Leander (Name)

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Leander ist ein Familienname und männlicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

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Bei Leander handelt es sich um eine latinisierte Variante von altgriechisch Λέανδρος Léandros. Dieser setzt sich aus den Elementen λεώς leṓs, der attischen Variante von λαός laós „Volk" und der Stammform *ανδρ· *andr· des Wortes ἀνήρ anḗr „Mann" zusammen, weshalb die Bedeutung oft mit „Volkmann" oder „Mann des Volkes" angegeben wird.[1] [2] [3]

Die häufige Ad-hoc-Etymologisierung, die das erste Element von λέων léōn „Löwe" herleitet, ist hingegen linguistisch nicht haltbar, da λέων als Substantiv der konsonantischen Deklination die Verwendung des Stammes *λεοντ· *leont· verlangen würde.

Beim Familiennamen Leander handelt es sich um eine Gräzisierung deutscher Patronyme wie Volkmann, die sich am griechischen Rufnamen Λέανδρος Léandros orientiert. Eine patronymische Benennung nach dem Rufnamen Leander ist weitgehend auszuschließen.[4]

Der Vorname Leander kam in Deutschland im 16. Jahrhundert in Gebrauch.[4] Seit Ende der 1990er Jahre ist der Name geläufig und wird regelmäßig vergeben, jedoch zählte er nie zu den 100 beliebtesten Jungennamen des Landes. In den 2000er Jahren setzte ein Abwärtstrend ein[5] , der ihn bis ins Jahr 2020 auf Rang 255 absinken ließ.[6] Im darauffolgenden Jahr stieg seine Beliebtheit sprunghaft auf Rang 154 an.[7] Im Jahr 2024 belegte er in den Vornamenscharts Rang 163.[8] Auf der Liste der beliebtesten Folgenamen stand er im selben Jahr auf Rang 69.[9] Besonders beliebt ist der Name in Sachsen-Anhalt.[5] Das durchschnittliche Alter eines Leanders in Deutschland beträgt 15 Jahre.[10]

In Österreich war der Name Leander bereits im ausgehenden 20. Jahrhundert geläufig, wurde jedoch eher selten vergeben. Im Jahr 2004 erreichte er erstmals die Top 200 der Vornamenscharts. Mit Rang 127 erreichte der Name seine höchste Platzierung in den Vornamenscharts im Jahr 2020. Seitdem befindet er sich im Abwärtstrend. Im Jahr 2023 belegte er Rang 180 der Hitliste.[11]

Leander zählt in Norwegen seit 2006 zu den 100 beliebtesten Jungennamen. Mit Rang 40 erreichte er seine höchste Platzierung in den Jahren 2010 und 2012. Im Jahr 2023 belegte der Name Rang 87 der Vornamenscharts.[12]

Der Familienname Leander ist 1544 erstmals in Wien belegt. Neben Deutschland ist der Name auch in Schweden und Dänemark geläufig.[4]

Männliche Varianten

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Weibliche Varianten

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  • Volkmann
  • Volkmar
  • Volkher
  • Vollmann
  • Völkmann
  • Folgmann

Nach Leander von Sevilla wird der Namenstag von Leander an folgenden Tagen gefeiert:

Zwischenname

Einzelnachweise

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  1. Wilhelm Pape: Wörterbuch der griechischen Eigennamen, Band 2. Braunschweig 1884, S. 779.
  2. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Lexikon der Vornamen. Hrsg.: Duden. 8. Auflage. Cornelsen Verlag GmbH, Berlin 2023, ISBN 978-3-411-04948-6, S. 255. 
  3. Wilfried Seibicke: Vornamen. Verlag für Standesamtswesen, 1991, ISBN 978-3-8019-5642-4, S. 208. 
  4. a b c Daniel Kroiß: Leander. In: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, 18. März 2025, abgerufen am 30. März 2025. 
  5. a b Leander. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, 25. Februar 2018, abgerufen am 30. März 2025. 
  6. Top 500 der beliebtesten Vornamen des Jahres 2020. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 30. März 2025. 
  7. Deutschlands beliebteste Namen des Jahres 2021 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 30. März 2025. 
  8. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2024 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 30. März 2025. 
  9. Zweitnamen 2024: Neue Hoffnung auf mehr Vielfalt. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 30. März 2025. 
  10. Leander. In: Beliebte Vornamen (Blog). Knud Bielefeld, 29. November 2024, abgerufen am 30. März 2025. 
  11. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA - Die Informationsmanager. STATISTIK AUSTRIA Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 30. März 2025. 
  12. Popularity in Norway. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 30. März 2025. 
  13. Der Heiligenkalender. In: namenstage.katholisch. Katholische Kirche in Deutschland, abgerufen am 30. März 2025. 
  14. Joachim Schäfer: Leander von Sevilla. In: Ökumenisches Heiligenlexikon. Joachim Schäfer, abgerufen am 30. März 2025. 
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