Martin Goetze (Radsportler)

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Martin Goetze wurde 1988 in Frohburg DDR-Straßenmeister.

Martin Goetze (* 31. Oktober 1957 in Leipzig) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer, der in der DDR aktiv war.

Sportliche Laufbahn

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Goetze war zunächst in der Leichtathletik aktiv und wandte sich 1973 dem Radsport in der BSG Aufbau Centrum Leipzig zu. 1976 wurde er zum SC DHfK Leipzig delegiert, wo er auch bei Klaus Ampler trainierte.[1] Im Frühjahr 1974 erlitt er bei einem Sturz einen Schädelbruch, der ihn zu einer langen Wettkampfpause zwang. Als er nach langer Rehabilitation wieder Rennen fahren konnte, gewann er als Jugendlicher ein Rennen in der Männerklasse der BSG-Fahrer. Auf diesen Sieg war er später besonders stolz.[1] 1979 wurde Martin Goetze erstmals DDR-Meister im Straßenrennen. Diesen Erfolg konnte er noch dreimal – 1980, 1985 und 1988 – wiederholen. Zudem errang er den nationalen Titel noch 1981 im Mannschaftszeitfahren mit der Mannschaft des SC DHfK Leipzig (Uwe Raab, Andreas Petermann, Bodo Straubel) sowie zweimal – 1981 und 1983 – im Kriterium. 1979 holte er zwei Etappensiege in der Bulgarien-Rundfahrt. Am Ende der Saison 1979 gewann er eines der längsten in Europa ausgetragenen Amateurrennen Prag–Karlovy Vary–Prag .[2]

1982 wurde Goetze wegen seiner unangepassten Art trotz seiner Erfolge aus dem Kader des SC DHfK Leipzig gestrichen. Daraufhin wechselte er zunächst in eine Armeesportgemeinschaft, später zur TSG Gröditz und blieb weiterhin erfolgreich. Bei Rund um das Muldental war er 1983 erfolgreich. So gewann er 1987 die DDR-Bestenermittlung im Kriterium und im Zweier-Mannschaftsfahren, nachdem diese Disziplinen nicht mehr als offizielle DDR-Meisterschaften ausgetragen wurden.[3]

1990 wurde er von Wolfram Lindner in das Team für die Friedensfahrt berufen und gewann deren letzte Etappe. Damit war er der letzte Rennfahrer aus der DDR, dem ein Etappensieg bei der Internationalen Friedensfahrt gelang. Er wechselte zurück zu seinem alten Verein, dem SC DHfK Leipzig.[4]

Goetze hat nach seiner Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenmonteur ein Studium für Ingenieurtechnik für Verkehrswesen absolviert.[5] Heute führt Martin Goetze ein Fahrradgeschäft in Leipzig und gehört zu den Organisatoren der „Ostseetour", einer Jedermann-Tour von Leipzig an die Ostsee innerhalb von 24 Stunden, die seit 2000 stattfindet.

Sein Bruder Stefan Goetze war ebenfalls als Radrennfahrer aktiv.[6]

Commons: Martin Goetze  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 28/1979. Berlin 1979, S. 2. 
  2. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 37/1979. Berlin 1979, S. 3. 
  3. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 1/1988. Berlin 1988, S. 4. 
  4. Rad Sport Kontakt GmbH (Hrsg.): Rad-Bundesliga 1993. Frankfurt am Main 1993, S. 17. 
  5. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 33/1980. Berlin 1980, S. 1. 
  6. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Nr. 47/1985. Berlin 1985, S. 3. 

1949 Georg Sternberg | 1950 Edgar Schatz | 1951 Werner Gallinge | 1952 Lothar Meister I | 1953 Bernhard Trefflich | 1954, 1957–1961 Täve Schur | 1955 Horst Tüller | 1956 Erich Hagen | 1962, 1963 Klaus Ampler | 1964 Rüdiger Tanneberger | 1965, 1966 Siegfried Huster | 1967 Dieter Grabe | 1968 Bernd Patzig | 1969 Dieter Mickein | 1970 Axel Peschel | 1971 Manfred Radochla | 1972 Wolfgang Wesemann | 1973 Dieter Gonschorek  | 1974, 1975 Hans-Joachim Hartnick | 1976 Detlef Kletzin | 1977, 1978 Thilo Fuhrmann | 1979, 1980, 1985, 1988 Martin Goetze | 1981 Olaf Jentzsch | 1982 Falk Boden | 1983 Bodo Straubel | 1984, 1987 Uwe Ampler | 1986, 1989 Olaf Ludwig | 1990 Jens Heppner

1949 firmierte der Wettbewerb als „Ostzonenmeisterschaft".

Gewinner des Radrennens Berlin–Angermünde–Berlin

1949 Kurt Plitt | 1950 Horst Rauschenberger | 1951 Rudi Fensl | 1952 Rudi Kirchhoff | 1953 Horst Gaede | 1954 Bernhard Trefflich | 1955 Werner Malitz | 1956 Roland Henning | 1957 Heinz Wahl | 1958 Georg Stoltze | 1959 Günter Schumann | 1960 Rolf Töpfer | 1961 Dieter Ruthenberg | 1963 Lothar Höhne | 1964 Rainer Marks | 1965 Günter Hoffmann | 1966 Erhard Hancke | 1967 Heinz Richter | 1968 Norbert Wiechmann | 1969 Lothar Appler | 1970 Axel Peschel | 1971 Manfred Dähne | 1972 Lothar Grüner | 1973 Norbert Dürpisch | 1974 Eberhard Schimbor | 1975 Wolfram Kühn | 1976 Detlef Böhnisch | 1977, 1980 Dieter Stein | 1978 Peter Koch | 1979 Andreas Neuer | 1981 Mathias Kittel | 1982 Martin Goetze | 1983 Hans-Joachim Meisch | 1984 Uwe Raab | 1985 Frank Jesse | 1986 Thomas Barth | 1988 Andreas Lux | 1989 Michael Stück | 1990 David Pots

Das Radrennen Berlin–Angermünde–Berlin wurde nicht durchgängig ausgetragen.

Normdaten (Person): Wikipedia-Personensuche  | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 26. September 2020.
Personendaten
NAME Goetze, Martin
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 31. Oktober 1957
GEBURTSORT Leipzig
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