Lucki Stipetić
Hartwolf „Lucki" Stipetić (* 1947 in Aschau im Chiemgau) ist ein deutscher Filmproduzent.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Lucki Stipetić ist der jüngere Halbbruder des Filmemachers Werner Herzog und tritt spätestens seit dem 1972 erschienen Film Aguirre, der Zorn Gottes , bei dem er auch die Produktionsleitung innehatte, bei nahezu allen weiteren Filmproduktionen seines älteren Bruders als Produzent in Erscheinung und war maßgeblich an den Opernproduktionen des Regisseurs beteiligt.[1] Nahezu alle Herzogs Filme wurden dabei über die 1963 von ihm gegründete eigene Produktionsfirma Werner Herzog Filmproduktion produziert, als deren jahrzehntelanger Geschäftsführer Stipetić noch heute (Stand: 2025) in Erscheinung tritt. In eben solcher Funktion ist er auch bei der Wiener Werner Herzog Film GmbH in der Spiegelgasse 9 im 1. Wiener Gemeindebezirk tätig.[2] [3] Das Unternehmen leiteten die beiden über Jahre hinweg mit einer Schreibmaschine und einem Telefon aus einem Appartement in München.[4] Ebenso in München steht er zudem der Werner Herzog Stiftung vor und überwacht die weltweite Lizenzierung der Filme.[1] Für seine Arbeit als Produzent wurde Stipetić mehrfach ausgezeichnet, darunter 1987, als er gemeinsam mit seinem Halbbruder beim Bayerischen Filmpreis den „Produzentenpreis" erhielt.[5]
Ende 2009 übergab Lucki Stipetić das Produktionsarchiv an die Deutsche Kinemathek in Berlin, wo es seither als Werner-Herzog-Archiv bewahrt wird.[6] Im Sommer 2012 wurde das Archiv, das neben Werk- und Filmfotos auch umfangreiche Produktionsunterlagen, Korrespondenzen, Verträge, Drehbücher, Skripte mit Annotationen und auch Requisiten. um viele Dokumente erweitert und ergänzt.[6] Das Produktionsarchiv wird durch eine Sammlung von Presseausschnitten, Plakaten, Werbematerialien und Programmheften bereichert, die sich auf Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme sowie auf Operninszenierungen und Bühnenstücke beziehen.[6] Zuletzt wurde die Sammlung im Jahr 2022 um etwa 100 Fotografien ergänzt, die von Lena Herzog, seit 1999 Ehefrau Werner Herzogs, stammen.[6] Sie hatten in den vergangenen Jahren zahlreiche Produktionen als Standfotografin begleitet.[6]
2022 wirkte er im deutsch-englisch-amerikanischen Dokumentarfilm Werner Herzog – Radical Dreamer mit.
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1972: Aguirre, der Zorn Gottes (auch als Produktionsleiter tätig)
- 1982: Fitzcarraldo
- 1984: Wo die grünen Ameisen träumen
- 1986: Werner Herzog: Filmemacher
- 1987: Herzog in Afrika
- 1987: Cobra Verde
- 1990: Giovanna d’Arco
- 1992: Lektionen in Finsternis
- 1993: Glocken aus der Tiefe – Glaube und Aberglaube in Rußland
- 1995: Tod für fünf Stimmen
- 1996: Die Verwandlung der Welt in Musik: Bayreuth vor der Premiere
- 1997: Flucht aus Laos
- 1999: Mein liebster Feind
- 1999: 2000 Jahre Christentum (Fernsehserie, Episode Neue Welten – Das Christentum hinter dem europäischen Horizont)
- 2001: Invincible – Unbesiegbar
- 2001: Pilgrimage (Kurzfilm)
- 2002: Ten Minutes Older → Ten Minutes Older: The Trumpet → Segment: Ten Thousand Years Older
- 2004: The White Diamond
- 2005: The Wild Blue Yonder
- 2007: Import Export
- 2010: Habermann
- 2011: Tod in Texas
- 2012: Im Todestrakt (Fernsehserie, alle 4 Episoden der 1. Staffel)
- 2016: In den Tiefen des Infernos
- 2018: Gorbatschow – Eine Begegnung
- 2019: Nomad: In the Footsteps of Bruce Chatwin
- 2020: Fireball: Besuch aus fernen Welten
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1987: Bayerischer Filmpreis in der Kategorie „Bester Produzent" (zusammen mit Werner Herzog)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Lucki Stipetić bei IMDb
- Lucki Stipetić im Stiftungsrat der Werner-Herzog-Stiftung
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Doing the undoable (PDF; 7,5 MB), abgerufen am 11. Januar 2025
- ↑ Biographie über Werner Herzog: Über den Berg, abgerufen am 11. Januar 2025
- ↑ Hartwolf Stipetić auf der offiziellen Webpräsenz der Wirtschaftskammer Österreich, abgerufen am 11. Januar 2025
- ↑ Biografie Werner Herzogs auf Filmstarts.de, abgerufen am 18. Januar 2025
- ↑ Bayerischer Filmpreis - "Pierrot" (Memento vom 25. März 2009 im Internet Archive ), abgerufen am 11. Januar 2025
- ↑ a b c d e Werner-Herzog-Archiv auf der offiziellen Webpräsenz der Deutschen Kinemathek, abgerufen am 11. Januar 2025
Personendaten | |
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NAME | Stipetić, Lucki |
ALTERNATIVNAMEN | Stipetić, Hartwolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Filmproduzent |
GEBURTSDATUM | 1947 |
GEBURTSORT | Aschau im Chiemgau, Deutschland |