Leptophos
Strukturformel | |
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Strukturformel von Leptophos | |
Allgemeines | |
Name | Leptophos |
Andere Namen |
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Summenformel | C13H10BrCl2O2PS |
Kurzbeschreibung |
weißer bis hellbrauner Feststoff[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
244-472-8
ECHA-InfoCard
100.040.415
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 412,07 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
fest |
Dichte |
1,53 g·cm−3[1] |
Schmelzpunkt | |
Siedepunkt |
Zersetzung ab 180 °C[1] |
Löslichkeit |
praktisch unlöslich in Wasser[1] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 301‐312‐370‐410 |
P: 273‐280‐301+310+330‐302+352+312 [1] |
Leptophos ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Thiophosphonsäureester, welche von Velsicol Chemical Corporation bis zu ihrem Verbot in den USA im Jahr 1976 produziert wurde.[4]
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Leptophos kann durch Reaktion von O-Methylphenylthiophosponylchlorid und 4-Brom-2,5-dichlorphenol gewonnen werden:
{\displaystyle {\ce {C7H8ClOPS + C6H3BrCl2O -> C13H10BrCl2O2PS + HCl}}}
Abbauwege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Leptophos wurde als Insektizid verwendet. Die Wirkung basiert auf Hemmung der Cholinesterasen.[5]
Zulassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]In den Vereinigten Staaten war Leptophos seit 1971 befristet zugelassen. Medienberichte über Benommenheit, Sehstörungen und Lähmungen bei Arbeitern in der Leptophos-Produktion sorgten 1976 für Aufsehen. Teilweise wurden diese Arbeiter als „Phosvel-Zombies" bezeichnet. Leptophos wurde in viele andere Staaten exportiert. In Ägypten starben 1200 Wasserbüffel an Leptophos-Vergiftung. Mit dem 1976 erlassenen Toxic Substances Control Act (TCSA) wurde die Herstellung nicht-registrierter Chemikalien verboten.[6]
Leptophos ist in der Europäischen Union und in der Schweiz nicht als Pflanzenschutzwirkstoff zugelassen.[7]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu Leptophos in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Datenblatt Leptophos, PESTANAL bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 18. Oktober 2016 (PDF).
- ↑ Eintrag zu Leptophos im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ David Weir, Mark Schapiro: Circle of Poison: Pesticides and People in a Hungry World. Food First, 1981, S. 23 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Jui-Hung Yen, Chia-Chun Tsai, Yei-Shung Wang: Separation and toxicity of enantiomers of organophosphorus insecticide leptophos. In: Ecotoxicology and Environmental Safety. Band 55, Nr. 2, Juni 2003, S. 236–242, doi:10.1016/S0147-6513(02)00066-0 .
- ↑ David Kinkela: DDT and the American century, The University of North Carolina Press, Chapel Hill, 2011, S. 175.
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: EU-Pestiziddatenbank; Eintrag im nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnis der Schweiz, abgerufen am 25. Juni 2016.
- Gefährlicher Stoff mit harmonisierter Einstufung (CLP-Verordnung)
- Giftiger Stoff bei Verschlucken
- Gesundheitsschädlicher Stoff bei Hautkontakt
- Gesundheitsschädlicher Stoff (Organschäden)
- Umweltgefährlicher Stoff (chronisch wassergefährdend)
- Brombenzol
- Dichlorbenzol
- Phenylphosphorverbindung
- Phosphor-Schwefel-Verbindung
- Methylester
- Insektizid
- Pflanzenschutzmittel (Wirkstoff)