Marcelle de Manziarly

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Marcelle de Manziarly (* 1. Oktoberjul. / 13. Oktober 1899 greg. , Charkow, Russisches Kaiserreich; † 12. Mai 1989 Ojai, Kalifornien, USA) war eine französisch-russische Komponistin und Pianistin.

Nachdem ihre Eltern 1905 nach Paris ausgewandert waren,[1] begann sie 1911 bei Nadia Boulanger zu studieren. Ihre künstlerische Ausbildung umfasste Dirigierkurse bei Felix Weingartner in Basel (1930/31) und, noch 1943, ein spätes Klavierstudium bei Isabelle Vengerova.[2]

Sie gewann den 1. Preis der „Ligue des Femmes de Professions Liberales" für ihr Werk Sonata für Violine und Pianoforte (1920).[3]

In ihren späteren Jahren lebte Marcelle de Manziarly in den USA, arbeitete aber abwechselnd in Frankreich und den USA.[4]

Musik und Werk

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Ihr Werk umfasst zahlreiche Kompositionen für Klavier, unter anderem Konzertetüden und ein 1933 unter Alfredo Casella und dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam uraufgeführtes Klavierkonzert.[5] Ihr Frühwerk verrät den Einfluss der Impressionisten.[6] Auch später griff sie auf diese Tonsprache zurück, z. B. in ihrem 1952 entstandenen Trio für Flöte, Violoncello und Klavier. Bekannt wurde ihre Sonate pour Notre Dame , die sie anlässlich der Befreiung von Paris von den Nationalsozialisten schrieb (1944).[2]

Nach einer Indienreise und der Bekanntschaft mit Rabindranath Thakur war ihre Musik zeitweise von indischen Tonsystemen beeinflusst.[3]

  • Aaron I. Cohen, Artikel „Manziary, Marcelle de", in: International Encyclopedia of Women Composers, 2. Aufl. [revidiert und erweitert], New York u. a. 1987, Bd. 1, S. 446.
  • Caroline L. Potter, Artikel „Manziarly, Marcelle de", in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Bd. 15, hrsg. von Stanley Sadie und John Tyrrell, 2. Aufl., London 2001.
  • Juana Zimmermann: „Marcelle de Manziarly. Eine Annäherung". In: Frauen erfinden, verbreiten, sammeln, bewerten Musik, hrsg. von Susanne Rode-Breymann, Hannover 2015, ISBN 978-3-86525-483-2.
  • Hannah Schmidt: "Komponistin im Fokus: Marcelle de Manziarly", in: WDR 3 am 3. Dezember 2024.

Einzelnachweise

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  1. Jessica Bachman: de Manziarly, Marcelle. In: Jillian C. Rogers (Hrsg.): Resonant Recoveries. French Music and Trauma Between the World Wars. Oxford University Press, New York 2021 (englisch, oup.com [abgerufen am 23. August 2024]). 
  2. a b Manziarly, Marcelle de. In: Julie Anne Sadie, Rhian Samuel (Hrsg.): The Norton/Grove dictionary of women composers. Norton, New York 1995, ISBN 0-333-51598-6, S. 310–311 (englisch). 
  3. a b Manziarly, Marcelle de. In: Aaron I. Cohen (Hrsg.): International Encyclopedia of Women Composers. Bowker, New York 1981, ISBN 978-0-8352-1288-5, S. 296 (englisch). 
  4. Biographie auf meiningermusik.de (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive )
  5. Edwin Evans: The I. S. C. M. Festival at Amsterdam. In: The Musical Times. Band 74, Nr. 1086, August 1933, S. 705–708, JSTOR:919947 (englisch). 
  6. Caroline Potter: Manziarly, Marcelle de. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
Personendaten
NAME Manziarly, Marcelle de
KURZBESCHREIBUNG französisch-russische Komponistin und Pianistin
GEBURTSDATUM 13. Oktober 1899
GEBURTSORT Charkow, Russisches Kaiserreich
STERBEDATUM 12. Mai 1989
STERBEORT Ojai, Kalifornien, USA
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