Magenta (Algorithmus)
Magenta | |
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Entwickler | Michael Jacobson Jr., Klaus Huber |
Veröffentlicht | 1998 |
Schlüssellänge | 128, 192 oder 256 Bit |
Blockgröße | 128 Bit |
Struktur | Feistelchiffre |
Runden | 6 oder 8 |
Beste bekannte Kryptoanalyse | |
Magenta gilt als gebrochen.[1] |
Magenta ist die Bezeichnung für einen symmetrischen Algorithmus zur Verschlüsselung, der von der Deutschen Telekom zwischen 1990 und 1998 entwickelt wurde. Der Algorithmus wurde beim AES-Wettbewerb zur Auswahl eines DES-Nachfolgers eingereicht, schied jedoch in der ersten Runde aus.
Der Name Magenta steht als Akronym für „Multifunctional Algorithm for General-purpose Encryption and Network Telecommunication Applications" (übersetzt: multifunktionaler Algorithmus für allgemeine Verschlüsselung und Netzwerkkommunikationsanwendungen). Gleichzeitig ist der Name eine Reverenz an das Corporate Design der Deutschen Telekom, das die Farbe Magenta umfassend einsetzt.
Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Entwicklung von Magenta begann 1990 durch Klaus Huber.[2] Im Jahr 1994 wurde eine Sicherheitsanalyse durch die Firma SIT durchgeführt. Die Analyse fand einen Angriffsvektor, woraufhin der Algorithmus geringfügig angepasst wurde.[2]
Magenta wurde innerhalb der Deutschen Telekom zur Verschlüsselung von sensiblen Daten eingesetzt. Pläne zur Entwicklung eines Kryptoprozessors wurden nicht realisiert.[2]
Algorithmus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Magenta ist eine Feistelchiffre mit 128 Bit Blocklänge. Als Schlüssellängen werden 128, 192 und 256 Bit unterstützt. Abhängig von der Schlüssellänge wird die Feistelchiffre sechs oder acht Runden angewandt.[2] Der Algorithmus verwendet diskrete Exponentation zur Konfusion und schnelle Fourier-Transformation zur Diffusion.[3]
Kryptoanalyse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Teilnehmer der ersten AES-Konferenz fanden bereits während der Präsentation des Algorithmus theoretische Angriffsmöglichkeiten.[4] Eli Biham präsentierte später einen Chosen-Plaintext-Angriff und einen Known-Plaintext-Angriff, wodurch der Algorithmus gebrochen war.[1] Magenta schied in der ersten Runde des AES-Wettbewerbs aus.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Kryptoanalyse von Magenta von Eli Biham, Adi Shamir, Bruce Schneier und anderen (PDF-Datei; 41 kB)
- Kurzeinführung in Magenta von David Damm
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Eli Biham, Alex Biryukov, Niels Ferguson, Lars Knudsen, Bruce Schneier und Adi Shamir: Cryptanalysis of Magenta. Second AES candidate conference, 1998 (schneier.com [PDF]).
- ↑ a b c d M.J. Jacobson, Jr.and K. Huber: The MAGENTA Block Cipher Algorithm. 8. Juni 1998, abgerufen am 1. Januar 2025.
- ↑ Edward Roback, Morris Dworkin: First Advanced Encryption Standard (AES) Candidate Conference. In: Journal of Research of the National Institute of Standards and Technology. Band 104, Nr. 1, 1999 (nist.gov [PDF]).
- ↑ Dianelos Georgoudis: Live from the First AES Conference. In: Newsgruppe sci.crypt. 21. August 1998, abgerufen am 1. Januar 2025 (englisch).