Murmanbahn
Sankt Petersburg–Murmansk | |
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Karte der Eisenbahnlinie | |
Streckenlänge: | 1448 km |
Spurweite: | 1520 mm (Russische Spur) |
Stromsystem: | 25 kV ~ |
0
Санкт-Петербург-Главный / Moskauer Bahnhof
Санкт-Петербург-Наволочная
Санкт-Петербург-Фарфоровская
Санкт-Петербург-Сорт.-Моск.
Рыбацкое / Rybazkoje
Ижоры / Ischory
Понтонная / Pontonnaja
37
Саперная / Sapernaja
О.п. 29км
Ивановская / Iwanowskaja
46
Пелла / Pella
Umgehungsbahn (vom Baltikum)
Güterzugstrecke vom Neuen Hafen
49
Мга / Mga
nach Будогощь / Budogoschtsch
Апраксин / Apraksin
назия / Nasia
Жихарево / Schicharewo
92
Воибокало / Woibokalo
Пупышево / Pulyschewo
121
Волховстрой I / Wolchowstroj 1
von Ирса / Irsa
124
Волховстрой II / Wolchowstroj 2
nach Вологда / Wologda
Колчаново / Koltschanowo
Лунгачи / Lungatschi
Телжево / Telschewo
юси / Jusi
Сидорово / Sidorowo
188
Йовково / Jowkowo
Паша Pascha
Оять-Волховстроевский / Ojat-Wolchowstrojewskij
Шоткуса / Schotkusa
Заостровье / Saostrowje
Шамокша / Schamokscha
246
Лодейное Поле / Lodejnoje Pole
von Маткаселькя / Matakselkja
Янеса / Janesa
Тениконда / Tenikonda
Яндеба / Jandeba
283
Потпорожье / Potporschje
Потпорожье-Груз. / Potporschje-Grus.
Свирь / Swir
Челма / Tschelma
Токари / Tokari
Ревсельса / Rewselsa
331
Пай / Paj
Таржеполь / Tarschepol
О.п. 342 км
Лалва / Lalwa
Нырки / Nyrki
Пяжиева Сельга / Pjaschijewa
Деревянка / Derewjanka
Орзера / Orsera
397
Онежский / Oneschskij
406
Петрозаводск / Petrosawodsk
413
Томицы
nach Маткаселькя / Matakselkja
419
Шуйский Мост / Schujskij Most
426
Шуйская / Schujskaja
О. По. 427 км
Лучевой / Lutschewoj
О. По. 437 км
Суна / Suna
Заделье / Sadelje
461
Кондопога / Kondopoga
Нигозеро / Nigosero
Менсельга / Menselga
Илемсельга / Ilemselga
Кедрозеро / Kedrosero
Лижма / Litschma
Нов. Поселок / Nowo Poselok
Викшезеро / Wikscheselo
Кяппесельга / Kjappeselga
Уница / Uniza
Пергуба / Perguba
Предмедгорский / Predmedgorskij
561
Медвежья Гора / Medweschja
Вичка / Witschka
Лумбушозеро / Lumbuschosero
Малыга / Malyga
Ванзозеро / Wansosero
Масельская / Maselskaja
Быстряги / Bystrjagi
Раменцы / Ramenzy
623
Сумерици Sumerizi
Уросозеро / Urososero
Суглица / Sugliza
Ригозеро / Rigosero
Шпаловой / Schpalowoj
669
Сегежа / Segescha
Май Губа Maj Guba
Надвоицы / Nadwoizy
Шавань / Schawan
von Кивиярви / Kiwijarwi
708
Кочкома / Kotschkoma
Илель / Ilel
Тунгуда / Tunguda
Летний / Letnij
Кильбо / Kilbo
Сосновец / Sosnowez
Уда / Uda
Горелый Мост / Gorelij
nach Обозерская / Oboserskaja
Заливы / Saliwy
Шуерецкая / Schujerzkaja
Мягрека / Mjagreka
845
Кемь-Пристань / Kem-Pristan (Hafen)
Раз. 846 км
Ламбино / Lambino
Поньгома / Pongoma
Раз. 883 км
Кузема / Kusema
Воньга / Bonga
914
Сиг / Sig
Энгозеро / Jengosero
Амбарный / Ambarnij
Боярская / Bojarskaja
996
Лоухи / Louchi
nach Пяозеро / Pjaosero
Кереть / Keret
Чупа / Tschupa
Катозеро / Katosero
Полярный Круг / Poljarnij
1070
Пояконда / Pojakonda
Лесной / Lesnoj
Ковда / Kowda
Княжая / Knjaschaja
Жемчужная / Schemtschuschnaja
1133
Ручьи-Карельские / Rutschi-Karelskije
Берое Море / Beroje More
Проливы / Proliwy
Кандалакша / Kandalakscha
О. п. 1178 км
Плесозеро / Plesosero
1182
Пинозеро / Pinosero
nach Ковдор / Kowdor
1188
Полярные Зори / Poljarnje
Восточная Губа / Wostotschnaja
Африканда / Afrikanda
Хабозеро / Chabosero
Питкуль / Pitkul
Титан / Titan
Хибины / Chibiny
Нефелиновые Пески / Peski
1284
Имандра / Imandra
Рудный / Rudij
Куна / Kuna
Ягельный / Jagelynij
von Мончегорск/ Montschegorsk
1321
Оленегорск / Olenegorsk
Лапландия
Пулозеро / Pulosero
Тайбола / Tajbola
1371
Кица / Kiza
допарскя / Doparskja
Магнотиты / Magnotity
1404
