Legatus

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Dieser Artikel behandelt den römischen Dienstgrad. Zur Gattung der Tyrannen siehe Legatus (Gattung).

Als Legatus (aus dem lateinisch legare für „gesetzlich verfügen" oder „jemanden von Amts wegen absenden" entlehnt; verwandt mit legal, vergleiche auch Delegation) wurden im antiken Rom verschiedene politische Amtsträger bezeichnet.

Legaten als Gesandte

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Legaten (Gesandte) übernahmen seit republikanischer Zeit die außenpolitische Vertretung Roms, insbesondere außerhalb Italiens. Zehn Legaten (decem legati) konnten eine Kommission bilden, die einen römischen Feldherrn bei Friedensverhandlungen beriet. In der Kaiserzeit waren die Legaten mit weitreichenden Vollmachten ausgestattete Befehlshaber und Vertreter des römischen Kaisers in den Grenzprovinzen.

Legaten als Stellvertreter und militärische Befehlshaber

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Legatus bezeichnete ferner einen hochgestellten Assistenten für einen Magistrat oder Feldherrn, der außerhalb Roms tätig war. Legaten im letzteren Sinne waren in republikanischer Zeit insbesondere auch als Unterfeldherrn tätig, wodurch sich die populäre, aber nicht korrekte (da Legaten keine Berufsoffiziere waren) Gleichsetzung mit dem modernen Dienstgrad eines Generals erklären lässt. In der späten Republik erhielten sie oft ein eigenes Imperium – also (wörtlich) ein Herrschaftsgebiet oder auch (übertragen) einen Zuständigkeitsbereich.

In der Kaiserzeit gab es drei Arten von Legaten im senatorischen Cursus honorum :

  • Der legatus Augusti pro praetore verwaltete im Auftrag des jeweiligen Kaisers, der durch sein imperium proconsulare nomineller Statthalter war, eine römische Provinz, wozu auch das Kommando über die dort stationierten Truppen gehörte. Das Amt wurde von ehemaligen Prätoren oder (in Provinzen, in denen mehrere Legionen stationiert waren) Konsuln ausgeübt.
  • Der legatus legionis befehligte eine Legion in den Provinzen, in denen mehrere von ihnen stationiert waren (in Provinzen mit nur einer Legion übernahm dies der legatus Augusti pro praetore). In der Regel war er ebenfalls ein ehemaliger Prätor.

Legaten im Mittelalter und der römisch-katholischen Kirche

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Nach dem Vorbild der römischen Gesandten wurden im Mittelalter auch Gesandte anderer Herrscher als Legaten bezeichnet, etwa kaiserliche Gesandte (legatus imperatoris). Päpstliche Legaten waren bevollmächtigte Gesandte des Papstes, die seit dem frühen Mittelalter bis in die Neuzeit hinein eine wichtige Rolle für die Durchsetzung der päpstlichen Autorität in kirchlichen und weltlichen Belangen spielten.

Wiktionary: Legat  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: legatus  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dienstgrade und Truppengattungen in der römischen Armee
Unteroffiziere

Republik bis hohe Kaiserzeit:  Aquilifer | Beneficiarius | Cornicularius | Decurio | Imaginifer | Optio | Signifer | Tesserarius | Vexillarius   Späte Kaiserzeit:  Draconarius

Mannschaften
Infanterie

Republik bis hohe Kaiserzeit:  Primär: Hastatus | Princeps | Triarius | Veles  Sonstige: Antesignanus | Explorator | Rorarius | Speculator | Tiro   Späte Kaiserzeit:  Evocatus | Ferentarius

Kavallerie

Späte Kaiserzeit:  Clibanarius | Contarius | Eques sagittarius | Kataphraktos | Dromedarii

Immunes

Architectus | Ballistrarius | Capsarius | Fabrius | Ferrarius | Gubernator | Lapidarius | Librarius | Medicus | Mensor | Naupegus | Sagittarius

Truppenteile
Regulär

Republik bis hohe Kaiserzeit:  Legio | Kohorte | Manipel | Centurie | Numerus   Späte Kaiserzeit:  Comitatenses | Limitanei | Vexillationes | Cunei

Garde

Kaiserzeit:  Prätorianer | Equites singulares   Späte Kaiserzeit:  Excubitores | Protectores domestici | Scholae palatinae

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4167123-5 (lobid, OGND , AKS )
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