Necator americanus
Necator americanus |
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Larve 3 von Necator americanus |
Systematik |
Stamm:
Fadenwürmer (Nematoda)
Familie:
Hakenwürmer (Ancylostomatidae)
Art:
Necator americanus
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Wissenschaftlicher Name |
Necator americanus |
(Stiles, 1902) |
Necator americanus ist ein Hakenwurm, der vor allem in den Tropen und Subtropen Amerikas, Afrikas, Asiens und Australiens vorkommt und beim Menschen die Necatoriasis auslöst. Der Mensch ist Hauptwirt, andere Wirbeltiere werden nicht befallen.[1]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Adulte Männchen von Necator americanus sind 5–9 mm lang, Weibchen 9–11 mm. Die Mundhöhle ist relativ eng und hat ein unteres und oberes Paar halbmondförmiger Schneideplatten, die den Parasiten von anderen Hakenwürmern unterscheiden. Zudem gibt es ein subdorsales Paar von Zähnen in der Tiefe der Mundhöhle. Am Hinterende sitzt bei Menschen die Begattungstasche (Bursa copulatrix) mit bauchseitigen, rückenseitigen und seitlichen Rippen. Die Enden der rückenseitigen Rippen sind typischerweise auseinandergespreizt.[2]
Die dünnschaligen Eier sind 60–75 ×ばつ 35–40 μm groß und können von anderen Hakenwurmeiern morphologisch nicht differenziert werden. Die sich innerhalb von 24 Stunden im Ei entwickelnde Larve schlüpft nach weiteren 24 Stunden.[3] Die Larven sind 500–600 μm lang. Der Schwanz (Abstand zwischen Anus und Körperende) ist kürzer als 73 μm und weist eine deutliche Querstreifung auf. Der Darm ist am Übergang zwischen Ösophagus und Darm genauso breit wie der Bulbus des rhabditiformen Ösophagus. Die Zähne ragen deutlich hervor und reichen, parallel verlaufend durch die gesamte Mundhöhle.[4]
Lebenszyklus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Eier von Necator americanus werden mit den Stuhl ausgeschieden. In ihnen schlüpft nach 1 bis zwei Tagen die Larve 1, die freilebend im Boden vorkommt. Über zwei Häutungen entwickelt sich in 5 bis 10 Tagen die ansteckende Larve 3, die in der Umwelt unter optimalen Bedingungen drei bis vier Wochen infektiös bleibt.[1] Die Drittstadium-Larven wandern, thermischen Gradienten folgend, auf die menschliche Haut.[5] Typischerweise gelangen die Larven nach Kontakt mit kontaminiertem Boden durch die Hände und Füße in den Körper.[6] Die Larven wandern über das Blut in die Lunge, dort dringen die Larven in die Lungenbläschen ein, werden hochgehustet und abgeschluckt und gelangen so in den Magen-Darm-Trakt. Hier heften sie sich an die Darmschleimhaut, wo sie zu erwachsenen Würmern reifen. Die Hakenwürmer dringen mit ihren Schneideplatten in die Schleimhaut bis zu den Blutgefäßen vor und ernähren sich vom Blut ihres Wirts. Jeder Wurm saugt etwa 30 μl Blut pro Tag.[7]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Hookworm (Intestinal). CDC. Abgerufen am 6. Februar 2025.
- ↑ Taehee Chang, Bong-Kwang Jung, Woon‐Mok Sohn, Sooji Hong, Hyejoo Shin, Seungwan Ryoo, Jeong Gyu Lee, Keon Hoon Lee, Virak Khieu, Rekol Huy, Jong-Yil Chai: Morphological and Molecular Diagnosis of Necator americanus and Ancylostoma ceylanicum Recovered from Villagers in Northern Cambodia. In: Korean Journal of Parasitology. 2020, Band 58, Nummer 6, S. 619–625 doi:10.3347/kjp.2020586.619 .
- ↑ Yezid Gutierrez: Diagnostic Pathology of Parasitic Infections with Clinical Correlations. Oxford University Press, 2000, ISBN 978-0-19-512143-8, S. 320.
- ↑ Gerhard Piekarski: Medizinische Parasitologie. 3 Auflage. Springer-Verlag, 2019, ISBN 978-3-66208635-3, S. 241.
- ↑ Wilfried Haas, Bernhard Haberl, Syafruddin, Irfan Idris, Dennis Kallert: Behavioural strategies used by the hookworms Necator americanus and Ancylostoma duodenale to find, recognize and invade the human host. In: Parasitology Research. Band 95, Nr. 1, Januar 2005, ISSN 0932-0113 , S. 30–39, doi:10.1007/s00436-004-1257-7 , PMID 15614587 (englisch).
- ↑ Peter J. Hotez, Simon Brooker, Jeffrey M. Bethony, Maria Elena Bottazzi, Alex Loukas: Hookworm infection. In: The New England Journal of Medicine . Band 351, Nr. 8, 19. August 2004, ISSN 1533-4406 , S. 799–807, doi:10.1056/NEJMra032492 , PMID 15317893 (englisch).
- ↑ David J. Diemert, Jeffrey M. Bethony, Peter J. Hotez: Hookworm vaccines. In: Clinical Infectious Diseases. Band 46, Nr. 2, 15. Januar 2008, ISSN 1537-6591 , S. 282–288, doi:10.1086/524070 , PMID 18171264 (englisch).