Шонгуй / Schonguj
О. п. 1425
Выходной / Wychodnoj
О. п. 1434
von Никель-Мурманский/ Nikel-Murmanskij
О. п. 1437
О. п. 1439
О. п. 1443
О. п. 1448
Пл. 2 км
Пл. 3 км
Пл. 5 км
Комсомольск-Мурманский / Komsomolsk-Murmanskij
23
Сафоново-Мурманское / Safonowo-Murmanskoje
41
Североморск / Seweromorsk
Quellen: [1]
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Die Murmanbahn ist eine Bahnstrecke im Norden Russlands.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Murmanbahn verläuft von Sankt Petersburg über Murmansk nach Seweromorsk. Die von ihr in der Stadt Kola kurz vor Murmansk nach Petschenga und Nikel abzweigende Strecke ist die nördlichste Bahnstrecke Europas, abgesehen vom Inselbetrieb Erzbahn Kirkenes–Bjørnevatn.
Technische Parameter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Streckenlänge beträgt 1448 Kilometer[2] in der russischen Breitspur von 1520 mm. Die Strecke wurde 1939 mit 3 kV Gleichspannung elektrifiziert und 2001 auf 25 kV / 50 Hz Wechselspannung umgestellt.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Murmanbahn wurde zwischen 1915 und 1917 im Ersten Weltkrieg erbaut, um die Kaiserlich Russische Armee des Russischen Zarenreichs ganzjährig mit Rüstungsgütern ihrer westlichen Alliierten Großbritannien und Frankreich versorgen zu können. Aufgrund des Zeitdrucks wurde die Strecke möglichst einfach trassiert. Neben russischen Arbeitskräften wurden dabei etwa 60.000 österreichisch-ungarische und deutsche Kriegsgefangene eingesetzt,[4] [5] von denen beim Bau etwa 25.000 umkamen.[6] [7]
Während des Zweiten Weltkriegs war die Bahn erneut von größter strategischer Bedeutung, da über sie die Waren der Nordmeergeleitzüge ins Landesinnere und an die Front transportiert wurden (vgl. auch Leih- und Pachtgesetz). Daher erfolgten – größtenteils vergeblich – deutsche Luftangriffe vom Stützpunkt Petsamo durch die so genannten „Eismeerjäger" (Jagdgeschwader 5) sowie Kommandounternehmungen durch die Spezialeinheit Brandenburg auf die stark durch Flak verteidigte Murmanbahn.
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Betrieben wird die Murmanbahn von der Oktjabrskaja schelesnaja doroga („Oktoberbahn"): Die Strecke hat große wirtschaftliche Bedeutung, weil der Hafen Murmansk (zusammen mit ein paar benachbarten Buchten) die einzige entsprechende ganzjährig eisfreie Infrastruktur Nordwestrusslands ist und von dort Waren mit der Bahn in zentrale Regionen des europäischen Russland transportiert werden können.
Am 1. Juni 2020 stürzte die 1930 erbaute Brücke über den Fluss Kola ein, 15 Kilometer südlich von Murmansk. Die starke Strömung hatte einen Pfeiler weggerissen; es wurde ein Schienenersatzverkehr zwischen Murmansk und Wychodnoj eingerichtet.[8] Für den Güterverkehr wurde bereits am 19. Juni eine Umleitungsstrecke zum südwestlich von Murmansk gelegenen Hafen Murmashi eröffnet, die Bahnstrecke Wychodnoj–Lawna;[9] ab 24. Juni des Jahres verkehrten auch einzelne Personenzüge nach Murmansk über diese Strecke.[10] Bereits am 28. September 2020 konnte eine neue Brücke mit einer Länge von 158 Metern eingeweiht werden: Sie weist keine Pfeiler im Fluss mehr auf. So konnte die alte Strecke wieder von den Personenzügen benutzt werden.[11] [12]
Zukunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Vom Bahnhof Wychodnoj wird eine abzweigende Strecke nach Lawna gebaut, um von dort aus sibirische Steinkohle zu exportieren.[13]
Der Abschnitt von Olenegorsk bis Murmansk soll bis 2022 zweigleisig ausgebaut werden.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Н. П. Лагутина, Т. Ю. Набокова, Т. П. Филатова: Атлас Железные Дороги. Omsk 2010.
