Kobaltvergiftung

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Redaktion Medizin
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Eine Kobaltvergiftung ist eine Vergiftung aufgrund zu hoher Mengen an Kobalt im Körper. Kobalt ist als Spurenelement und als Bestandteil von Vitamin B12 ein, für die Gesundheit von Tieren, essenzielles Element. Ein Mangel an Kobalt, der sehr selten vorkommt, kann auch tödlich sein und zu perniziöser Anämie führen.[1]

Bei der Herstellung von Wolframkarbid kommt es am häufigsten zu Kontakt mit Kobaltmetallstaub.[2] Eine weitere Ursache kann die Abnutzung bestimmter Metall-auf-Metall-Hüftprothesen sein.[3]

Laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) ist Kobaltmetall mit Wolframkarbid „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen" (IARC-Stoffgruppe 2A), während Kobaltmetall ohne Wolframkarbid nur „möglicherweise krebserregend für den Menschen" ist (IARC-Stoffgruppe 2B).

Kardiomyopathie der Biertrinker

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Im August 1965 kam eine Person in das Krankenhaus in Quebec City mit Symptomen einer alkoholbedingten Kardiomyopathie. Über die nächsten acht Monate erschienen fünfzig ähnliche Fälle in der gleichen Gegend, von denen zwanzig fatal waren. Alle von ihnen waren starke Trinker, welche hauptsächlich Bier getrunken haben und die Marke Dow Breweries präferierten; dreißig davon tranken mehr als 200 imperiale Flüssigunzen (5,7 L) Bier pro Tag.[4] Epidemiologische Studien ergaben, dass Dow dem Bier seit Juli 1965 Kobaltsulfat zugesetzt hatte, um die Schaumstabilität zu erhöhen, und dass die in der Brauerei in Quebec City zugesetzte Konzentration zehnmal höher war als die des gleichen Biers, das in Montreal gebraut wurde, wo es keine gemeldeten Fälle gab.[5] In einer Publikation aus dem Jahr 1972 wurde festgestellt, dass mehrere Dutzend Fälle in einem ähnlichen Zeitraum auch in Omaha, Nebraska, Minneapolis, Minnesota und in Belgien festgestellt wurden.[6]

Eine Kobaltvergiftung kann auf drei verschiedene Weisen entstehen: durch das Schlucken, das Einatmen oder den längeren Hautkontakt mit Kobalt. Eine Vergiftung kann auch durch eine Abnutzung von Metall-auf-Metall-Hüftimplantaten ausgelöst werden.

Im Normalfall muss man über Wochen oder Monate hinweg Kontakt mit hohen Leveln von Kobalt haben, um Symptome zu entwickeln. Allerdings ist es möglich Symptome zu bekommen, wenn man eine große Menge an Kobalt in kurzer Zeit zu sich nimmt. Die gefährlichste Form einer Kobaltvergiftung tritt auf, wenn man Kobalt einatmet. Die Inhalation kann zu chronischen Lungenproblemen führen. Es ist wahrscheinlich, dass sich Atemprobleme entwickeln, welche ähnlich wie Asthma oder Lungenfibrose sind, wie Kurzatmigkeit oder verminderte körperliche Belastbarkeit.

Eine Kobaltvergiftung durch Hautkontakt kann wahrscheinlich Hautausschläge verursachen, die mit der Zeit wieder abklingen.

Die Einnahme großer Mengen Kobalt auf einmal ist wahrscheinlich nicht giftig, eine längere Aufnahme kann aber zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen, wie:[7]

Einzelnachweise

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  1. John Dallas Donaldson, Detmar Beyersmann: Cobalt and Cobalt Compounds. In: Matthias Bohnet (Hrsg.): Ullmann's encyclopedia of industrial chemistry. Wiley, Weinheim 2005, ISBN 3-527-30673-0, doi:10.1002/14356007.a07_281.pub2 (englisch). 
  2. Laura Leyssens, Bart Vinck, Catherine Van Der Straeten, Floris Wuyts, Leen Maes: Cobalt toxicity in humans—A review of the potential sources and systemic health effects. In: Toxicology. Band 387, 15. Juli 2017, S. 43–56, doi:10.1016/j.tox.2017年05月01日5 , PMID 28572025 (englisch). 
  3. M. G. Zywiel, J. J. Cherian, S. Banerjee, A. C. Cheung, F. Wong, J. Butany, C. Gilbert, C. Overgaard, K. Syed, J. J. Jacobs, M. A. Mont: Systemic cobalt toxicity from total hip arthroplasties: review of a rare condition. Teil 2: Measurement, risk factors, and step-wise approach to treatment. In: The Bone & Joint Journal. 98-B, Nr. 1, Januar 2016, S. 14–20, doi:10.1302/0301-620X.98B1.36712 , PMID 26733510 (englisch). 
  4. Y. L. Morin, A. R. Foley, G. Martineau, J. Roussel: Quebec beer-drinkers' cardiomyopathy: forty-eight cases. In: Canadian Medical Association Journal. Band 97, Nr. 15, 7. Oktober 1967, PMID 6051256, PMC 1923396 (freier Volltext) – (englisch). 
  5. Yves Morin, André Tětu, Gaston Mercier: Québec Beer-Drinkers Clinical and Hemodynamic Aspects. In: Annals of the New York Academy of Sciences. Band 156, 1. Januar 1969, ISSN 0077-8923 , S. 566–576, doi:10.1111/j.1749-6632.1969.tb16751.x (englisch). 
  6. Carl S. Alexander: Cobalt-beer cardiomyopathy. In: The American Journal of Medicine. Band 53, Nr. 4, Oktober 1972, ISSN 0002-9343 , S. 395–417, doi:10.1016/0002-9343(72)90136-2 (englisch). 
  7. Cobalt poisoning Information | Mount Sinai - New York. Abgerufen am 5. Februar 2025 (amerikanisches Englisch). 
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