Lore Espey
Lore Espey, auch Lore Espay, Lore Espey-Uepach, Lore Uepach, war eine deutsche Schauspielerin, Sprecherzieherin und Schauspiellehrerin. Als Nachfolgerin von Gründungsdirektor Otto Dierichs war sie die erste Frau, die die Staatlichen Schauspielschule Berlin (heute: Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch) leitete.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Espey war zusammen mit August Bruno Uepach bis zur Spielzeit 1928/29 an den Städtischen Bühnen in Essen engagiert und trat im Sommer 1930 auf Vermittlung von Friedrich Wolf dem sozialistischen Theaterkollektiv „Truppe im Westen" (Düsseldorf) bei.[1] Hier spielte sie 1931 in einer Inszenierung von Wolfs Theaterstück Cyankali, das sich kritisch mit den Folgen des Abtreibungsparagraphen 218 auseinandersetzte.[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Espey in die DDR und wurde Sprecherzieherin am Deutschen Theater-Institut.[3] Anfang 1952 ging sie nach Berlin, wo sie ab 1953 die kommissarische Leitung der Staatlichen Schauspielschule Berlin übernahm.[4] [5] Sie war zusammen mit Friedel Nowack maßgeblich dafür verantwortlich, in Berlin das Stanislawski-System als Methode des Schauspielunterrichts durchzusetzen. Außerdem setzte sie sich dafür ein, dass Kinder aus Arbeiter- und Bauernfamilien eine Schauspielausbildung absolvieren konnten.[6] 1955 wurde Espey als Schulleiterin ersetzt durch Helmut Zocher und Margit Glaser, blieb aber Leiterin der Abteilung Schauspiel.
Theater (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1931: Friedrich Wolf: Cyankali (Eine Dame) – Regie: Hermann Greid
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1952: Frauenschicksale – Regie: Slatan Dudow
- 1959: Maibowle (Frau Fritsch) – Regie: Günter Reisch
Hörspiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1937: Ernst Schenke: Der Erbe vom Schindlerhof (Erika) – Regie: Hermann Gaupp
- 1955: Anna Seghers: Das siebte Kreuz – Regie: Hedda Zinner
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Lore Espey bei IMDb
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Susanne Seelbach: Proletarisch-revolutionäres Theater in Düsseldorf 1930 - 1933: die Bühne als politisches Medium (= Europäische Hochschulschriften Reihe 30, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften = Théâtre, cinéma, télévision = Theatre, film and television). Lang, Frankfurt am Main Berlin Bern New York Paris Wien 1994, ISBN 978-3-631-47044-2, S. 243.
- ↑ Ulrich Krempel: Am Anfang: das Junge Rheinland, Zur Kunst und Zeitgeschichte einer Region 1918-1945 [Ausstellung], Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 9.2-8.4 1985. Claassen, Düsseldorf 1985, ISBN 978-3-546-47771-0, S. 166.
- ↑ Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehörigen (Hrsg.): Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Band 57. Berlin 1949, S. 84.
- ↑ Das Schauspielstudium in der DDR und der Einfluss der Deutschen Wiedervereinigung am Beispiel der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch" Berlin. S. 55, doi:10.25365/thesis.16685 (univie.ac.at [abgerufen am 10. Februar 2025]).
- ↑ Gerhard Ebert: Schauspieler werden in Berlin: von Max Reinhardts Schauspielschule zur Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Berlin-Information, Berlin 1987, ISBN 978-3-7442-0012-7, S. 122.
- ↑ Gerhard Ebert: Schauspieler werden in Berlin: von Max Reinhardts Schauspielschule zur Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Berlin-Information, Berlin 1987, ISBN 978-3-7442-0012-7, S. 123.
Personendaten | |
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NAME | Espey, Lore |
ALTERNATIVNAMEN | Espay, Lore; Lore Espey-Uepach (Ehename); Lore Uepach (Ehename) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 19. Jahrhundert oder 20. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 20. Jahrhundert |