- Reinhard Nachtigal: Die Murmanbahn – Die Verkehrsanbindung eines kriegswichtigen Hafens und das Arbeitspotential der Kriegsgefangenen (1915–1918). Verlag Bernhard Albert Greiner, Remshalden 2001, ISBN 3-935383-05-3.
- Leo Cavaleri: Das Kommandounternehmen „Murman-Bahn" im Sommer 1942. Soldaten des Lehrregiments Brandenburg z.b.V. 800 sprengen die wichtigste Versorgungslinie der Roten Armee zu den westlichen Alliierten. In: Pallasch. Zeitschrift für Militärgeschichte. Bd. 8 (2004), Heft 18, S. 146–168.
- Reinhard Nachtigal: Die Murmanbahn 1915–1919 – Kriegsnotwendigkeit und Wirtschaftsinteressen. Verlag Bernhard Albert Greiner, Remshalden 2007, ISBN 3-935383-96-7.
- Klaus Gestwa: Zum historischen Ort der Murmanbahn. Aspekte der Lager-, Eisenbahn- und Fotogeschichte. In: Evamarie Blattner u. a. (Hrsg.): Der fotografierte Krieg. Der Erste Weltkrieg zwischen Dokumentation und Propaganda. Stadtmuseum, Tübingen 2014 (Tübinger Kataloge; 98), ISBN 978-3-941818-22-4, S. 152–165.
- Georg Wurzer: Zwangsarbeit für die Murmanbahn. Die Erfahrungen der Kriegsgefangenen. In: Evamarie Blattner u. a. (Hrsg.): Der fotografierte Krieg. Der Erste Weltkrieg zwischen Dokumentation und Propaganda. Stadtmuseum, Tübingen 2014 (Tübinger Kataloge; 98), ISBN 978-3-941818-22-4, S. 166–171.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Markus Rabanser: Die Murmanbahn – Eisenbahn im hohen Norden Russlands , aus dem Fern-Express 03/2011 (PDF; 2,5 MB)
- Hauptmann a. D. Dr. Hildebrandt: Die Murman-Bahn , in: Kölnische Zeitung vom 5. Juli 1928, Morgenausgabe Nr. 364b.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Angaben des Streckenbandes nach Лагутина, Набокова u. a.: Атлас Железные Дороги
- ↑ @1 @2 Vorlage:Toter Link/biarmia.narod.ru (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
- ↑ bac/md: Murmansk wieder an das russische Eisenbahnnetz angeschlossen. In: Eisenbahn-Revue International 2020/12, S. 646
- ↑ https://web.archive.org/web/20100201151952/http://biarmia.narod.ru:80/library/doc/zh_d.html
- ↑ Georg Wurzer: Die Kriegsgefangenen der Mittelmächte in Russland im Ersten Weltkrieg. Verlag V&R unipress, Göttingen 2005, ISBN 978-3-89971-241-4, S. 368
- ↑ Markus Rabanser: Die Murmanbahn, S. 13
- ↑ Georg Wurzer: Die Kriegsgefangenen der Mittelmächte in Russland im Ersten Weltkrieg. S. 374ff
- ↑ Russland: Bau der Umgehungsstrecke Murmansk geht zielstrebig voran. Lok-Report, 6. Juni 2020, abgerufen am 11. Juni 2020.
- ↑ Russland: Hafen Murmansk ist wieder per Bahn erreichbar. Lok-Report, 23. Juni 2020, abgerufen am 24. Juni 2020.
- ↑ Russland: Erster Personenzug in Murmansk eingetroffen. Lok-Report, 25. Juni 2020, abgerufen am 25. Juni 2020.
- ↑ RZD completes replacement Kola bridge. Railway Gazette International, 7. Oktober 2020, abgerufen am 8. Oktober 2020 (englisch).
- ↑ Murmansk wieder an das russische Eisenbahnnetz angeschlossen. In: Eisenbahn-Revue International 2020/12, S. 646
- ↑ Neue Bahnstrecke bei Murmansk. In: Eisenbahn-Revue International 5/2019, S. 262