Leonhardsruh
Leonhardsruh Stadt Gunzenhausen
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Koordinaten: | 49° 7′ N, 10° 46′ O 49.11333333333310.772222222222444Koordinaten: 49° 6′ 48′′ N, 10° 46′ 20′′ O |
Höhe: | 444 m ü. NHN |
Einwohner: | 2 (1961) |
Leonhardsruh ist ein ehemaliger Gemeindeteil von Gunzenhausen im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Er lag in der Gemarkung Gunzenhausen.[1] Leonhardsruh lag östlich der Altstadt Gunzenhausens, südlich des Waldgebietes „Der Burgstall", wo heute die Leonhardsruhstraße am „Waldbad am Limes" endet.
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Ortsname bedeutet „Ruhe" = in der Einsamkeit errichtetes Anwesen eines Leonhard.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bis zur Gebietsreform in Bayern 1972 war Leonhardsruh ein gesonderter Gemeindeteil von Gunzenhausen.[3] [4] Erbaut hat das „Haus vor der Stadt Gunzenhausen"[5] 1798 der Gunzenhäuser Bäckermeister Leonhard Mayer als Alterssitz,[6] den er noch im gleichen Jahr nach Übergabe seiner Bäckerei an seinen Sohn bezog.[7] Sämtlicher Rechte des freieigenen Anwesens lagen beim preußischen Ober- bzw. Kastenamt Gunzenhausen.[5] 1806 fiel das Anwesen mit Gunzenhausen an Bayern.[8] 1829 wird die Leonhardsruh als Einöde mit Mühle genannt, die eine viertel Stunde von Gunzenhausen entfernt ist und in der 1 Familie mit 5 Einwohnern sitzt.[9] Eine Mühle hat es hier jedoch nie gegeben, wohl aber einen landwirtschaftlichen Betrieb und hinter dem Anwesen eine Sandgrube.[10] 1837 wird berichtet, dass das Anwesen zur katholischen Pfarrei Cronheim gehört; auch 1867 sind die 11 Einwohner, die nunmehr in 2 Gebäuden wohnen, katholisch.[11] 1950 wird die Leonhardsruh von vier Personen bewohnt,[8] 1961 von zwei Personen.[4] Das mehrmals umgebaute Anwesen liegt noch heute am Rand der Stadt Gunzenhausen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Karl Friedrich Hohn: Der Retzatkreis des Königreichs Bayern geographisch, statistisch und historisch beschrieben . Riegel und Wießner, Nürnberg 1829, OCLC 163343674, S. 136 (Digitalisat).
- Kreisstadt Gunzenhausen. In: Landkreis Gunzenhausen. München, Assling 1966, S. 158ff.
- Wilhelm Lux: Die Leonhardsruh. In: Alt-Gunzenhausen 39 (1981), S. 10f.
- Robert Schuh: Gunzenhausen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken . Band 5). Michael Laßleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7696-9922-X, S. 171 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Leonhardsruh in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. Oktober 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Oktober 2024.
- ↑ Schuh, S. 171
- ↑ Kreisstadt Gunzenhausen, S. 158
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961 . Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 785 (Digitalisat).
- ↑ a b Historischer Atlas, S. 138
- ↑ Schuh, S. 171; bei Wilhelm Lux, S. 10, heißt der Erbauer „Meier"
- ↑ Lux, S. 10
- ↑ a b Historischer Atlas, S. 234
- ↑ Hohn, S. 136
- ↑ Lux, S. 11
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon . In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1035, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).