Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1989

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FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Saudi-Arabien 1989
FIFA World Youth Championship Saudi Arabia 1989
Anzahl Nationen 16 (von 112 Bewerbern)
Weltmeister Portugal Portugal (1. Titel)
Austragungsort Saudi-Arabien Saudi-Arabien
Eröffnungsspiel 16. Februar 1989
Endspiel 3. März 1989
Spiele 32
Tore 81 (⌀: 2,53 pro Spiel)
Zuschauer 643.815 (⌀: 20.119 pro Spiel)
Torschützenkönig Sowjetunion Oleg Salenko (5 Tore)
Bester Spieler Brasilien 1968 Bismarck
Gelbe Karten 82 (⌀: 2,56 pro Spiel)
Rote Karten 6 (⌀: 0,19 pro Spiel)

Die FIFA Junioren-Fußballweltmeisterschaft (offiziell: V World Youth Championship for the FIFA/Coca-Cola Cup[1] ) fand vom 16. Februar bis zum 3. März 1989 in Saudi-Arabien statt. Das Königreich war zum ersten Mal Gastgeber einer FIFA-Veranstaltung und zugleich das zweite asiatische Land, das dieses Turnier ausrichten durfte. Zuvor war Japan bereits Gastgeber der Endrunde 1979.

Weltmeister wurde die Mannschaft aus Portugal. Im Finale bezwangen die Iberer Nigeria mit 2:0 und sicherten sich damit ihren ersten Titel. Dritter wurde die Mannschaft Brasiliens, die im kleinen Finale mit 2:0 über die USA siegte. Mit Bismarck stellten die Brasilianer auch den besten Spieler des Turniers, Torschützenkönig wurde Oleg Salenko aus der Sowjetunion. Die Fairplay-Auszeichnung ging an die USA.

Dem europäischen Verband wurden bei der Endrunde sechs Plätze zugestanden, diese wurden bei der U18-Europameisterschaft 1988 in der Tschechoslowakei vergeben. Die Halbfinalisten aus Portugal, der Sowjetunion, der DDR und Spanien erreichten die WM. Norwegen und die Tschechoslowakei gewannen ihre Entscheidungsspiele und konnten sich ebenfalls qualifizieren. Die sowjetische Mannschaft wurde nach dem 3:1 über Portugal Europameister.

Aus Afrika konnten sich zwei Mannschaften für die Endrunde qualifizieren. Bei der U-19-Afrikameisterschaft, welche ausschließlich aus K.-o.-Spielen bestand, konnten Nigeria und Mali ihre Halbfinalspiele gewinnen und sich für die Endrunde qualifizieren. Nigeria wurde nach zwei Siegen Afrikameister.

Der asiatische Verband konnte ebenfalls zwei Mannschaften entsenden, zudem war Saudi-Arabien als Gastgeber automatisch qualifiziert. Bei der U-19-Asienmeisterschaft, welche 1988 in Katar ausgetragen wurde, konnte der Irak das Finale für sich entscheiden und sich für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Das zweitplatzierte Syrien sowie das drittplatzierte Katar mussten eine Qualifikationsrunde mit Neuseeland und Australien austragen, um den letzten Teilnehmer aus Asien bzw. Ozeanien zu ermitteln. Syrien gewann das Turnier und war damit ebenfalls qualifiziert.

Südamerika stellt bei dem Turnier drei Endrundenteilnehmer, beim Sudamericano Juvenil 1988 in Argentinien konnte die Mannschaft aus Brasilien den Titel erringen. Zweiter wurde die Auswahl Kolumbiens, Argentinien qualifizierte sich als Gruppendritter aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Paraguay.

Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1989 (Saudi-Arabien)
Junioren-Fußballweltmeisterschaft 1989 (Saudi-Arabien)
Spielorte 1989 in Saudi-Arabien

Das Teilnehmerfeld wurde von Costa Rica und den USA komplettiert. Bei der Kontinentalmeisterschaft 1988 in Trinidad und Tobago wurden die Costa-Ricaner Nordamerikameister. Ursprünglich sollte Mexiko als Zweiter an der WM teilnehmen, jedoch wurden bei mexikanischen Spielern für die Qualifikation zur WM falsche Geburtsdaten angegeben, weshalb das Land von der FIFA suspendiert wurde. Die drittplatzierten US-Amerikaner nahmen stattdessen an der Endrunde teil.

Gespielt wurde in den vier Städten Riad, Dammam, Dschidda und Ta'if:

Das Finale fand in dem neu erbauten König-Fahd-Stadion in der saudischen Hauptstadt Riad statt.

6 aus Europa Deutschland Demokratische Republik 1949
DDR Norwegen
Norwegen Portugal
Portugal Sowjetunion
Sowjetunion SpanienSpanien
Spanien Tschechoslowakei
Tschechoslowakei
2 aus Nord- und Mittelamerika Costa Rica
Costa Rica Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
USA        
3 aus Südamerika Argentinien
Argentinien Brasilien 1968
Brasilien Kolumbien
Kolumbien      
2 aus Afrika Nigeria
Nigeria Mali
Mali        
3 aus Asien Irak 1963
Irak Syrien
Syrien Saudi-Arabien
Saudi-Arabien      

Mannschaften aus dem deutschsprachigen Raum

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Die dem Junioren-Bereich entwachsenen Fußballer aus der DDR hatten sich als U-18-Auswahl über den 3. Platz der EM 1988 für das Turnier auf der Arabischen Halbinsel qualifiziert. Angeleitet wurden die Spieler, die bereits zum Großteil über Erstligaerfahrung im DDR-Fußball verfügten, von Lothar Priebe und Rudolf Krause. Vor der nur rund anderthalb Jahre in der Zukunft liegenden, zu diesem Zeitpunkt aber keinesfalls so rasch erwarteten Wiedervereinigung schaffte keiner der Akteure den Sprung in die A-Nationalmannschaft des DFV. Im gesamtdeutschen Ligafußball reüssierten viele Kadermitglieder in der 1. oder 2. Bundesliga, aber einzig Steffen Freund und Sven Kmetsch spielten in der A-Auswahl des DFB.

DFV-Aufgebot[2]
Spieler Verein Einsätze Tore Gelbe Karte Rote Karte
01 – Frank Schulze SG Dynamo Dresden 3 1
02 – Steffen Freund BSG Stahl Brandenburg 2
03 – Mario Kern SG Dynamo Dresden 3
04 – Lars Hermel FC Karl-Marx-Stadt 3
05 – Steffen Karl HFC Chemie 3 1
06 – Thomas Grabow BFC Dynamo 3
07 – Stephan Prause FC Vorwärts Frankfurt/Oder 2 1
08 – Torsten Raspe HFC Chemie 2
09 – Jürgen Rische 1. FC Lokomotive Leipzig 1
10 – Uwe Jähnig SG Dynamo Dresden 3 1
11 – Henri Fuchs F.C. Hansa Rostock 3 1
12 – Thomas Strecker BFC Dynamo 3
13 – Thomas Rath FC Vorwärts Frankfurt/Oder 2 2
14 – Olaf Schreiber BSG Sachsenring Zwickau 3
15 – Sandy Enge 1. FC Magdeburg 2 1
16 – Thomas Weiß HFC Chemie
17 – Sven Kmetsch SG Dynamo Dresden 1
18 – Michael Weinrich 1. FC Union Berlin
  • Trainer: Lothar Priebe

Die Auslosung der Gruppenphase wurde am 23. November 1988 von FIFA-Generalsekretär Sepp Blatter in der saudischen Hauptstadt Riad vorgenommen. Einzig die Mannschaft des Gastgebers war als Gruppenkopf der Gruppe A gesetzt, um ihre Heimspiele in Riad auszutragen. Zum Zeitpunkt der Auslosung war der letzte Teilnehmer, welcher noch in der Qualifikationsrunde zwischen den asiatischen und ozeanischen Mannschaften ausgespielt werden sollte, noch nicht bekannt. Im Januar 1989 gewann Syrien das Turnier und qualifizierte sich.

