Nazlı Karabıyıkoğlu

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Nazlı Karabıyıkoğlu (geboren 1986 in Ankara) ist eine türkische Schriftstellerin, Journalistin und Menschenrechtsaktivistin. Nach Repressionen infolge ihres öffentlichen Eintretens für Frauen- und LGBTIQ-Rechte in der Türkei lebt sie seit 2017 im Exil.

Leben und Werk

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Nazlı Karabıyıkoğlu studierte an der Universität Bogaziçi Türkische Sprache und Literatur. Das Studium schloss sie mit einer Masterarbeit zum Thema Maskulinität ab. Seit 2009 war sie neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit auch als Journalistin aktiv.[1] Sie versteht sich als Feministin und engagierte sich in der Türkei ab Ende 2017 für die #MeToo- und die LGBTIQ-Bewegung. Ein Artikel über sexuelle Belästigung und Mobbing in der türkischen Verlags- und Literaturszene führte zu öffentlichen Angriffen, in deren Verlauf sich ihr Verlag von ihr distanzierte.[2] Aufgrund fortdauernder Repressionen – unter anderem fand sie ihren Namen in einer staatlichen Propagandazeitung auf einer Liste von Personen, die in der Türkei als terroristisch eingestuft wurden – floh sie 2017 nach Georgien.[3]

Im Februar 2021 kam Nazlı Karabiyikoğlu als Stipendiatin des Writers in Exile-Programms des deutschen PEN-Zentrums nach Deutschland.[4] Sie lebt seitdem in Nürnberg, wo sie im Rahmen eines zweijährigen Stipendiums im Human Rights-Programm an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg studierte.[2] Das Studium schloss sie 2024 mit einer Arbeit unter dem Titel Turkey’s Women authors’ stories on human rights politics mit dem Master of Arts ab.

Im Jahr 2021 wurde sie für die Kurzdokumentation Lebensformen: Sophie Scholl – das wird Wellen schlagen interviewt.[3] Die Übersetzung ihres unveröffentlichten Romans Elfiye durch Eva Lacour wurde von Mai bis September 2022 vom Deutschen Übersetzerfonds im Rahmen des Programms Neustart Kultur gefördert.[5]

Preise und Auszeichnungen

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  • 2019: Gewinnerin Publikationswettbewerb der UnCollected Press/Raw Art Review in der Kategorie Full Length Book of Short Stories mit Gök Derinin Altında (englisch: Subdermal Sky, deutsch: Unter der Haut des Himmels)[6]
  • 2020: Autorenresidenz in Prag im Rahmen der UNESCO-Literaturstadt, das Stipendium konnte erst 2023 angetreten werden[7] [8]
  • Vater und die Tekke. Übersetzt von Eva Lacour. In: PEN Deutschland (Hrsg.): In der nie endenden bernsteinfarbenen Nacht: Stimmen aus dem Exil. Sven Murmann Verlag, Hamburg 2021, DOI:10.5771/9783748941361-148, ISBN 978-3-9619-6201-3, S. 148–155.
  • Der schwarze Punkt. In: Talie Bühl, Nicole Collignon, Emil Alicia Huppenkothen, Leon Locher, Grace Oberholzer, Valerie Prinz, Leonie Pürmayr, Sara Schmiedl und Michael Wittmann (Hrsg.): Jenny. Ausgabe 10: In/Transparenz. De Gruyter, Berlin 2022, DOI:10.1515/9783111027197-020, ISBN 978-3-1110-2707-4, S. 117 ff.
  • Beitrag in: Najem Wali (Hrsg.): 25 Jahre Writers in Exile. Gefährdete Stimmen einer Welt in Gefahr. Secession, Berlin 2025, ISBN 978-3-96639-092-7.

Einzelnachweise

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  1. Nazli Karabiyikoglu: In Illo Tempore. In: Miracle Monocle – louisville.edu. University of Louisville, abgerufen am 10. Januar 2025 (englisch). 
  2. a b Regina Urban: „Die Türkei ist ein Land der Gewalt". In: nordbayern.de. 19. März 2021, abgerufen am 10. Januar 2025. 
  3. a b Lebensformen: Sophie Scholl - das wird Wellen schlagen. In: sat1.de. 3. Juni 2021, abgerufen am 11. Januar 2025 (ab Sendeminute 12:00). 
  4. Nazli Karabiyikoglu. In: pen-deutschland.de. Abgerufen am 10. Januar 2025. 
  5. Ukraine & Beyond: Literarische Reise ins Exil unserer Zeit. In: koerber-stiftung.de. 30. Juni 2022, abgerufen am 11. Januar 2025. 
  6. Nazli Karabiyikoglu. In: wrath-bearingtree.com. 2. November 2020, abgerufen am 10. Januar 2025 (englisch). 
  7. unescoprag: Nazli Karabiyikoglu a její boj za svobodu slova. In: Praha město literatury. 1. März 2023, abgerufen am 11. Januar 2025 (tschechisch). 
  8. Nazli Karabiyikoglu. In: gertrudepress.org. Tammy Lynne Stoner, abgerufen am 11. Januar 2025 (englisch). 
Personendaten
NAME Karabıyıkoğlu, Nazlı
KURZBESCHREIBUNG türkische Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 1986
GEBURTSORT Ankara
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