von 1982 erhielten die Regionen den Status von Collectivités territoriales (Gebietskörperschaften), wie ihn bis dahin nur die Gemeinden und die Départements besessen hatten. Im Jahre 1986 wurden die Regionalräte erstmals direkt gewählt. Seitdem wurden die Befugnisse der Region gegenüber der Zentralregierung in Paris schrittweise erweitert.

Am 1. Januar 2016 wurde die Region Limousin mit den benachbarten Regionen Aquitanien und Poitou-Charentes zu einer neuen Region mit dem Namen Nouvelle-Aquitaine („Neu-Aquitanien") fusioniert.

In vielen Städten und Dörfern werden alle sieben Jahre feierliche Prozessionen mit den Reliquien aus den örtlichen Kirchen veranstaltet. Diese Tradition wurde 2013 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[3]

Die bevölkerungsreichsten Städte des Limousin sind:

Stadt Einwohner (Jahr) Département
Limoges 129.754 (2022) Haute-Vienne
Brive-la-Gaillarde 46.769 (2022) Corrèze
Tulle 13.602 (2022) Corrèze
Guéret 12.814 (2022) Creuse
Saint-Junien 11.382 (2022) Haute-Vienne
Panazol 11.207 (2022) Haute-Vienne

Alleinige Amtssprache des Limousin ist Französisch. Die historische Sprache der Region ist das Limousinische, eine Varietät (ein Dialekt) des Okzitanischen mit französischem Einfluss, in der auch einige Troubadours ihre Lyrik verfasst haben.

Politische Gliederung

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Die Region Limousin untergliedert sich in drei Départements:

Département Präfektur ISO 3166-2 Arrondissements Kantone Gemeinden Einwohner (Jahr) Fläche
(km2)
Dichte
(Einw./km2)
Corrèze Tulle FR-19 3 37 286
240.120 (2022)
5.857 41
Creuse Guéret FR-23 2 27 260
115.529 (2022)
5.565 20,8
Haute-Vienne Limoges FR-87 3 42 201
372.438 (2022)
5.520 67,5

Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Region 2006 einen Index von 89,5 (EU-27 = 100).[4]

Der Bezirk Mittelfranken schloss 1981 als erste Region in Bayern eine Partnerschaft mit dem Département Haute-Vienne in Frankreich; in den Jahren danach folgten entsprechende Vereinbarungen mit den beiden Nachbardépartements Creuse und Corrèze. Dies mündete 1995 in eine Partnerschaft zwischen der (Gesamt-)Region Limousin und dem Bezirk Mittelfranken. Diese Partnerschaft besteht heute zwischen Mittelfranken und Nouvelle-Aquitaine.

Wiktionary: Limousin  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Pascal Coussy: Il y a 80 ans, les camps oubliés de Pétain en Limousin, france3 nouvelle aquitaine, 22. August 2020
  2. Pascal Coussy: Nexon, l'un des camps d’internement oubliés du Limousin, france3 nouvelle aquitaine, 23. April 2022
  3. Limousin septennial ostensions. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2013.
  4. Regionales BIP je Einwohner in der EU27. (PDF; 360 kB) Eurostat Pressemitteilung 23/2009

Repräsentative Liste: Prozessionen der Riesen und Drachen in Belgien und Frankreich: Reuze Papa Fêtes de Gayant Poulain de Pézenas Tarasque (2008) | Aubusson-Wandteppiche (2009) | Maloya-Tanz (2009) | Traditioneller Abbund bei Holzbauten (2009) | Compagnonnage-Netzwerk (2010) | Gastronomisches Mahl (2010) | Nadelspitze aus Alençon (2010) | Französische Reitkunst (2011) | Fest-noz (2012) | Reliquienfeiern in Limousin (2013) | Gwoka (Guadeloupe) (2014) | Feuerfeste zur Sommersonnenwende (Pyrenäen) (2015) | Karneval (Granville) (2016) | Parfümherstellung in Pays de Grasse (2018) | Alpinismus (2019) | Hornspiel (2020) | Glasperlen-Kunst (2020) | Uhrmacherkunst und Kunstmechanik (2020) | Falknerei (2021) | Baguette-Kultur (2022) | Bärenfeste (Pyrenäen) (2022) | Glasproduktion (2023) | Traditioneller Holzbootbau in Carriacou und Petite Martinique (2023) | Transhumanz (2023) | Pariser Klempner und Ornamentiker (2024) | Trockenmauerbau (2024)

Gute Praxisbeispiele: Bauhüttenwesen (2020) | Martinique-Yole (2020) | Tocatì (2022)

Dringend erhaltungsbedürftig: Cantu in Paghjella (2009)

45.89751.7330555555556Koordinaten: 45° 54′ N, 1° 44′ O

Normdaten (Geografikum): GND: 4035771-5 (lobid, OGND , AKS ) | LCCN: n81019994 | VIAF: 145422312
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