Die Vorrunde wurde in vier Gruppen mit jeweils vier Mannschaften ausgetragen. Die jeweils beiden Erstplatzierten aller Gruppen qualifizierten sich für das Viertelfinale.

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Portugal Portugal  3  2  0  1 002:300  −1 04
 2. Nigeria Nigeria  3  1  1  1 003:300  ±0 03
 3. Tschechoslowakei Tschechoslowakei  3  1  1  1 002:200  ±0 03
 4. Saudi-Arabien Saudi-Arabien  3  1  0  2 004:300  +1 02
16. Februar 1989 in Riad
Saudi-Arabien – Nigeria 1:2 (1:0)
17. Februar 1989 in Riad
Tschechoslowakei – Portugal 0:1 (0:0)
19. Februar 1989 in Riad
Saudi-Arabien – Tschechoslowakei 0:1 (0:0)
20. Februar 1989 in Riad
Nigeria – Portugal 0:1 (0:0)
22. Februar 1989 in Riad
Saudi-Arabien – Portugal 3:0 (0:0)
22. Februar 1989 in Riad
Nigeria – Tschechoslowakei 1:1 (0:1)
Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Sowjetunion Sowjetunion  3  3  0  0 007:200  +5 06
 2. Kolumbien Kolumbien  3  1  0  2 003:400  −1 02
 3. Syrien Syrien  3  1  0  2 004:600  −2 02
 4. Costa Rica Costa Rica  3  1  0  2 002:400  −2 02
17. Februar 1989 in Dammam
Costa Rica – Kolumbien 1:0 (0:0)
17. Februar 1989 in Dammam
Sowjetunion – Syrien 3:1 (1:0)
19. Februar 1989 in Dammam
Costa Rica – Sowjetunion 0:1 (0:0)
20. Februar 1989 in Dammam
Kolumbien – Syrien 2:0 (1:0)
22. Februar 1989 in Dammam
Costa Rica – Syrien 1:3 (0:3)
22. Februar 1989 in Dammam
Kolumbien – Sowjetunion 1:3 (1:3)
Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Brasilien 1968 Brasilien  3  3  0  0 010:100  +9 06
 2. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA  3  1  1  1 004:400  ±0 03
 3. Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR  3  1  0  2 003:400  −1 02
 4. Mali Mali  3  0  1  2 001:900  −8 01
17. Februar 1989 in Dschidda
Brasilien – DDR 2:0 (1:0)
17. Februar 1989 in Dschidda
Mali – USA 1:1 (1:1)
19. Februar 1989 in Dschidda
Brasilien – Mali 5:0 (0:0)
20. Februar 1989 in Dschidda
DDR – USA 0:2 (0:0)
22. Februar 1989 in Dschidda
Brasilien – USA 3:1 (2:1)
22. Februar 1989 in Dschidda
DDR – Mali 3:0 (1:0)
Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Irak 1963 Irak  3  3  0  0 004:000  +4 06
 2. Argentinien Argentinien  3  1  0  2 003:300  ±0 02
 3. Norwegen Norwegen  3  1  0  2 004:500  −1 02
 4. SpanienSpanien Spanien  3  1  0  2 004:700  −3 02
17. Februar 1989 in Ta'if
Norwegen – Irak 0:1 (0:0)
17. Februar 1989 in Ta'if
Argentinien – Spanien 1:2 (1:1)
19. Februar 1989 in Ta'if
Norwegen – Argentinien 0:2 (0:1)
20. Februar 1989 in Ta'if
Irak – Spanien 2:0 (1:0)
22. Februar 1989 in Ta'if
Spanien – Norwegen 2:4 (0:1)
22. Februar 1989 in Ta'if
Irak – Argentinien 1:0 (0:0)
Viertelfinale Halbfinale Finale
Portugal Portugal 1
Kolumbien Kolumbien 0
Portugal Portugal 1
Brasilien 1968 Brasilien 0
Brasilien 1968 Brasilien 1
Argentinien Argentinien 0
Portugal Portugal 2
Nigeria Nigeria 0
Sowjetunion Sowjetunion 4 (3)
Nigeria Nigeria 4 (5)
Nigeria Nigeria 1 (2)
Spiel um Platz 3
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA 1 (1)
Irak 1963 Irak 1 Brasilien 1968 Brasilien 2
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA 2 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA 0


