La Chambre de Mariana
Film | |
Titel | La Chambre de Mariana |
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Produktionsland | Ungarn, Frankreich, Israel, Belgien |
Originalsprache | Ukrainisch, Deutsch, Jiddisch, Russisch |
Erscheinungsjahr | 2025 |
Länge | 130 Minuten |
Stab | |
Regie | Emmanuel Finkiel |
Drehbuch | Emmanuel Finkiel |
Produktion | Ruth Cats, Olivier Delbosc, Julien Deris, Moshe Edery, David Gauquié, David Silber, Viktória Petrányi, Joseph Rouschop, Jean-Luc Ormières |
Kamera | Alexis Kavyrchine |
Schnitt | Anne Weil |
Besetzung | |
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La Chambre de Mariana (franz. für „Marianas Kammer" oder „Zimmer") ist ein Filmdrama von Emmanuel Finkiel. Der während des Zweiten Weltkriegs spielende Film basiert auf dem Roman Blumen der Finsternis von Aharon Appelfeld und erzählt die Geschichte eines 11-Jährigen, der von seiner Mutter bei der Flucht vor ihrer Deportation einer Jugendfreundin anvertraut wird, die in einem Bordell arbeitet. Hier hört der Junge, versteckt in einer kleinen Kammer, was sich in ihrem Schlafzimmer abspielt. In den Hauptrollen sind der Nachwuchsschauspieler Artem Kyryk, die deutsche Schauspielerin Julia Goldberg und die Französin Mélanie Thierry zu sehen. Die Premiere des Films ist Ende Januar 2025 beim Internationalen Filmfestival Rotterdam geplant. Im April 2025 soll er in die französischen Kinos kommen.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Inmitten des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1943 im westukrainischen Tschernowitz. Auf der Flucht vor der Deportation aus einem ukrainischen Ghetto vertraut die Jüdin Yulia ihren 11-jährigen Sohn Hugo ihrer Jugendfreundin Mariana an, die als Prostituierte in einem Bordell arbeitet. Eingesperrt in der kleinen Kammer neben Marianas Schlafzimmer bekommt der Junge vor der Außenwelt nur das mit, was er durch die Wände hören kann. Seine Fantasie macht ihm die Geheimnisse der Sexualität bewusst. Manchmal darf Hugo sein Versteck verlassen.[1]
Literarische Vorlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Film basiert auf dem Roman Blumen der Finsternis des israelischen Schriftstellers Aharon Appelfeld. Er ist teilweise von den eigenen Erfahrungen des Autors inspiriert.[1] Appelfeld wurde 1932 in der Nähe von Tschernowitz geboren. Mit seinen Eltern sprach er Deutsch, mit seinen Großeltern Jiddisch, mit anderen Menschen Ukrainisch. Als Appelfeld acht Jahre alt war, wurde seine Mutter von rumänischen Antisemiten umgebracht und er gemeinsam mit seinem Vater in ein Zwangsarbeitslager verschleppt. Hier wurde er von seinem Vater getrennt. Nachdem ihm die Flucht gelang, versteckte sich Appelfeld zunächst in den Wäldern und begann später auf rumänischen Bauernhöfen zu arbeiten, bevor er sich 1944 den westwärts vorrückenden Truppen der Roten Armee als Küchenjunge anschloss. Erst in den 1950er Jahren erfuhr er vom Überleben seines Vaters. Insgesamt veröffentlichte Appelfeld 46 Romane. Er starb im Januar 2018.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Filmstab und Besetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Regie führte Emmanuel Finkiel, der auch Appelfelds Roman für den Film adaptierte. Seine Vorfahren waren jüdischer Herkunft, und mehrere seiner Verwandten wurden im KZ Auschwitz ermordet. Der Franzose ist bekannt für seine Filme Späte Reise, Unversprochenes Land und La douleur.
Weil der kleine Junge in Appelfelds Roman in einen Schrank gesperrt wird und zwar alles hören kann, was draußen passiert, aber es nicht sehen kann, musste Finkiel bei seiner Adaption Hugos Vorstellung davon, was draußen geschieht, in Bilder verwandeln.[2]
Der Ukrainer Artem Kyryk spielt den 11-jährigen Hugo, die deutsche Schauspielerin Julia Goldberg seine Mutter Yulia und die Französin Mélanie Thierry deren Jugendfreundin Mariana, der sie ihren Sohn anvertraut.[2] [1] Zunächst wollte Finkiel eine ukrainische Schauspielerin für die Titelrolle suchen, wandte sich aber schließlich an Thierry, die bereits in seinen Filmen I Am Not a Bastard und La Douleur spielte. Thierry lernte in Vorbereitung auf die Rolle zwei Jahre lang Ukrainisch.[2] Minou Monfared spielt Hugos Cousine Anna. In weiteren Rollen sind die deutsche Schauspielerin Anastasia Fein als Nacha, die Ukrainerin Olena Khokhlatkina als Viktoria und der Israeli Yona Rozenkier als Hugos Vater zu sehen.
Filmförderung und Dreharbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Film wurde vom Centre du Cinéma et de l ́Audiovisuel de la Fédération Wallonie-Bruxelles mit 100.000 Euro unterstützt und von Eurimages mit 475.000 Euro.
Gedreht wurde La Chambre de Mariana nicht in der Ukraine, wo der Film spielt, sondern in der ungarischen Hauptstadt Budapest, da Russland zwischenzeitlich in das Land einmarschiert war.[2] Kameramann Alexis Kavyrchine war in der Vergangenheit für Filme wie Dann schlaf auch du von Lucie Borleteau, Was dein Herz dir sagt – Adieu ihr Idioten! von Albert Dupontel, Der Wein und der Wind und Das Leben ein Tanz von Cédric Klapisch und Hundschuldig von Lætitia Dosch tätig.
Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Weltpremiere des Films findet am 31. Januar 2025 beim Internationalen Filmfestival Rotterdam statt.[1] Der Kinostart in Frankreich ist am 23. April 2025 geplant.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Aharon Appelfeld: Blumen der Finsternis. rororo, 2010. ISBN 978-3-499-25320-1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- La Chambre de Mariana bei IMDb
- La Chambre de Mariana bei crew united
- La Chambre de Mariana im Programm des Internationalen Filmfestivals Rotterdam (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d La Chambre de Mariana / Mariana's Room. In: iffr.com. Abgerufen am 11. Januar 2025.
- ↑ a b c d La Chambre de Mariana. In: allocine.fr. Abgerufen am 14. März 2025. (Französisch)
- ↑ https://www.cineserie.com/schedule/week/2025-04-23/