25. Februar 1989 in Riad
Portugal  PortugalKolumbien  Kolumbien 1:0 (1:0)
25. Februar 1989 in Dammam
Sowjetunion  Sowjetunion – Nigeria  Nigeria 4:4 n. V. (4:4, 2:0), 3:5 i. E.
25. Februar 1989 in Dschidda
Brasilien  BrasilienArgentinien  Argentinien 1:0 (1:0)
25. Februar 1989 in Ta'if
Irak  Irak – USAVereinigte Staaten  USA 1:2 (1:1)
28. Februar 1989 in Riad
Portugal  PortugalBrasilien  Brasilien 1:0 (0:0)
28. Februar 1989 in Dschidda
Nigeria  NigeriaUSAVereinigte Staaten  USA 2:1 n. V. (1:1, 0:0)

Spiel um Platz 3

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3. März 1989 in Riad
Brasilien  BrasilienUSAVereinigte Staaten  USA 2:0 (0:0)
3. März 1989 in Riad
Portugal  PortugalNigeria  Nigeria 2:0 (1:0)

Beste Torschützen

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Nachfolgend sind die besten Torschützen der Junioren-WM 1989 aufgeführt. Die Sortierung erfolgt nach Anzahl ihrer Treffer bzw. bei gleicher Toranzahl alphabetisch.

Platz Spieler Tore
1 Sowjetunion 1955  Oleg Salenko 5
2 Nigeria  Mutiu Adepoju 3
Brasilien 1968  Sonny Anderson 3
Brasilien 1968  Bismark 3
Brasilien 1968  Marcelo Henrique 3
Nigeria  Christopher Ohen 3
Vereinigte Staaten  Steve Snow 3

Einzelnachweise

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  1. Technischer Bericht der FIFA (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive )  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.fifa.com (PDF; 11,7 MB)
  2. Jürgen Nöldner: Vorerst Blickkontakt mit den Brasilianern. In: fuwo – Die neue Fußballwoche. 14. Februar 1989, Seite 3/4.
Fußball-Weltmeisterschaften der Junioren

U-20-Weltmeisterschaften:
Tunesien 1977 | Japan 1979 | Australien 1981 | Mexiko 1983 | Sowjetunion 1985 | Chile 1987 | Saudi-Arabien 1989 | Portugal 1991 | Australien 1993 | Katar 1995 | Malaysia 1997 | Nigeria 1999 | Argentinien 2001 | VA Emirate 2003 | Niederlande 2005 | Kanada 2007 | Ägypten 2009 | Kolumbien 2011 | Türkei 2013 | Neuseeland 2015 | Südkorea 2017 | Polen 2019 | (削除) Indonesien 2021 (削除ここまで) | Argentinien 2023 | Chile 2025

U-16 & U-17-Weltmeisterschaften:
China 1985 | Kanada 1987 | Schottland 1989 | Italien 1991 | Japan 1993 | Ecuador 1995 | Ägypten 1997 | Neuseeland 1999 | Trinidad und Tobago 2001 | Finnland 2003 | Peru 2005 | Südkorea 2007 | Nigeria 2009 | Mexiko 2011 | VA Emirate 2013 | Chile 2015 | Indien 2017 | Brasilien 2019 | (削除) Peru 2021 (削除ここまで) | Indonesien 2023 | Katar 2025  | Katar 2026  | Katar 2027  | Katar 2028  | Katar 2029